UdZ 2-2015

35 UdZ – Unternehmen der Zukunft 2/2015 FIR-Forschungsprojekte SmartBuilding Datenbasierte Geschäftsmodelle für Hersteller von technischer Gebäudeausrüstung Im Bereich der intelligenten Gebäudetechnik treiben vor allem große Unternehmen wie Siemens datenbasierte Dienstleistungen und innovative Geschäftsmodelle voran. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) aus dem Bereich technischer Gebäudeausrüstung (TGA) haben diese Entwicklungen ebenfalls erkannt und wollen mög- liche Potenziale erschließen. Mithilfe moderner Sensor- und Kommunikationstechnologien können bspw. Energiereinsparpotenziale bei der Gebäudenutzung realisiert oder das Wohlbefinden der Nutzer gesteigert werden. Doch fehlt es den Herstellern technischer Gebäudeausrüstung an geeigneten Kompetenzen und Methodenwissen zur Gestaltung des Transformationsprozesses von einem Produktanbieter zu einem Anbieter daten- basierter Dienstleistungen. Mit dem Ergebnis des Forschungsprojekts SmartBuilding sollen KMU aus dem Bereich der TGA dabei unterstützt werden, innovative datenbasierte Dienstleistungsangebote zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Ausgangssituation und Herausforderung für kleine und mittelständische Unternehmen Die Energiepreise in Deutschland sind in den letzten Dekaden beständig gestiegen. Sowohl private Haushalte als auch Unternehmen ha- ben auf diese Entwicklung vor allem durch Anpassung der Infrastruktur reagiert. So wurden bspw. Dämmungen/Isolierungen der Gebäude verbessert oder ressourcenverschwendende Geräte ausgetauscht. Um in Zukunft weitere Einsparpotenziale zu erschließen, müssen die ge- nutzten Infrastrukturen bedarfsgerecht betrieben werden. Durch die gestiegenen Energiekosten und den, vor allem in Bürogebäuden, sehr hohen Energieverbrauch besteht ein hohes Potenzial darin, datenbasierte Dienstleistungen für Betreiber von Bürogebäuden anzubieten. Neben dem Ziel der Senkung von Energieverbräuchen und -ko- sten werden damit auch das Wohlbefinden der Gebäudenutzer und die Wettbewerbsfähigkeit der TGA-Hersteller gesteigert. Hersteller von technischer Gebäudeausrüstung (TGA) bieten bereits heute Lösungen an, um mithilfe von mo- dernen Sensor- und Kommunikationstechniken das Nutzungsverhalten in Gebäuden zu verfolgen und stellen dieseMöglichkeiten den Betreibern von Gebäuden zur Verfügung. Dochwerten 56 Prozent der Betreiber der Bürogebäude die bereitgestell- ten Daten über den Betrieb der verbauten TGA nicht aus. Anbieter der TGA haben in der Regel nur wenig Erfahrung damit, neue datenbasierte Dienstleistungen für Betreiber von Bürogebäuden zu entwickeln. Darüber hinaus ist denUnternehmen nicht klar, welche Kompetenzen aufgebaut wer- den müssen, um datenbasierte Dienstleistungen für Betreiber von Bürogebäuden anzubieten. Auch setzt der Aufbau des Geschäftsfeldes Smart Building einen Transformationsprozess im Unternehmen voraus, welcher mit tiefgreifenden Veränderungen in nahezu allen Bereichen des Unternehmens einhergeht. Diese Veränderungen und daraus resultierende Unsicherheiten wirken für viele KMU als Barrieren bei der Erschließung des Geschäftsfeldes datenbasierter Dienstleistungen. DesWeiteren haben die KMUmeist keine Erfahrung darin, den Innovationsprozess systematisch mit geeigneten Methoden zu gestalten. Zielsetzung des Projekts SmartBuilding Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Vor- gehens zur Erschließung des Geschäftsfeldes Smart Building für die Hersteller von technischen Gebäudeausrüstungen (TGA) im Bereich von Bürogebäuden. Das Vorhaben bietet ein hohes Innovationspotenzial für KMU aus dem Bereich der TGA, da erstmals Arten von und Bedarfe an datenbasierten Dienstleistungen für Nutzer von Bürogebäuden identifiziert und kategorisiert bereitgestellt werden. In diesem Zusammenhang werden die benötigten Kompetenzen definiert, die Hersteller von TGA vorweisen bzw. entwickeln müssen, um datenbasierte Dienstleistungen an- zubieten. Darüber hinaus werden die Barrieren des Transformationsprozesses identifiziert, die insbesondere für den Aufbau des Geschäftsfeldes Smart Building charakteristisch sind. Dabei werden im Rahmen des Projekts dynamische Projektmanagementmethoden aus dem IT-Bereich fokussiert und diese auf den Transformationsprozess zum Aufbau des neuen Geschäftsfeldes übertra- gen. Klassische Projektmanagementmethoden werden in der Regel den Herausforderungen einer dynamischen Umwelt, wie verkürzten Innovationszyklen und sich schnell ändernden Kundenanforderungen, nicht gerecht. Ein weiterer wichtiger Ergebnisbaustein des Projekts wird ein Steuerungsinstrument sein, das dabei hilft, das aufgebaute Geschäftsfeldwirtschaftlich zu steuern, und das speziell an die Branche angepasst wird. Insgesamt lassen sich die folgenden Leitfragen für das Projekt zusammenfassen: Projekttitel SmartBuilding Projekt-/ Forschungsträger BMWi; AiF Förderkennzeichen 18858 N Forschungspartner International Performance Research Institute (IPRI) Projektpartner CIBEK technology + trading GmbH; Creative Electronic GmbH; Gesellschaft für Gebäudeautomation MeteoViVa GmbH; NTT Navigation + Tracking – Technologies GmbH; ReTech Gesellschaft für Regelungstechnik und Gebäudeautomation mbH; Tellur GmbH Formitas Gesellschaft für IuK-Technologie mbH; inHaus GmbH; Bundes- industrieverband Technische Gebäude- ausrüstung e. V. Ansprechpartner Boris A. Feige, M. Sc. Internet www.fir.rwth- aachen. de/forschung

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