UdZ 2-2013

84 Unternehmen der Zukunft 2/2013 UdZ Informationsmanagement zierung von Auslassungsfehlern bei der Kommissionierung [6]). Mittlerweile nutzen Unternehmen RFID auch zur Steuerung ihrer Produktion. Durch die Integration von RFID-Systemen in die IT- Infrastruktur kann die physische Welt naht- los an die IT-Systeme angebunden werden. Klassische Schwachstellen wie Medienbrüche oder Verwechslungen werden hierdurch be- hoben. RFID-Systeme ermöglichen dabei nicht nur unternehmensinterne Optimierungen, son- dern auch eine optimierte und beschleunigte Supply-Chain [5; 1]. Der Einsatz von RFID ist jedoch auch mit Herausforderungen verbunden. Zum einem müssen technologische Restriktionen beachtet werden. Die geringe Übertragungsreichweite und die eingeschränkte Verwendbarkeit werden beispielsweise oft in Verbindung mit einigen Materialien angeführt [2]. Diese Restriktionen lassen sich meist durch die opti- mierte Platzierung von RFID-Komponenten, wie zum Beispiel RFID-Tags oder RFID-Lesepunkte, umgehen, müssen aber von Anfang an berück- sichtigt werden. Zum anderen müssen organisa- torische Herausforderungen beachtet werden. Diese umfassen vor allem die Integration mit be- stehenden IT-Systemen und/oder Insellösungen sowie Aspekte der Datensicherheit und des Datenschutzes. Insgesamt variieren Nutzen und Wirtschaftlichkeit eines RFID-Einsatzes auch, je nachdem, welche - oft unternehmensspezi- fischen – Prozesse und Anwendungsfälle damit unterstützt werden sollen. Im Allgemeinen sind die Nutzenpotenziale von RFID vielfältig, werden aber oft nicht ausreichend vor einer RFID-Einführung über- prüft und dokumentiert [4]. Dabei lässt sich schon mit geringem Aufwand abschätzen, welches RFID-Szenario in einem bestimmten Kontext sinnvoll ist und welche Schwachstellen damit behoben werden können. Bei dieser Abschätzung unterstützt das FIR Unternehmen mit dem RFID-Quickcheck. Innerhalb von we- nigen Workshoptagen werden gemeinsam mit Vertretern der betrachteten Fachbereiche eine Potenzialbewer tung und ein erstes Konzept als Grundlage für eine objektive RFID- Einführungsentscheidung erarbeitet. Ziele und Vorgehensweise eines RFID- Quickchecks Beim RFID-Quickcheck werden schrittweise nutzenbringende RFID-Einsatzmöglichkeiten (RFID-Potenziale) identifiziert, Gesamtszenarien konzeptioniert (RFID-Szenarien) und schließlich eine Entscheidungsvorlage erarbeitet (siehe Bild 1). Im ersten Schrit t werden Prozesse und Rahmenbedingungen de s betrachteten Unternehmens analysiert, indem das FIR zusam- men mit den Prozessbeteiligten die Ist-Prozesse im Unternehmen erfasst. Zentral ist dabei die Untersuchung auf Anwendungsbedingungen, Schwachstellen und deren Dokumentation. Zusätzlich werden bestehende IT-Systeme, deren Schnittstellen sowie anderweitig ge- plante IT-Veränderungen mit erfasst und be- rücksichtigt. Da eine RFID-Einführung immer Änderungen in der IT-Infrastruktur verursacht, können so oft Synergieeffekte identifiziert und genutzt werden. Bei der Untersuchung des Festinventarverleihs einer Großbrauerei konnte das FIR im Analyseschritt wesentliche Potenziale bei der Zuordnung von Inventar zum Kunden, der schnelleren Rückmeldung und Vereinnahmung von Inventar sowie bei einer reduzierten und optimierten Dokumentation finden. Bei einem Hersteller von Schließanlagen offenbarte der RFID-Quickcheck Potenziale bei der Reduk tion des Papieraufwands für die Produktion, bei der Ansteuerung von Maschinen, der Nachverfolgung von Kundenaufträgen und damit einer verbesserten Auskunftsfähigkeit. Außerdem ergeben sich neue Möglichkeiten in einer effizienteren Gruppierung von Produktionsaufträgen. Im zweiten Schritt werden Szenarien und Lösungsbausteine konzeptioniert. Die Basis hierfür bilden die entdeckten Schwachstellen bzw. Potenziale aus dem ersten Schritt. Das Gesamtszenario zielt darauf ab, möglichst viele Bild 1: RFID-Quickcheck im Überblick

RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==