UdZ 3-2011
33 Unternehmen der Zukunft 3/2011 UdZ DIB: Dienstleistungen im industriellen Bauprozess Mit „Augmented Reality“ in die Zukunft Der Bauprozess ist sehr komplex und erfordert das gezielte Zusammenspiel der beteilig- ten Akteure. Zwischen den einzelnen Planungs- und Prozessschritten bestehen oftmals unreglementierte Schnittstellen und Medienbrüche, in denen verschiedenste Programme und Planungstools eingesetzt werden. Während der Übergabe von einem Schritt in den nächsten ändert sich die Datengrundlage, da nur eine geringe Kompatibilität zwischen den auf demMarkt befindlichen Planungswerkzeugen besteht. Im Forschungsprojekt DIB entwickelt der FIR e. V. zusammen mit Industrie- und Forschungspartnern neue Lösungen, um den gewachsenen Anforderungen im Industriebau gerecht zu werden. So wurde unter anderem eine Dienstleistung entwickelt, die unter Nutzung von „Augmented Reality“ die Kombination von Realität mit relevanten digitalen Planungsinformationen ermöglicht. Vorgehensweise Durch ein differenziertes Angebot an Dienst- leistungen, wie etwa Logistikleistungen und Planungsleistungen, können sich Unternehmen von der Konkurrenz absetzen und auch dem stetig wachsenden Druck auf die Baubranche entgegenwirken. Das Forschungsprojekt DIB strebt die Entwicklung markttauglicher Dienst- leistungen und Lösungen an. Die systema- tische Vorgehensweise zur Entwicklung solcher Leistungen ist in drei Phasen unterteilt: Planung, Konzeption und Umsetzung (siehe Abbidlung 1). Die Schritte und Ergebnisse der Ideenfindung und Teile der Zukunftsanalyse aus der Definitionsphase wurden bereits in der UdZ 3/2010 beschrieben (dies können Sie online einsehen unter: www. unternehmen-der-zukunft.de ). In diesem Artikel wird nun näher auf den Projektfortschritt sowie auf erste konkrete Ergebnisse eingegangen. Projektfortschritt Im Rahmen der Zukunftsanalyse wurden Schlüsselfaktoren und alternative Zukunfts- projektionen entwickelt. Dabei war es be- sonders wichtig, nicht nur offensichtliche Faktoren einzubeziehen, sondern auch ver- steckte Aspekte, wie Steuerabgaben und eventuelle Gesetzesänderungen zu beachten. Anschließend wurden die Projektionen durch Konsistenz- und Verträglichkeitsprüfungen zu Szenarien gebündelt. Diese Schritte wurden mit allen Projektteilnehmern gemeinsam in Workshops erarbeitet und ergaben schließ- lich ein progressives und ein konservatives Szenario. Durch eine anschließende Analyse konnten mögliche Probleme herausgearbeitet werden; identifizierte endogene Probleme der Baubranche sind z. B. dass Kunden nicht ausrei- chend in den Bauprozess eingebunden werden und die Koordination der vielen Beteiligten nicht reibungsfrei abläuft. Ausgehend von den ermittelten Schwierigkeiten lassen sich auch potenzielle Kundenwünsche aufzeigen, die als Anforderungen an neue Leistungssysteme festgehalten werden. In der folgenden Ideenfindung wurden für die Kunden bzw. die Projektpartner auf Basis von Projekttitel DIB Projekt-/ Forschungsträger Land NRW (Ziel 2); Europäische Union Förderkennzeichen 290074102 Projektpartner Carpus & Partner, GILDEMEISTER Aktien- gesellschaft, formitas Gesellschaft für IuK- TechnologiembH, Imtech Deutschland GmbH& Co. KG, Werk- zeugmaschinenlabor der RWTHAachen (WZL) Ansprechpartner Dipl.-Ing. Ralf Frombach Internet www.dib-blog.de Abbildung 1: Vorgehen zur Entwicklung von Leistungssystemen Aktuelle Forschungsvorhaben
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