UdZ 2-2015

13 UdZ – Unternehmen der Zukunft 2/2015 FIR-Forschungsprojekte Achim Buschmeyer, M.Sc. (li.) FIR, Bereich Business-Transformation Tel.: +49 241 47705-237 E-Mail: Achim.Buschmeyer@fir.rwth-aachen.de Drs. Roman Senderek (re.) FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppe Community-Management Tel.: +49 241 47705-225 E-Mail: Roman.Senderek@fir.rwth-aachen.de Lernumgebung sowie Schulungsmaterial an die Wünsche der potenziellen Kunden ange- passt. Die zuvor genannten Aspekte sind in ihrer Gesamtheit zu betrachten, da sie un- mittelbar voneinander abhängen. Wenn das Geschäftsmodell erstellt und das Lehrkonzept entwickelt ist, kann die Bildungsdienstleistung schließlich implementiert werden. Die Umsetzung als dritte Phase zielt darauf ab, eine systematische und effiziente Imple- mentierung vorzubereiten, um die neue Bildungsdienstleistung am Markt einführen zu können. Dafür ist zunächst der Aufbau einer ge- eigneten Infrastruktur wichtig. Insbesondere im Falle einer Bildungsdienstleistung im technischen Bereich kann dies für kleine und mittelständische Anbieter ein großes Hemmnis darstellen. Im einfachsten Fall genügt für Schulungen ein Raum mit Hilfsmittel für eine Präsentation. Werden jedoch technische Schulungen an einer Maschine durchgeführt, muss diese bereitge- stellt werden. Wenn Bildungsdienstleistungen exportiert werden, ist der Aufbau einer lern- förderlichen Infrastruktur umso aufwendiger. Eine Möglichkeit, den Aufwand beim Bildungs- anbieter zu reduzieren, kann es z. B. sein, entwe- der auf Anlagen bzw. Maschinen von Partnern oder von Kunden vor Ort zurückzugreifen. Die Gestaltung der Infrastruktur muss neben tech- nischen Bedingungen auch hinsichtlich ihrer Lernförderlichkeit überprüft werden. Ein weiterer zentraler Schritt in der Um- setzungsphase einer neuen Bildungsdienst- leistung ist die interne Qualifizierung der Mitarbeiter des anbietenden Unternehmens. Dabei gilt es, über ein geeignetes Train- the-Trainer-Konzept die eigenen Mitarbeiter bestmöglich für die Wissensvermittlung beim Kunden zu qualifizieren. Sind die eigenen Mitarbeiter qualifiziert, kann die Pilotierung erfolgen. Bei der Pilotierung handelt es sich um eine erste Erprobung der anzubietenden Bildungsdienstleistung unter Marktbedingungen. Wichtig ist es hierbei, zu unterscheiden, um welche Art von Bildungsdienstleistung es sich handelt. Dabei spielt der bilaterale Abgleich zwischen Angebot des Bildungsdienstleisters und den Wünschen der Kunden eine große Rolle, um die Kundenbedürfnisse bestmöglich zu be- dienen und den Lernerfolg sicherzustellen. Nach einer erfolgreichen Pilotierung wird im nächsten Schritt dann die Markteinführung vorbereitet. Die vierte und letzte Phase des Entwicklungs- prozesses widmet sich der Vermarktung der zuvor prototypisch konzipierten Bildungsdienstleistung. Dabei wird unter anderem die Akzeptanz und Qualität der Bildungsdienstleistung auf dem Markt überprüft. Ein professionelles Controlling und Performance-Measurement zeigen, wie effektiv die Leistung erbracht wurde und am Markt angenommen wird. Ferner lässt sich damit identifizieren, wo Potenziale für mög- liche Modifizierungen bzw. Verbesserungen der Bildungsdienstleistungen liegen. Dabei hilft das Denkmodell des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP). Darüber hinaus beinhaltet die Phase Markt die Gestaltung des Kundenmanagements. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse der Marktphase können ganz neue Ideen für Bildungsdienstleistungen entstehen und mit dem hier vorgestellten Vorgehen wiederum bis zu einer marktfähigen Leistung entwickelt werden. Ein digitaler Demonstrator unterstützt Unternehmen bei der individuellen Gestaltung ihres Innovationsprozesses Im Rahmen des Projekts wurde ein digitaler Demonstrator entwickelt, der sowohl die Anwendung der vorgestellten Methoden zur Entwicklung von Bildungsdienstleistungen als auch das gemeinsam im Konsor tium entwickelte Qualifizierungsangebot zusam- menfasst und visualisiert. Dabei wurden auch neue, elektronische Formen der Wissensver- mittlung integriert. Ein Teil des im Service-Science-Innovation-Lab des Clusters Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus ausgestellten Demonstrators ist in Bild 1 (s. S. 12) dargestellt. Mithilfe des Demonstrators können kundenindividuelle Entwicklungsprojekte unterstützt werden.

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