UdZ 2-2015

17 UdZ – Unternehmen der Zukunft 2/2015 FIR-Forschungsprojekte DispoOffshore: Intelligentes Dispositionswerkzeug für die dynamische Aufgaben- und Ressourcensteuerung in Offshore-Windparks Optimierung von Disposition und Routen in Offshore-Windparks Ziel des Vorhabens „DispoOffshore“ ist die Entwicklung neuer Dispositionsstrategien für die anforderungsgerechte und effiziente Instandhaltung von Offshore-Windparks. Erstmals wird eine effiziente Aufgaben- und Ressourcensteuerung für Offshore-Windenergieanlagen unter Beachtung veränderlicher Betriebszustände sowie ungeplanter Ereignisse ermöglicht. Dem Betriebsführer wird eine objektive Entscheidungsbasis für seine Disposition zur Verfügung gestellt und eine optimierte Planung ermöglicht. Dies geschieht durch eine sach- und raumbezogene Visualisierung der Handlungsspielräume. Das Ergebnis des Vorhabens äußert sich in der Reduzierung der Logistikkosten durch die Optimierung der Planung. Speziell Offshore-Transportmittel sind sehr kostspielig und stellen häufig Engpässe dar. Das Vorhaben „DispoOffshore“ (Förderkennzeichen 0325720B) der Forschungsvereinigung FIR e. V. an der RWTH Aachen wird im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms über den PTJ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Die Disposition von Instandhaltungsaufträgen in Offshore-Windparks ist komplex und unterliegt zeitgleich kurzfristigen externen Einflüssen, wie z.B.Wetterbedingungen.DieseAusgangssituation stellt den Disponenten vor schwierige Heraus- forderungen. In Zusammenarbeit mit einem Offshore-Windparkbetreiber wurden be- triebliche Anforderungen an die nötigen Dispositionsstrategien aufgenommen, um das avisierte IT-Tool entsprechend zielgerichtet konzipieren zu können. Herausforderungen der Offshore- Disposition 25 km nördlich von Helgoland liegt der Windpark mit insgesamt 80 Windenergieanlagen (WEA), die zusammen bis zu 288 MW über eine Transformatorenplattform in das Netz einspei- sen. Die Abstände zwischen den einzelnen WEA liegen zwischen 800 und 1 000 Metern; entsprechend weiträumig ist der Windpark. Die durchzuführenden Instandhaltungsmaßnahmen werden auf Techniker-Teams verteilt. Die Zus ammens e t zung e ine s Teams b l e i bt über den gesamten Arbeitstag (u. a. aus Sicherheitsgründen) erhalten. Auf mehre- re Schiffe verteilt, werden die Teams zur Auftragsbearbeitung zu den WEA transpor- tiert. Die Techniker müssen eine Vielzahl an heterogenen Qualifikationen besitzen und Sicherheitskurse absolvieren, um für den Einsatz im Offshore-Bereich gerüstet zu sein. Diese allgemeinen, aber auch speziellen Qualifikationen, die teilweise nur von einzel- nen Technikern vorgehalten werden, müssen im IT-System des Disponenten hinterlegt sein. Anhand dieser Informationen besteht die erste Herausforderung für den Disponenten darin, die Teams für einen Tag derart zusammenzustellen, dass sie durch ihre ergänzenden Qualifikationen als Team in der Lage sind, die wichtigsten Aufgaben am Tag zu erledigen. Sämtliche Instandhaltungsaufträge werden zentral gesammelt und müssen hinsichtlich ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit bewertet werden. Im Anschluss erfolgt die zuvor erwähnte Zuteilung von Aufgaben an die anforderungsge- recht zusammengestellten Teams. Nach erfolgreicher Zusammenstellung der Teams müssen diese auf die Schiffe verteilt werden. Hier ist darauf zu achten, dass die Kapazitäten (Sitz- und Lagerplätze) der Schiffe ausgelastet werden, die Schiffe möglichst kurze Wege fahren und die individuellen Spezifikationen der Schiffe beachtet werden. Schiffe können beispielsweise unterschiedliche Kapazitäten oder Geschwindigkeiten aufweisen. Ebenfalls kann die Einsatzfähigkeit in Abhängigkeit der Schiffsbauweise und der Wetterbedingungen divergieren. Überstiege der Techniker auf die WEA können in Abhängigkeit der Wellenhöhe von einigen Schiffen nicht mehr sicher gewähr- leistet werden. Während der Durchführung der Instand- haltungsmaßnahmen sowie im Laufe der Disposition der Aufträge können weitere Störfälle und externe Einflüsse dazu führen, dass der bereits erstellte Ablaufplan obsolet wird. Diese veränderlichen Betriebszustände sowie ungeplante Ereignisse müssen daher ebenfalls im System berücksichtigt werden. Zu den ungeplanten Ereignissen gehören neben Krankheitsfällen der Techniker oder Ausfällen von Werkzeugen/Transportmitteln auch die zuvor erwähnten Wettereinflüsse, die ebenfalls eine große Rolle spielen. Der Disponent ist Projekttitel DispoOffshore Projekt-/ Forschungsträger BMWi; PtJ Förderkennzeichen 0325720B Projektpartner GreenGate AG Ansprechpartner Dipl.-Wirt.-Ing. Dirk Wagner Internet dispooffshore.de

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