UdZ 02.21

UdZ 02.21 / 19 Deutschland 2030 – ein Dienstleistungspowerhouse? E ine systematisierte Antwort darauf versucht die relativ junge Disziplin der Dienstleistungsforschung zu geben. Aktuell macht in diesemZusammenhang das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt „Digitale Dienstleistungen als Erfolgsfaktor für die Wertschöpfung der Zukunft – DL2030“ von sich reden. Es soll „Forschungs- und Entwicklungsbedarfe inklusive geeig­ neter Ansätze identifizieren, die zur Gestaltung innovativer technologieorientierter Dienstleistungssysteme mit hohem Kundennutzen beitragen – als Wegbereiter für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.“ 4 Der in der veröffentlichten Studie zum Projekt „DL2030“ 5 verwendete Ansatz ist insofern originell, als er sich nicht in der Analyse technischer oder organisatorischer Perspektivenerschöpft. VielmehrwirdderMenschalsNutzer bei der Gestaltung innovativer Dienstleistungssysteme gleichgewichtig mit in den Fokus gerückt. In der Studie stellen führende Dienstleistungswissenschaftler:innen Entwicklungslinien, Forschungsfelder und Empfehlungen für die Forschung vor, über die die Wissenschaft dazu beitragen kann, einen Pfad für die erfolgreiche Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft in die Wertschöpfungswelt der Zukunft abzustecken. Die Autorinnen und Autoren der Studie entwerfen eine Vision für die Dienstleistungsgesellschaft in Deutschland im Jahr 2030. In dieser Vision verfügen Wirtschaft und öffentliche Körperschaften über eine ausreichende Wissensbasis, um die durchgängig digitalisierte Wertschöpfung nicht nur zu beherrschen, sondern auch international wettbewerbsfä­ hig zu gestalten. Dazu gehört beispielsweise die Fähigkeit, Leistungen für Kunden in Echtzeit individuell zuzuschnei­ den oder anzupassen sowie reaktionsschnell innovative Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Unternehmen sind in der Lage 6 , auf der Basis hoch exibler Software und Intelligent aufbereiteter Daten Wertschöpfung zu generieren und in digitalen Ökosystemen Kompetenzen zu entwickeln, mit denen sich diese Wertschöpfung für den internationalen Markt erfolgreich skalieren lässt. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Unternehmen selbst auf zuverlässige integrier­ bare digitale Services stützen können. 4 s. Böhmann et al. 2020, S. 33 5 Die Studie finden Sie unter folgendem Link: publikationen.fir.de 6 s. Böhmann et al. 2020, S. 30 4 Böhmann et al. 2020, p. 33 5 The study can be found at the following link: publikationen.fir.de 6 Böhmann et al. 2020, p. 30 Germany 2030 – a Services Powerhouse? T he relatively young discipline of services research is striving to provide a systematic answer to this question. The research project “Digital Services as a Success Factor for Future Value Creation – DL2030,” funded by the German Federal Ministry of Education and Research, is currently attracting attention in this context. The project seeks to “identify research and development needs, including suitable approaches, that contribute to the design of innovative technology-oriented service systems with high customer value – with the aim of paving the way for the future competitiveness of the German economy.” 4 The approach used in a study published as part of the “DL2030” project 5 is original in that it does not provide an analysis of technical or organizational perspectives only. Instead, it focuses equally on people as users in the design of innovative service systems. In the study, leading service researchers present development paths, research fields, and recommendations for future research as opportunities for science to contribute to mapping out a path for the successful transformation of the economy and society and to preparing them for the “value creation world” of the future. The authors of the study outline a vision for the service society in Germany in 2030. In this vision, businesses and public bodies have a sufficient knowledge base not only to master end-to-end digitized value creation, but also to make it internationally competitive. This includes, for example, the ability to tailor or adapt services for customers in real time and to develop and implement responsive, innovative solutions. Companies are able 6 to generate value creation on the basis of highly exible software and intelligently processed data and to develop competencies in digital ecosystems with which to successfully scale this value creation processes for the international market. The prerequisite for this is that the companies themselves can rely on the integration of reliable digital services.

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