UdZ 2-2013

69 Unternehmen der Zukunft 2/2013 UdZ Mehrwert durch einheitliche Stammdatenstrukturen Harmonisierung der Produktstammdaten steigert die Effizienz der wertschöpfenden Prozesse und verringert Risiken im Unternehmen Hohe Stammdatenqualität ist eine zwingendeVoraussetzungdafür, dass dieUnternehmens-IT ihr volles Potenzial entfalten und die Unternehmensprozesse effizient unterstützen kann. Obwohl diese Tatsache die Bedeutung von harmonisierten Produktstammdaten und nachhaltigem Stammdatenmanagement aufzeigt, werden diese Themen in der Praxis doch oft vernachlässi- gt. Als Gründe dafür werden zu hohe Kosten, ein unklares Kosten-Nutzen-Verhältnis oder die hohe Projektkomplexität angeführt. Bei genauerer Betrachtung birgt die Harmonisierung der Datenstrukturen Nutzenpotenziale in nahezu allen Fachbereichen und kann durch ein struktu- riertes Vorgehen unterstützt werden. „Schlechte Stammdatenqualität ist wie eine chronische Krankheit: Sie wird dich nicht sofort umbringen, aber sie führt zu einem deutlichen Wettbewerbsnachteil“. Dieses Zitat von AMR Research stammt bereits aus dem Jahr 2007, jedoch stellt sich die Frage, ob es bereits von der Praxis verinnerlicht wurde. Gerade das pro- duzierende Gewerbe vollzog in den vergange- nen Jahren eine Entwicklung, die geprägt war von ständig steigenden Kundenanforderungen bezüglich einer höheren Variantenvielfalt bei gleichzeitig geringeren Produktentwicklungs- und Markteinführungszeiten. Um dies zu realisieren, wurde viel investiert in die Einführung von tech- nischen Lösungen, wie beispielsweise modulare Produktbaukästen. Gleichzeitig wurden global verteilteWertschöpfungsnetzwerke etabliert, umso den physischen Produktentstehungsprozess flexibler und effizienter zu gestalten [1]. Effiziente unddurch- gängige Unterstützung bieten dabei IT-Systemewie Business-Intelligence(BI)-, Enterprise-Resource- Planning(ERP) - oder Customer-Relationship- Management-Systeme (CRM). Sie ermöglichen Unterstützung bei der Planung und Steuerung von Prozessen inallenUnternehmensbereichendurchdie Schaffung von Transparenz über Geschäftsvorfälle, schnelle Weiterleitung von Informationen und somit die Automatisierung von Abläufen [2]. Doch gerade an dieser Stelle, an der es auf passende und hochwertige Produktinformationen ankommt, zeigt die Praxis, dass die digitale Abbildung der physika- lischen Produktstrukturen durch die Stammdaten den hohen Anforderungen in vielen Fällen nicht genügt. Gründe für die Vernachlässigung An diesem Punkt stellen sich naturgemäß zwei Fragen: Warum ist das so und wieso gehen Unternehmen die Erstellung einer einheitlichen Stammdatenlandschaft nicht an? Die Frage nach dem Warum lässt sich meist durch histo- Bild 1: Konsequenzen schlechter Stammdatenqualität in Unternehmen Industrieprojekte – Analysieren und optimieren

RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==