UdZ 2-2016

35 UdZ – Unternehmen der Zukunft 2/2016 FIR-Forschungsprojekte Digital in NRW: Das Kompetenzzentrum für den Mittelstand Ein NRW-weites Netzwerk aus anwendungsorientierten Forschungseinrichtungen unterstützt mittelständische Unternehmen in Frage- und Aufgabenstellungen rund um das Thema Industrie 4.0 Im Rahmen des Projekts „Digital in NRW. Das Kompetenzzentrum für den Mittelstand“ werden in einem NRW-weiten Netzwerk aus anwendungsorientierten Forschungseinrichtungen mittelständische Unternehmen bei Frage- und Aufgabenstellungen rund um das Thema Industrie 4.0 unterstützt. Die Angebote sind dabei innerhalb einer aus fünf grundlegenden Stufen bestehenden Befähigungskette kategorisiert, aus der Unternehmen kostenfrei und gezielt auf den eigenen Bedarf zugeschnittene Leistungen auswählen können. Ziel ist es, KMU als wichtigen Wirtschaftsfaktor zur Steigerung der eigenen Effizienz und Produktivität durch Digitalisierung und Vernetzung im Sinne von Industrie 4.0 zu befähigen. Das Kompetenzzentrum für den Mittelstand Obgleich der Großteil aller Unternehmen das umfangreiche Potenzial von Industrie 4.0 be- reits erkennt, führt nur ein geringer Prozentsatz diese konkreten Umsetzungsmaßnahmen durch [1]. Insbesondere bei KMU ist der Anteil von Unternehmen ohne spezifische Industrie- 4.0-Aktivitäten hoch [2]. Oftmals fehlt diesen eine konkrete Entwicklungsstrategie, um die Vernetzung von verteilten Produktions- ressourcen inklusive der Planungs- und Steuerungssysteme umzusetzen, obschon in den letzten Jahren allein in Deutschland ein enormes Angebot an Industrie-4.0-Methoden entstanden ist. Die Gründe für die diesbe- zügliche Zurückhaltung sind mannigfaltig: So können Chancen und Risiken oder aber auch die eigenen technischen und organisatorischen Voraussetzungen nicht ausreichend bewertet werden. Vor diesem Hintergrund wird in einer Vielzahl von Industrie-4.0-Studien der Aufbau vonumfangreichenKompetenzen imBereichder Informations- und Kommunikationstechnologie empfohlen [3; 4; 5]. Um KMU bei genau diesen Herausforderungen zu unter stüt zen und Innovationen und Opt imie r ungen de r We r t s chöp f ung im Unternehmen auf denWeg zu bringen, bereitet das Kompetenzzentruman drei Hubs in NRWge- zielt und auf die Zielgruppe KMU zugeschnitten Inhalte aus demThemengebiet Industrie 4.0 auf. Wie in Bild 1 ersichtlich, ergänzen sich die Hubs hinsichtlich ihrer fachlichen Expertise optimal, sodass eine breitgefächerte Unterstützung von KMU gewährleistet ist. So besteht der Hub im Rheinland aus dem FIR an der RWTH Aachen und dem WZL der RWTH Aachen und weist hohe Expertise im Kontext intelligenter Produktionstechnologien auf. Ferner ermögli- cht der Hub den Zugang zu einer Vielzahl von gemeinsam entwickelten Angeboten für kleine undmittlere Unternehmen in der Region (KMU). Die so geschaffenen Strukturen ermöglichen eine effektive Einbindung aller Kompetenzen und Angebote des Partnernetzwerks. Um mög lichs t sämtliche Kenntnis - und Reifegradstufen und damit die größtmögliche Breite an Unternehmen adressieren zu können, wurde eine Befähigungskette von der reinen Information bis hin zur konkreten Umsetzung möglicher Maßnahmen entwickelt, die verschie- densten KMU ein bedarfsgerechtes und kosten- freies Angebot zur Verfügung stellt (s. Bild 2). Den Einstieg in den Innovationsprozess bil- det die Säule „Informieren“, im Rahmen derer interessierten Unternehmen eine erste Orientierungshilfe im Themenkomplex von Industrie 4.0 vermittelt wird. Es wird nicht nur passiv Grundlagenwissen zur Verfügung gestellt, die Unternehmen können im Rahmen sogenannter Unternehmenssprechstunden auch aktiv und gezielt individuelle Fragen ad- ressieren. Weitere Angebote und Maßnahmen sind in diesem Zusammenhang beispielsweise ein Forschungs- und Innovationsradar oder die Roadshow Industrie 4.0. Auf dem auf diese Weise vermittelten Grund- verständnis setzt die Säule „Demonstrieren“ auf, die praxisnahe Beispiele im Sinne von Best Practices aus dem Bereich Industrie 4.0 anfassbar und nachvollziehbar trans- portiert. Im Vordergrund stehen dabei die Relevanz und Umsetzbarkeit für KMU, um Verantwortlichen solcher Unternehmen unmit- telbare Impulse und Anknüpfungspunkte zum eigenen Betriebsgeschehen zu liefern. So haben KMU bspw. die Möglichkeit, an Lab-Touren zu Praxisbeispielen aus Forschung und Industrie oder Praxis-Workshops imCluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus teilzunehmen. An die Vermittlung eines Grundverständnisses und d ie pr ax isnahe Ve r anschau lichung schließt sich das Element „Qualifizieren“ an. Die Unternehmen können aus vielfältigen Qualifizierungsangeboten in verschiedenen Präsenz- und Onlineformaten wählen und nicht nur eigene Mitarbeiter gezielt fall- spezifisch weiterbilden, sondern auch ein Train-the-Trainer-Konzept zur Schaffung von Wissensmultiplikatoren umsetzen. Projekttitel Digital inNRW Projekt-/Forschungsträger BMWi; DLR Förderkennzeichen 01MF15001C Projektpartner Fraunhofer-Institutfür MaterialflussundLogistik IML;EffizienzCluster ManagementGmbH; UniversitätPaderborn; UniversitätBielefeld; HochschuleOstwestfalen- Lippe;Fraunhofer- Anwendungszentrum IndustrialAutomation(IOSB- INA);SoftwareInnovation CampusPaderborn Ansprechpartner Dipl.-Kfm. Andreas Kraut Internetseite digital-in-nrw.de

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