UdZ 2-2015

33 UdZ – Unternehmen der Zukunft 2/2015 FIR-Forschungsprojekte RhePort21: Neue Chancen für eine bessere Rheumaversorgung im 21. Jahrhundert Schnelle Hilfe bei Rheuma: Aufbau und Betrieb einer medizinischen Service- plattform für Ärztinnen/Ärzte, Patientinnen/Patienten und Angehörige Die Zielsetzung des Forschungsprojekts RhePort21 bestand darin, die Diagnostik und Therapie von entzündlichen rheumatischen Erkrankungen früher einleiten zu können, als dies heute möglich ist. Als Projektergebnis konnte mithilfe der webba- sierten Serviceplattform RhePort.de eine Steigerung der Effektivität und Effizienz in der rheumatologischen Versorgung durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien erzielt und nachgewiesen werden. Das sektorenübergrei- fende Netzwerk umfasst in einer ersten Ausbaustufe die Städteregion Aachen sowie die angrenzenden Kreise Düren, Heinsberg und Mönchengladbach. Das Vorhaben wurde im Rahmen des aus dem EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) ko-finan- zierten Operationellen Programms für NRW im Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung" 2007 – 2013 ausgewählt. Ausgangssituation Circa zwei Prozent der Bevölkerung sind von einer chronischen entzündlich-rheumatischen Krankheit betroffen. Jedoch er folgt die Diagnose rheumatischer Krankheiten oft zu spät. Durchschnittlich dauert es über ein Jahr vom Beginn der ersten Beschwerden bis zur Diagnose einer rheumatoiden Arthritis, da die Wartezeiten bei Facharztpraxen mehrere Monate lang sind. Häufig treten bei Frauen aber gerade während der frühen Erkrankungszeit erste gravierende und irreparable Schäden auf. Ein wesentliches Ziel des Projekts war es da- her, eine frühzeitige Diagnose mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie zu ermöglichen. Durch das Portal sollen be- darfsgerechte Termine bei der Fachärztin / beim Facharzt binnen 48 Stunden ermöglicht werden, sodass eine effektive Therapie für Betroffene deutlich frühzeitiger eingeleitet werden kann. Erzielte Ergebnisse Als wesentliches Ergebnis des Projekts wurde die webbasierte Serviceplattform RhePort. de entwickelt, welche einen Mehrwert für Patienten / Patientinnen sowie für Ärzte / Ärztinnen generiert. Dieser Mehrwert liegt in einem onlinegestützten Diagnosescreening in Form eines Rheuma-Fragebogens, der mit einem automatischen und kostenlosen Zuweisungsservice eine schnelle Weiterleitung an die Rheumaexpertinnen und -experten im Versorgungsnetz ermöglicht. Basierend auf der Serviceplattform wird po- tenziell Betroffenen anstelle von mehreren Wochen Wartezeit auf einfache Art und Weise ein Termin beim Facharzt innerhalb von 48 Stunden ermöglicht. Voraussetzung hierfür ist die Beantwortung eines medizinischen und webbasierten Scoring-Fragebogens, welcher im Rahmen des Projekts von einem Team aus Fachärzten gendergerecht entwickelt worden ist. Je nach Dringlichkeit werden Betroffene in verschiedene Dringlichkeitsstufen einsortiert, um besonders akute Krankheitsfälle binnen kurzer Zeit zu versorgen. Durch die Anbindung diverser Arztpraxen und Krankenhäuser an RhePort.de werden dem Betroffenen nach Beantwortung des Fragebogens direkt Terminvorschläge mithilfe des Webportals übermittelt. Diese können anschließend vom Betroffenen direkt online gebucht werden. Voraussetzung hier für ist eine vorherige Registrierung der/des Betroffenen. Der qualifizierte Zu- weisungsservice der Plattform verkürzt die Dauer der Diagnoseerstellung sowie das Leid des Patienten maßgeblich. Neben dem Mehrwert für Patientinnen und Patienten bietet die Plattform der Ärzte- schaft die Möglichkeit einer homogeneren Auslastung sowie einer Vermeidung von Doppeluntersuchungen (z. B. bei radiolo- gischen Befunden). Zudem ermöglicht das Serviceportal eine quali- fizierte Überweisung sowie die Dokumentation von Untersuchungen und Krankheitsverläufen in der elektronischen Fallakte. Durch die deutlich schnellere und effektivere Behandlung lässt sich der direkte Nutzen von RhePort21 für Patientinnen und Patienten be- legen. Bereits ab dem Frühjahr 2015 steht das Webportal RhePort.de in den Regionen Aachen, Heinsberg und Düren mit seinen vielfältigen Projekttitel RhePort21 Projekt-/ Forschungsträger EFRE; MGEPA; Ziel2.NRW Förderkennzeichen 005-GW02-075 Projektpartner Schwertbad GmbH; MUL Systems GmbH; Uniklinik RWTH Aachen, Geschäftsbereich Infor- mationstechnologie (IT) Ansprechpartner Marco Husmann, M.Sc. Internet www.rheport.de

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