UdZ 3-2011
40 Unternehmen der Zukunft 3/2011 UdZ Dienstleistungsmanagement ermöglicht die bedarfsgerechte Disposition von Instandhaltungsmaßnahmen (siehe Ab- bildung 2, S. 39). Die Integration von Echtzeitsimulation und Zustandsüberwachung bietet hierzu die optimale Lösung: Durch das Condition Monitoring werden Zustandsänderungen an Bauteilen erfasst. Mithilfe der Simulation werden die Beanspruchung be- rechnet und die Restlebensdauer der Bauteile abgeschätzt. Somit erfolgt automatisch eine Adaption an die veränderten Betriebsparameter und die Vorbeugungsintensität wird angepasst. Dies hat zur Folge, dass keine aufgrund geringerer Belastung unwirtschaftlich gewordenen prä- ventiven Instandhaltungsmaßnahmen ergriffen werden. Ferner können durch die Simulation mögliche Bauteilausfälle prognostiziert werden, bevor es zu messbaren Zustandsveränderungen kommt. Ungeplante Anlagenausfälle als Folge höherer Abnutzung durch stärkere Beanspruchung können somit vermieden wer- den. Der Wegfall reaktiver, kostenintensiver Instandhaltungsmaßnahmen bei gleichzei- tiger Steigerung der Anlagenverfügbarkeit ermöglicht die dauerhafte Senkung der Instandhaltungskosten. Umsetzung eines lauffähigen Prototyps Zur Validierung der Ergebnisse im Vorhaben SiZu erfolgte abschließend die Umsetzung eines lauffähigen Prototyps. Dieser umfasst die Implementierung des Condition-Analysers zur Integration von Zustandsdatenerfassung und Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Fabry FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppe Lean Services Tel.: +49 241 47705-229 E-Mail: Christian.Fabry@fir.rwth-aachen.de Abbildung 3: Screenshot des Condition- Analysers mit Anbindung an IPS-System Echtzeitsimulation sowie die Anbindung an ein IPS-System. Screenshots beider Systeme sind in Abbildung 3 zu sehen. Die Informationen des Condition-Analysers wer- den in einer prototypischen Anbindung an das IPS-System der Firma Greengate weitergeleitet und dem Instandhalter aufbereitet zur Verfügung gestellt. Dieser erhält Informationen über die aktu- ellen Belastungen an den überwachten Bauteilen sowie eine Prognose über Ausfallzeitpunkte. Ferner besitzt dieser die Möglichkeit, Erfahrungswissen im System zu hinterlegen und beispielsweise die Wiederbeschaffungszeit für Ersatzteile in die aus Unternehmenssicht kritische Restlebensdauer eines Bauteils einfließen zu lassen. Das Forschungsprojekt SiZu wurde vom FIR e. V. an der RWTH Aachen in Kooperationmit dem Institut für Maschinentechnik der Rohstoffindustrie (IMR) an der RWTH Aachen durchgeführt.
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