UdZ 2-2015

15 UdZ – Unternehmen der Zukunft 2/2015 FIR-Forschungsprojekte Elektromobilität sind, bestätigen, dass unsere niederländischen Nachbarn gegenüber dem Thema Elektromobilität aufgeschlossener sind und Unternehmen hierdurch einen besseren Zugang zu (potenziellen) Kunden verzeichnen; im Vergleich zu Deutschland ist dies ein klarer Wettbewerbsvorteil. Zudem stellt die zurück- haltende Einstellung der Deutschen zum Thema „Nutzen statt besitzen“, beispielsweise bei Car- oder Pedelecsharing, für den Durchbruch der Elektromobilität ein klares Hemmnis dar. Dennoch zeigt sich trotz der anfänglichen Skepsis, dass diejenigen Kunden, die aktiv in Kontakt mit Elektromobilität treten, schnell den Mehrwert erkennen. Bevölkerung Damit sich Elektromobilität flächendeckend ver- breiten kann, ist es wichtig, dass die Bevölkerung dieser neuen Technologie offen gegenübersteht und sie nicht nur akzeptiert, sondern auch von ihr begeistert ist. Um Offenheit, Akzeptanz und Begeisterung hervorzurufen, ist es essen- ziell, die Bevölkerung aktiv mit Informationen rund um diese Technologie zu versorgen und sie hierzu aufzuklären. Unter anderem zur Beantwortung der Frage, wie „aufgeklärt“ die beiden Nationen, Deutschland und die Niederlande, bereits sind, wurden Umfragen innerhalb der Stadtbevölkerungen durchgeführt. Dabei wurden die insgesamt 78 Teilnehmer danach gefragt, welche Erfahrungen sie mit Elektromobilität bereits gemacht haben, was für und was gegen diese neue Technologie spricht, und sie wurden darum gebeten, die Relevanz von Dienstleistungen in diesem Zusammenhang zu beurteilen. Die Auswertung der Umfrage ergab unter anderem, dass Bürger der beiden Standorte bereits die neuen Formen der Mobilität (Carsharing, Pedelecverleih, Ladestationen) nutzen und diese folglich sowohl in Amsterdam als auch in Aachen präsent sind. Unterschiede gab es indes bei der Frage, ob die Teilnehmer der Umfrage schon einmal in Kontakt mit einem Elektrofahrzeug gekommen sind. Während in Amsterdam bereits rund 70 Prozent aller befragten Teilnehmer bereits min- destens einmal in einem Elektroauto gesessen haben, gab in Aachen nur jeder zweite Befragte an, diese Erfahrung gemacht zu haben. Im Besitz eines eigenen Elektroautos sind lediglich etwa 5 Prozent der Befragten beider Städte. Gegen einen Kauf sprechen laut Meinung der befragten Niederländer der deutlich höhere Preis sowie die Befürchtung einer geringen Reichweite. Bei den deutschen Befragten ist laut Umfrage die mangelnde Reichweite das meist- genannte Argument gegen ein Elektrofahrzeug. Wenn es um Argumente für die Nutzung von Elektroautos geht, sind sich die Nationen einig: Umweltschutz, Freude und Interesse an der neu- en Technologie wurden an dieser Stelle am häu- figsten genannt. Die Frage nach der Relevanz von Dienstleistungen im Kontext der Elektromobilität (z. B.: Apps, die dem Nutzer die in der Nähe lie- genden Ladesäulen anzeigen; Vergleichsrechner für unterschiedliche Mobilitätsalternativen etc.) wurde standortunabhängig als sehr hoch einge- schätzt. Dienstleistungen sind ein wichtiger und Bild 1: Durch Falschparker besetzte Ladestationen Bild 2: Parkmarkierungen für Elektrofahrzeuge

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