UdZ 02.21

FOCUS – BEST PRACTICES 22 / UdZ 02.21 3. Everything-as-a-Service – diskontinuierliche Wertschöpfung Im Gegensatz zur klassischen Wertschöpfung mit relativ star­ ren Produkt- und Dienstleistungslebenszyklen erscheinen die kurzgetakteten Innovationen der digitalenWelt als diskontinu­ ierlich und disruptiv. Digitale Dienstleistungen lassen sich prin­ zipiell innerhalb von Minuten erneuern. Mit zunehmender Digitalisierung überträgt sich dieses Innovationstempo auf zahlreiche andere Branchen- undWirtschaftssektoren. Digitale Schlüsselelementewie Internetplattformenoder Clouddienste ermöglichen die Übernahme von Dienstleistungsmodellen für eine große Zahl von Wertschöpfungsbereichen auch im nicht-digitalen Umfeld und damit die Steigerung von Effizienz und Profitabilität. Die Beherrschung und Kontrolle der digita­ len Komponenten imWertschöpfungsnetzwerk wird damit zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. 4. Dienstleistungsforschung als Treiber von Innovation und Transformation Für die Bedeutung des Wirtschaftsstandorts Deutschland sind vor allem die bürgernahen, systemrelevanten Dienstleistungssektoren von Belang – auch, weil sie die be­ schäftigungsstärksten sind. Dazu gehören etwa die Alltagsbereiche Mobilität, Bildung, Medien und Gesundheit. Deren Transformation durch digitale Innovationen ist daher von besonderer Dringlichkeit, wenn es um die Umsetzung der Dienstleistungswende geht. Lösungen, die hierfür entwickelt werden, müssen sicherstellen, dass die gesellschaftlichen und ökologischen Standards in Europa eingehalten werden, ohne dass darunter die globale Wettbewerbsfähigkeit leidet. Professor Volker Stich dazu: „Hier ist die Dienstleistungsforschung gefragt, die Wege aufzeigenmuss,wiediedigitalenWertschöpfungsmodelle und -prozesse wertekonform gestaltet werden und welche Transformationsstrategien für Dienstleistungen global erfolgreich sein können. Gerade in Deutschland sind wir in diesem Forschungsbereich gut aufgestellt, besonders was die Sektoren Dienstleistungsgestaltung und -inno­ vation angeht. Ich sehe es als wichtigstes Forschungsziel an, das Design innovativer Dienstleistungen mit dem an Bedeutung immer weiter wachsenden Konzept der inter­ aktiven Wertschöpfung in Einklang zu bringen.“ Zweifellos muss sich die Wissenschaft für diese Zielsetzung noch mehr als bisher engagieren. Über das Gelingen der Dienstleistungswende und damit verbunden die Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland entscheiden jedoch letztlich die Adaptions- und Innovationsfähigkeiten der Unternehmen, der öffent­ 3. Everything as a Service – Discontinuous Value Creation I n contrast to traditional value creation with its relatively rigid product and service life cycles, the short-cycle/rapid-fire innovations of the digital world appear to be discontinuous and disruptive. Digital services can, in principle, be reinvented within minutes. With increasing digitalization, this pace of innovation is transferring to numerous other industrial and economic sectors. Key digital elements such as Internet platforms or cloud services enable the adoption of service models for a large number of areas of value creation, even in non-digital environments, and thus increase efficiency and profitability. Mastery and control of the digital components in the value network is thus becoming a decisive competitive factor. 4. Service Research as a Motor for Innovation and Transformation The system-relevant, citizen-focused service sectors are of particular importance for Germany as a business location - “Dienstleistungswende” not least because they are the sectors with the highest employment. These include the everyday areas of mobility, education, media, and health. When implementing the service revolution, the transformation of these areas through digital innovations is, therefore, of particularly importance. Solutions developed in these areas must ensure that European social and ecological standards are maintained without compromising global competitiveness. As Professor Volker Stich explains: “This is where service research comes in, identifying how digital value creation models and processes can be shaped in line with our values and what service transformation strategies can be globally successful. In Germany, in particular, we are well positioned in this research area, especially concerning the service design and innovation sectors. I think the most important research goal is to align the design of innovative services with the concept of interactive value creation, which is ever growing in importance.” There is no doubt that science and academia need to be even more committed to this objective than so far. However, the success of the service revolution and of securing Germany’s competitiveness as a business location are, ultimately, determined by the adaptive and innovative capabilities of companies, public institutions, and citizens. Raising people’s