UdZ 3-2012

23 Unternehmen der Zukunft 3/2012 UdZ eignisgesteuerte Prozesskette). Um alle am Prozess beteiligten Mitarbeiter von Carpus+Partner über den aktuellen Status des Akquisitionsprozesses zu informieren und in das Projekt fortlaufend ein- zubinden, wurde das bereits vorhandene interne Wissensmanagementsystem „C+P Wiki“ genutzt. Aus dem Businessprozessmanagement-Projekt bei Carpus+Partner ließen sich folgende allge- meine Erkenntnisse für das Bauprozessmanage- ment ableiten: • Durch die Visualisierung des Ist-Prozesses wird bei allen Beteiligten ein besseres Verständnis der komplexen Arbeitsabläufe und ihrer eige- nen Tätigkeit erzeugt. • Die Verantwortung für die einzelnen Arbeitsabschnitte wird klar geregelt. • Den einzelnen Prozessschritten werden IT- Mittel optimal zugeordnet. • Durch die kombinierte Darstellung von Aufgabe, Rolle und Arbeitsmitteln können die Mitarbeiter ganz konkrete Anforderungen an einzelne Prozessschritte formulieren. • Kontinuierliches Prozessmanagement macht Arbeitsabläufe effizienter. • Die unternehmensübergreifende Sicht auf die Gebäudeplanung, -erstellung und -nutzung erhöht die Effektivität des Gesamtprozesses zum Vorteil des Kunden (Produktqualität) und der am Prozess Beteiligten (Prozessqualität). • Wissen über Arbeitsabläufe bleibt nicht beim Einzelnen, sondern wird dokumentiert und damit bei Bedarf verfügbar und nutzbar. Fazit Integration und Verknüpfung von Bauprozessen und Bau-IT Das Bauprozessmanagement unterstützt die effektive und effiziente Weiterentwicklung der Bauindustrie dadurch, dass Arbeitsabläufe und (IT-) Innovationen systematisch mitei- nander verknüpft und optimal aufeinander abgestimmt werden. Bau-IT-Innovationen werden in die Arbeitsabläufe integriert und mit Blick auf den Bauprozess können sich Bau-IT-Innovationsideen entwickeln. Der sich wechselseitig beeinflussende Zusammenhang zwischen Bauprozessen und Bau-IT erfordert Abstimmungen auf der Grundlage einer ge- meinsamen Sprache. Hierzu werden grafische Prozessmodelle genutzt. Systematische Betrachtung der Arbeitsprozesse anhand von Prozessmodellen Durch die Prozessvisualisierung werden kon- krete Schwachstellen bestehender Abläufe, Arbeitsweisen und der IT-Nutzung sichtbar. Handlungsfelder für Innovationen können er- kannt und neue Ideen umgesetzt werden. Das Bauprozessmanagement unterstützt als bau- fachspezifische Managementmethode die Bau- prozessbeteiligten bei der Analyse und der an- schließenden Optimierung ihrer Arbeitsprozesse. Voraussetzung für das Bauprozessmanagement ist sowohl IT-Sachverstand als auch fundierte Bauprozesserfahrung. Unterstützung des Wissensmanagements durch Prozessvisualisierung Optimierte Prozessmodelle als Dokumentation der Arbeitsprozesse bewirken, dass Wissen nachhal- tig und umfassend gespeichert werden und von allen Prozessbeteiligten zu Informationszwecken abgerufen, als Handlungsleitfaden oder zur Weiterentwicklung der Arbeitsprozesse genutzt werden können. Arbeitsprozesse werden trans- parent und damit verständlich. Dipl.-Wirt.-Ing. Philipp Jussen (li.) FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppe Lean Services Tel.: +49 241 47705-228 E-Mail: Philipp.Jussen@fir.rwth-aachen.de Achim Buschmeyer, M.Sc. (2. v. li.) FIR Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppe Service-Engineering Tel.: +49 241 47705-237 E-Mail: Achim.Buschmeyer@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Kfm. (FH) Michael Weise (2. v. re.) Carpus+Partner AG Prozessmanager E-Mail: Michael.Weise@carpus.de Dipl.-Architektin Elke Schiffeler, M.Eng. (re.) Carpus+Partner AG Prozessmanagerin E-Mail: Elke.Schiffeler@carpus.de FIR-Forschungsprojekte

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