UdZ 3-2012
14 Unternehmen der Zukunft 3/2012 UdZ Dienstleistungsmanagement den Entwicklungspartnern im Projekt umgesetzt werden, um die fachlichen Funktionen und die technischen Lösungskonzepte im Detail zu prüfen. Für den Windenergiebereich wurden hierzu be- reits zwei Machbarkeitsstudien durchgeführt mit dem Ziel, erfolgskritische Grundfunktionalitäten zu erkennen, aber auch Widersprüche zwischen Projektziel und vorhandenen Erkenntnissen aufzudecken. Unter anderem wurde die über- betriebliche Terminabstimmung untersucht, welche das Ziel verfolgt, die Koordination eines Servicevorfalls zwischen Betriebsführer und Servicedienstleister über die EUMONIS-Plattform zu optimieren. Servicedienstleister werden über die EUMONIS-Plattform die Möglichkeit haben, auf den Belegungsplan der Anlage zuzugrei- fen und somit Termine für Dienstleistungen (z. B. Instandhaltungsmaßnahmen, Gutachten) bei den Betriebsführern der Anlage zu reservieren. Dadurch lässt sich eine dezentrale und manuelle Terminabstimmung vermeiden und die Effektivität und Effizienz der Servicedienstleistungen verbes- sern. Auf Basis der durchgeführtenUntersuchungen wird im späteren Projektverlauf die Architektur der EUMONIS-Plattform erarbeitet. Nachhaltige Realisierung von Potenzialen durch Geschäftsmodelle Neben den aufgezeigten Potenzialen sowie den Ansätzen zur Erstellungder Architektur der Plattform ist es von Bedeutung, die spätere Nutzung der Plattform auf der Basis von Geschäftsmodellen zu beleuchten. Nur so lässt sich eine dauerhafte und nachhaltige Nutzung der Plattform sicher- stellen. Hierbei stellt sich in erster Linie die Frage: Wie kann die Plattform wirtschaftlich betrie- ben werden? Die Anforderungen, die von den Projektpartnern anhand der Anwendungsfälle identifiziert wurden, müssen nachhaltig in die Funktionalitäten der Plattform eingebunden und die Leistung entlohnt werden. Das Geschäftsmodell besteht aus den Teilmodellen Leistungsangebots-, Leistungserstellungs-, Erlös- und Vermarktungs- modell. Mithilfe dieser Teilmodelle wird festgelegt, welche Leistungen welcher Kundengruppe ange- boten werden und wie die konkrete Ausgestaltung der Ertragsmechanik aussehen soll. Anschließend entsteht eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, die im Hinblick auf die Anlagenverfügbarkeit einen hohen Automatisierungs- und Kooperationsgrad sicherstellt. Auf diese Art und Weise können im Rahmendes Projekts dieGeschäftsprozessedurchdie Unterstützung der Plattform schrittweise optimiert werden. Dabei spielen schließlich Technologien wie Condition-Monitoring-Systeme eine zentrale Rolle. Ausblick NebenderWeiterentwicklungder Geschäftsmodelle beinhaltet das zweite Arbeitspaket die Formulierung der Referenzmodelle. Darauf baut dann im dritten Arbeitspaketdielogisch-technischeAusarbeitungeiner Referenzarchitektur der EUMONIS-Dienstplattform auf. Oberstes Ziel ist dabei die offene Architektur, die sowohl hersteller- als auch branchenübergrei- fend Verwendung findet und die Integration bereits bestehender Software ermöglicht. Dipl.-Wirt.-Ing. Boris Ansorge (li.) FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Leiter Fachgruppe Service-Engineering Tel.: +49 241 47705-238 E-Mail: Boris.Ansorge@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Wirt.-Ing. Philipp Jussen (2. v. li.) FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppe Lean Services Tel.: +49 241 47705-228 E-Mail: Philipp.Jussen@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Wi.-Ing. Michael Schenk (2. v. re.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Logistikmanagement Tel.: +49 241 47705-421 E-Mail: Michael.Schenk@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Starick (re.) FIR, Bereich Produktionsmanagement Fachgruppe Supply-Chain-Design Tel.: +49 241 47705-433 E-Mail: Christian.Starick@fir.rwth-aachen.de Bild 1: EUMONIS-Systemlandschaft
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