UdZ 3-2011

15 Unternehmen der Zukunft 3/2011 UdZ Aktuelle Forschungsvorhaben werden sollten und wie das geschehen soll. Die Anwendungsfälle wurden in Arbeitsabläufe unterteilt. In einem nächsten Schritt wurden be- sonders relevante Arbeitsabläufe ausgewählt, die ab sofort in Form einer Machbarkeitsstudie infor- mationstechnisch von den Entwicklungspartnern im Projekt umgesetzt werden, um die fachlichen Funktionen und die technischen Lösungskonzepte im Detail zu prüfen. Auf Basis der durchgeführten Untersuchungen wird im späteren Projektverlauf die Architektur der EUMONIS-Plattform erarbeitet. Im Rahmen der Anwenderkreistreffen mit den Partnern aus der Windenergiebranche wurden die Anwendungsfälle „Betriebsführung“ und „Integrierte Auftragsabwicklung“ definiert. Aus den Anwendungsfällen imBereichWindenergie re- sultiert ein Bedarf an einer stärkeren Strukturierung der Betriebsführung und an einer Integration der überbetrieblichen Auftragsabwicklung. Der Anwendungsfall „Betriebsführung“ bezieht sich auf den Lebenszyklusabschnitt der Nutzung einer Energieanlage. Insbesondere sind die fachlichen Bereiche der Überwachung und Entstörung einer WEA von Interesse (siehe Abbildung 2, S. 16). Der Anwendungsfall „Integrierte Auftragsabwicklung“ beschreibt die Auftragsdurchführung aus Sicht eines Instandhaltungsdienstleisters. Dabei werden die Lebenszyklusphasen der Vorbereitung und Nutzung einer WEA adressiert. Beispielsweise grei- fen innerhalb des Anwendungsfalls „Integrierte Auftragsabwicklung" die verschiedenen Akteure (Operator, Kunde, Serviceleitung etc.) auf An- lagendaten zu, um diese für Entscheidungen und Handlungsempfehlungen im Rahmen eines Serviceauftrags zu nutzen. Die EUMONIS-Plattform soll zukünftigmithilfe entsprechender Schnittstellen diesen Arbeitsablauf standardisieren und verein- fachen. Beim Anwendungsfall „Betriebsführung“ hat sich gezeigt, dass mithilfe der EUMONIS- Plattform die Benutzer (Betriebsführer, Hersteller, Zulieferer, Sachverständiger etc.) verschiedenartige Stammdaten anlegen, bearbeiten und anzeigen können sollen. Das Ergebnis der Umsetzung die- ser Anforderungen wird ein schneller Zugriff auf qualitative Informationen sein, der den (autorisier- ten) Nutzern eine verbesserte Qualität oder eine schnellere Bearbeitung der Abläufe gewährleistet. Im Solarsektor fokussieren die Anwendungsfälle einen kundenorientierten Serviceprozess. Es sollen zum einen Wirkungsgradanalysen für Kunden (Eigentümer, Investoren etc.) zur Anlagenperformance verfügbar gemacht wer- den, zum anderen soll der Kundennutzen erhöht werden, indem man das Produkt des Wechselrichters zu einem „Komplettpaket Wechselrichter“ ausbaut. Die Wechselrichter werden in Photovoltaikanlagen verbaut und ent- sprechende Nachweise über die Verfügbarkeit der Wechselrichter müssen demKunden erbracht wer- den. Hierzu sollten die Bestände regelmäßig über- prüft und dokumentiert werden. Weiterhin sollte eine informelle Schnittstelle zwischen PV-Anlagen, externen Partnern und betriebsinternen Prozessen entstehen, die einer beschleunigten Bearbeitung von Serviceeinsätzen und Reklamationen dient. Ausblick Im zweiten Arbeitspaket wird neben der Formu- lierung der Referenzmodelle die Entwicklung der Geschäftsmodelle angegangen. Hierbei stellt sich die Frage:Wie kann die Plattformwirtschaftlich be- Abbildung 1: EUMONIS-Systemlandschaft

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