UdZ 2-2013

78 Unternehmen der Zukunft 2/2013 UdZ Informationsmanagement von IT-Zielen sowie die Planung und Priorisierung von IT-Vorhaben [6] wird oft nicht umfassend vorgenommen. Für die Formulierung und Umsetzung von strategischem IT-Management existiert zwar eine Vielzahl an Modellen, die praktische Durchführung ist jedoch mangels konkreter Handlungsleitfäden gerade für KMU eine Herausforderung [7]. Herausforderungen in der Unternehmens-IT NachdenaktuellenTrendstudienvonZeitschriften, Marktforschungs- und Beratungsfirmen wird von der IT in den nächsten Jahren vor allem Kostensenkung bzw. Effizienzsteigerung sowie mehr IT-Business-Alignment erwartet. Für die Kostensenkung sprechen IT-Entscheider nach wie vor der Virtualisierung das größte Potenzial zu, sodass diese die Liste der zukünftigen Top- Technologien im vierten Jahr in Folge anführt [3]. Auch die Standardisierung der IT-Landschaft bzw. die Integration unterschiedlicher Hard- und Software wird zukünftig eine wichtige Rolle bei der Kostensenkung einnehmen [3]. Gartner’s Hype Cycle prognostiziert, dass bis 2015 Tablets das Niveau von Notebooks erreichen und Smartphones das wichtigste Gerät für den Internetzugang werden [8]. Dies bedeutet für die IT der Post-PC-Ära weniger Möglichkeiten zur Standardisierung von Hard- und Software und neue Herausforderungen. 2013 fragten IDC und Computerwoche zum ersten Mal nach der Bedeutung von Software für die Verwaltung von Mobilgeräten (Smartphones, Tablets und ähnliches), dem sogenannten Mobile -Device -Management (MDM). IT- Entscheidungsträger wählten MDM auf Anhieb auf Platz zwei der wichtigsten zukünftigen Softwarethemen [4]. Im Gegensatz dazu wird der Bring-your-own-Device-Trend (ByoD), also die Nutzung von privaten Endgeräten im Unternehmen, in der produzierenden Industrie nicht zu den wichtigen Zukunftsthemen gezählt. Zum einen gäbe es noch zu viele ungeklärte Sicherheits-, Lizenz- und steuerrechtliche Fragen und zum anderen würden fallende Preise die Bereitstellung standardisierter, firmeneigener Geräte attraktiver machen [3]. Unternehmen wünschen sich vor allem eine höhere Reaktionsfähigkeit auf sich wandelnde Rahmenbedingungen, wie sich fortwährend ändernde Produktpaletten, konjunkturelle Schwankungen, organisatorische Änderungen, Fusionen und Übernahmen [4]. Um diese Flexibilität zu erreichen, wird nach wie vor der Cloud-Computing-Technologie hohes Potenzial zugesprochen, da hierdurch externe IT-Lösungen aufwandsarm eingebunden wer- den können. Dennoch hat sich der Einsatz des Cloud-Computings im letzten Jahr nicht erhöht. Sicherheits- und Datenschutzaspekte scheinen dem breiten Einsatz von Cloud-Computing ent- gegenzustehen und die Portierung nicht-webfä- higer Anwendungen in die Cloud bleibt aufwen- dig [3]. Laut einer Umfrage [10] auf einer Gartner - Konferenz hat die Anwendungsportierung unte r Anwendungs ent wi ck l e r n zudem ihre hohe Priorität verloren. Stattdessen ist Business-IT-Alignment innerhalb eines Jahres vom letzten Platz der Top-IT-Prioritäten für Anwendungsentwickler auf Platz zwei ge- sprungen. Des Weiteren geben Industrie und Entscheidungsträger dem Enterprise-Resource- Planning (ERP) und Big Data eine hohe Priorität für die kommenden Jahre [1; 9]. Strategisches IT-Management mit dem FIR Insgesamt zeigen die Studienweniger einen Bedarf an radikalen Innovationen auf. Stattdessen wird auf Basis bekannter Technologien eine höhere Umsetzungsqualität gefordert [5]. Dieser Forderung lässt sich auf zwei Ebenen begegnen: Zum einen handelt es sich um ein operatives Problem; es gilt, die Unterstützung der Prozesse durch die IT zu erhöhen. Dafür existiert ein umfangreiches Portfolio an Methoden und Werkzeugen, das auf Business-IT-Alignment und Integration sowie die Flexibilität von Anwendungssystemen abzielt. Zum anderen gilt, aus der Unternehmensstrategie die strategische Ausrichtung der IT abzuleiten. Vor diesem Hintergrund unterstützt das FIR die IT in Unternehmenmit zwei Methoden. Diese setzen am Ausgangspunkt eines Prozesses zur Optimierung der IT-Landschaft an. Während die Markt-IT- Roadmap das Ziel und den Entwicklungspfad für die IT festlegt, bildet das IT-Nutzen-Assessment den Status quo der IT-Unterstützung ab. Auf Basis dieser Analysen können die dringendsten und größten Herausforderungen identifiziert und priorisiert werden. Markt-IT-Roadmap Die Markt-IT-Roadmap adressiert die strate- gische Ausrichtung der IT, welche in gemein- samen Workshops mit den Vertretern der IT, der Geschäftsführung und den wichtigsten Fachbereichen abgeleitet wird. Dazu wird die erwartete Entwicklung des Marktes und des Unternehmensumfelds im Allgemeinen analy- siert, die geplante Entwicklung der Produkte und Services skizziert und die bereits geplante Entwicklung in der IT in Form von Roadmaps festgehalten. Ziel der Technologiemarkt-Roadmap ist dabei zunächst der Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Anspruchsgruppen inner-

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