UdZ 2-2015

44 UdZ – Unternehmen der Zukunft 2/2015 FIR-Forschungsprojekte vier Ebenen vor. Die vier Ebenen stellen dabei den Detailierungsgrad dar und dienen vor allem der thematischen Zuordnung der Sachverhalte. Entsprechend dem Top-down-Prinzip erfolgt eine Ausdetaillierung von den Wertschöpfungsketten bis hin zu den Informationsbedarfen (s. Bild 1). Das Wertschöpfungsnetzwerk dient der allge- meinen Darstellung und ist mit Akteuren besetzt. Akteur wird hierbei als allgemeiner Begriff für die Beteiligten im Wertschöpfungsnetzwerk verwendet. Die Wertschöpfungskette stellt den betrachteten branchenspezifischen Bereich aus dem Wertschöpfungsnetzwerk dar. Hier werden die Akteure aus dem Wertschöpfungsnetzwerk mit branchenspezifischen Funktionen wie Dienst- leister, Produzent, Lieferant, Händler, Logistiker und Endanwender belegt. Die Kooperation zweier Akteure besteht aus mehreren Geschäftsvorfällen. Der einzelne Geschäftsvorfall wiederum wird durch mehrere Anwendungsfälle detailliert. Der Anwendungsfall stellt damit den kleinsten Baustein im Geschäftsvorfall dar und beschreibt die Transaktionen zwischen zwei Akteuren im Detail. Hier werden auch die relevanten Informationsobjekte aufgeführt. Bei den Infor- mationsobjekten ist zu betonen, dass diese vor- handene E-Business-Standards oder proprietäre Formate sein können, aber nicht müssen. Zentrale Ergebnisse des Projekts Im Rahmen des Projekts „eStep Mittelstand“ werden folgende Unterstützungstools entwickelt: • Ein Self-Assessment-Tool, welches insbe- sondere KMU erlaubt, ihre E-Business-An- schlussfähigkeit zu analysieren; • ein Instrument zur Selbstüberprüfung, das im Rahmen von „eStep Mittelstand“ ent- wickelt wurde und noch Ende 2015 unter www.estep-mittelstand.de bereitgestellt wird. Mit seiner Hilfe können KMU auf Basis von Benchmarkings ihre Situation eigenstän- dig analysieren und das Potenzial bewerten. Eine individuelle Handlungsempfehlung aus dem Self-Assessment-Tool unterstützt das KMU, seine weiteren strategischen Ziele zu definieren und sein weiteres Vorgehen in Bezug auf Digitalisierung und Einsatz von E-Business-Standards zu planen; • ein Entscheidungsbaum zu den benötigten E-Business-Standards und Standard-Sets, wel- cher nach dem oben erläuterten Top-down- Prinzip aufgebaut ist. Hier bekommen KMU die Möglichkeit, ihre Problemfelder in Bezug auf E-Business-Standards anhand der Branche, Geschäftsvorfälle und Anwendungsfälle zu konkretisieren, um eine individuelle Entscheidungshilfe bezüglich der Standard- Sets zu bekommen. Des Weiteren erhalten KMU die Möglichkeit, verschiedene mög- liche E-Business-Standards, die zum Einsatz kommen könnten, in einer individuell zu gestaltenden Kosten-Nutzen-Analyse gegen- überzustellen. Somit ist gewährleistet, dass bei der Entscheidungsfindung dieMöglichkeit besteht, eigene Schwerpunkte bezüglich finanzieller Aspekte und der Funktionalität zu setzen. Ein prototypischer ROI-Kalkulator zur genaueren Detailierung der Risiken und der möglichen Einsparpotenziale rundet die Entscheidungsunterstützung ab; • ein prototypisches Lösungstool, das demons- triert, wie eine teilautomatisierte Lösungs- entwicklung für beispielhafte Probleme aussieht. Bild 1: Top-down-Vorgehensweise Dipl.-Wirt.-Ing. Dennis Schiemann (li.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Produktionsplanung Tel.: +49 241 47705-425 E-Mail: Dennis.Schiemann@fir.rwth-aachen.de Dipl. Med-Inf. Antje Bruhnke (mi.) FIR, Bereich Informationsmanagement Fachgruppe Informationslogistik Tel.: +49 241 47705-520 E-Mail: Antjke.Bruhnke@fir.rwth-aachen.de Christian Eck (re.) eCl@ss e. V. Tel.: +49 221 4981-793 E-Mail: eck@eclass-office.com

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