UdZ 3-2011
14 Unternehmen der Zukunft 3/2011 UdZ Dienstleistungsmanagement EUMONIS: Effizienzsteigerung bei der Erzeugung erneuerbarer Energien Projektarbeiten decken unternehmensübergreifende Optimierungspotenziale in der Instandhaltung auf Im Rahmen der Leitinnovation EUMONIS sollen Dienstleistungs- und Kooperationskonzepte für den zukünftigen Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien gestal- tet und realisiert werden. Dabei werden erstmalig die drei Bereiche der Wind-, Solar- und Bioenergie integrativ betrachtet. Der innovative und ganzheitliche Ansatz ermöglicht so einen großen Schritt in Richtung der „Energieerzeugungsfabrik der Zukunft“. Im Rahmen der Projektarbeiten wurden nach der Aufnahme und Strukturierung von Ist-Prozessen part- nerspezifische Anwendungsfälle formuliert, welche die praxisseitigen Anforderungen an die zu entwickelnde IT-Plattform näher spezifizieren und die Grundlage für die Definition der Plattformarchitektur darstellen. Das Forschungsprojekt EUMONIS mit dem Förderkennzeichen 01IS10033C wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Zielsetzung des Projekts Das Ziel des Projekts EUMONIS ist es, eine hersteller- und systemübergreifende Plattform zu entwickeln, die eine zentrale Überwachung sämtlicher Komponenten in den Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien ermöglicht und mit deren Hilfe der Einsatz aller Beteiligten im Fall von Wartungs- und Störungsfällen struk- turiert, koordiniert und optimiert werden kann. Mithilfe der Plattform können die an der Wartung und Instandsetzung beteiligten Unternehmen ihre Ressourcen optimal einsetzen und so die Effizienz der Anlagen verbessern. Durch eine frühzeitige Identifikation von Betriebsstörungen und Wartungsbedarfen sowie eine optimierte Beschaffung von Ersatzteilen und Personal- ressourcen können die Lebenszykluskosten regenerativer Energieanlagen deutlich reduziert werden. Die Anwendungsbranchen für die IT- Plattform sind Wind-, Solar- und Bioenergie Der integrative Ansatz spiegelt sich auch in der Zusammensetzung des Konsortiums wider, indem verschiedene Stufen des Wertschöpfungs- netzwerks abgebildet sind. So engagieren sich z. B. Komponentenlieferanten, Anlagenhersteller oder auch Energieparkbetreiber im Projekt. Neben der integrierten Entwicklung der IT- Plattform wird im Projekt ein branchenspe- zifisches Geschäftsmodell für die Plattform erarbeitet, das die Zusammenarbeit der ver- netzten Unternehmen regelt, die Aufgaben und Ressourcen koordiniert und so zu Win-Win- Situationen zwischen allen Beteiligten führt. Über die Plattform kann die Instandhaltung und die Betriebsführung einer Windenergieanlage (WEA) von den Herstellern und Zulieferern anhand entsprechender Schnittstellen verwal- tet und anschließend mittels einer grafischen Benutzeroberfläche (Graphical User Interface – GUI) von dem Betreiber oder Investor überwacht werden (siehe Abbildung 1, S. 15). Schließlich soll das Projekt Ansätze für branchentaug- liche Standards zum Ergebnis haben, welche den Transfer und die zukünftige Nutzung der Ergebnisse vereinfachen. Zu diesem Zweck ist das Deutsche Institut für Normung (DIN) in das Projekt eingebunden. Erste Projektergebnisse Das Projekt wurde zunächst mit einer Analyse der Ist-Situation der beteiligten Partner eingeleitet. Der Schwerpunkt lag hierbei auf der Identifikation der für eine Unterstützung durch die IT-Plattform grundsätzlich geeigneten Dienstleistungen sowie der zugehörigen Geschäftsprozesse und der in den Prozessen eingesetzten IT. In einem zweiten Schritt wurden partnerspezifische Anwendungsfälle erarbeitet, die als Basis der Entwicklung von Geschäftsprozessen und Systemarchitektur in späteren Arbeitspaketen dienen. Nach dem Kick-off des Projekts im September 2010 began- nen die Arbeiten für die Initiierungsphase mit der Analyse der IST-Situation. In multilateralen Workshops wurden die von den Partnern an- gebotenen und die für das Projekt relevanten Dienstleistungen strukturiert. Die Aufnahme von Dienstleistungen wurde separat in drei jeweiligen Branchen der Wind-, Solar- und Biomassenenergie durchgeführt. Weiterhin wurden die aktuell relevanten Ist-Prozesse der Anwendungspartner hinsichtlich der Erbringung der beschriebenen Leistungen aufgenommen. Dabei bestätigte sich die Dringlichkeit einer konsequenten Koordination der Serviceleistungen der einzelnen Partner. Bei der Prozessbetrachtung wird ersichtlich, dass an verschiedenen Schnittstellen eine durch- gängige Unterstützung des Informations- und Materialflusses sinnvoll ist. ZumAuftakt nachfolgender Arbeitspakete wurden partnerspezifische Anwendungsfälle zunächst im Wind- und Solarbereich formuliert. Mithilfe der Anwendungsfallbeschreibung wird dargestellt, welche Prozesse durch EUMONIS verbessert Projekttitel EUMONIS Projekt-/ Forschungsträger BMBF Förderkennzeichen 01IS10033C Projektpartner Nordex AG; PSIPENTA Software Systems GmbH; Siemens AG; SKF Maintenance Services GmbH; SCHOTT Solar AG; psm Nature Power Service & Management GmbH & Co. KG; bse enginee- ring Leipzig GmbH; Institut für Ange- wandte Informatik e. V. an der Universität Leipzig; Universität Leipzig Institut für Informatik, Abteilung Betriebliche Informationssysteme; Unternehmerverband Sachsen e. V.; Provedo GmbH Ansprechpartner Dipl.-Kfm. Peter Thomassen Internet www.eumonis.org
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