UdZ 2-2014

69 Unternehmen der Zukunft 2/2014 UdZ Nachbericht: 21. Aachener ERP-Tage Industrie 4.0: Bloßer Hype oder Realität? „70 Prozent aller Unternehmen nutzen eher das Faxgerät oder den guten alten Kopierer statt moderne Technologien“, diese Aussage traf der Geschäftsführer des FIR an der RWTH Aachen , Professor Volker Stich, in seinemEröffnungsvortrag auf den 21. Aachener ERP-Tagen. Vom 3. bis zum 5. Juni diskutierten über 100 ERP-Experten aus ganz Deutschland im Cluster Logistik auf dem RWTH Aachen Campus darüber, wie sich Produktionsabläufe und Geschäftsprozesse mit- hilfe moderner Technologien und Systeme besser organisieren lassen und die Leistungsfähigkeit von Unternehmen nachhaltig gesteigert werden kann. In bewährter Tradition setzte sich die Fachveranstaltung des FIR aus einem Praxistag mit Workshops zu den Themen ERP- und Bestandsmanagement, einer Fachmesse mit nam- haften ERP-Anbietern sowie einer Fachtagung zu- sammen. Passend zumMotto der Veranstaltung, „ERP-Potenziale demonstrieren“, fanden die ERP-Tage im neuen Gebäude des FIR statt, indem es den Wissenschaftlern gelungen ist, Bewegungsdaten einer Wertschöpfungskette auf eine deutschlandweit einzigartige Weise in drei Innovation-Labs und einer Demonstrationsfabrik zu illustrieren. Während der Fachtagung referierten 19 Redner aus Forschung und Industrie über ihre Er- fahrungen mit ERP-Projekten und gaben wert- volle Anregungen, wie sich Potenziale im Bereich Logistik in Bezug auf das Thema Industrie 4.0 heben lassen. Dabei spielte die Verwertung von Rückmeldedaten eine wichtige Rolle. Bis heute fehle in der Produktion die Prognosefähigkeit, mahnte der Institutsdirektor des FIR , Professor Günther Schuh, an. Unternehmen, die kei- ne Antwort darauf geben könnten, was in drei Stunden in ihrer Produktion passiere, bräuchten Industrie 4.0. Dabei ginge es unter anderem um die Nutzung hochauflösender Produktionsdaten unter Verwendung von Sensorik, ein Vorgehen, das heute technisch möglich ist. „In der Industrie 4.0 lassen wir Produkte, die wir einmal mithilfe von RFID- Tags erfasst haben, nicht mehr los“, so Schuh. Durch dieses Vorgehen und die Vernetzung von Produkt und System müssen Unternehmen nicht mehr auf verschiedene Datenträger zu- rückgreifen; so können Inkonsistenzen in der Informationsverarbeitung vermieden werden. Anhand genauer Bewegungsdaten könnten Unternehmen zudem in ihrer Produktion vo- rausschauend agieren statt nur zu reagieren. In diesem Zusammenhang erklärte Schuh den Begriff Kollaborationsproduktivität, der die Vernetzung von Menschen, Maschinen und Systemen beschreibt. Dass Industrie 4.0 kein bloßer Hype mehr ist, sondern längst schon Realität, wurde auch in dem Vortrag von Dr. Ralf Ackermann ( SAP Deutschland ) deutlich. So wies er die Zuhörer darauf hin, dass es im nächsten Jahr mehr Mobiltelefone als Menschen auf der Erde ge- ben wird. Ein einfaches Beispiel, das jedoch verdeutlicht, wie moderne Technologien wie Smartphones auch weiterhin im Alltagsleben nicht an Bedeutung verlieren. Wie wichtig die Forschung in diesem Zu- sammenhang ist, verdeutlichte Dirk Ashauer (Leiter Fertigungssteuerung Ortlinghaus-Werke GmbH ), der in seinem Vortrag aufzeigte, wie sein Unternehmen bereits heute mithilfe mo- 22. Aachener ERP-Tage Nächster Termin 09. – 11.06.2015 Veranstaltungsort FIR e. V. an der RWTH Aachen Kosten kostenpflichtig; Anmeldung er- forderlich; nähere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite Ansprechpartner Dominik Frey, M. Sc. Tel.: +49 241 47705-439 E-Mail: Dominik.Frey@ fir.rwth-aachen.de Internet www.erp-tage.de Intelligente Vernetzung in Produktion und Logistik Bilder: © David Wilms Diesen QR-Code mit Ihrem Smartphone einscannen und mehr auf unserer Internetseite erfahren!

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