UdZ 3-2012

24 Unternehmen der Zukunft 3/2012 UdZ Dienstleistungsmanagement Chain in Change: Wandlungsfähige Logistik im dynamischen Unternehmensumfeld Situationsgerechte Anwendung konkurrierender Supply-Chain- Management-Konzepte zur Gestaltung der Kunden-Lieferanten-Schnittstelle Die steigende Anzahl neuer Technologien, die stark schwankenden Nachfragezahlen sowie die immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen bei gleichzeitiger Zunahme der Variantenvielfalt stellen wesentliche Herausforderungen dar, mit denen die produzierende Industrie aktuell konfrontiert wird (siehe Bild 1). Die nachhaltige Sicherstellung der eigenen Konkurrenzfähigkeit erfordert die reaktionsschnelle Anpassung an die Wettbewerbsbedingungen, welche von einem stetig zunehmenden Wandel geprägt sind [1; 2; 3]. Der Einfluss des dynamischen Marktes auf die Unternehmen führt zum Aufbau von hohen Beständen. Diese sollen zum Ausgleich der Schwankungen in Nachfrage, Beschaffung und Produktion verhelfen und darüber hinaus Wandlungsfähigkeit in der Logistik ist eine grundsätzliche Anforderung, die in der in- dustriellen Praxis oftmals zur Diskussion steht. Aufgrund der wachsenden Dynamik des wirtschaftlichen Umfeldes nimmt die Bedeutung der Fähigkeit zur situationsgerechten Anpassung der Logistik als ein wettbewerbsentscheidender Faktor zu. In dem von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V. (AiF) .geförderten Forschungsvorhaben „Chain in Change“ wird der Fokus auf die Entwicklung einer neuartigen Handlungsempfehlung zur Gestaltung der Kunden- Lieferanten-Schnittstelle gelegt. Bisherige Ansätze zu diesem Forschungsfeld beinhalten Best-Practice-Ansätze oder basieren auf Teilmodellen der Netzwerkgestaltung. Hierbei bleibt allerdings das dynamische Unternehmensumfeld unberücksichtigt. In diesem Forschungsprojekt wird neben dem reinen Gestaltungsaspekt die Wandlungsfähigkeit beim Einsatz von Supply-Chain-Management(SCM)-Konzepten betrachtet. Das IGF - Vorhaben 16668 N des FIR e .V. an der RWTH Aachen wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Projekttitel Chain in Change Projekt-/ Forschungsträger BMWi, AiF Förderkennzeichen 16668 N Projektpartner Mauser Container Systeme GmbH, RömheldGmbH, Jorkisch, GmbH&Co. KG, Otger TerhürneGmbH& Co. KG, GKDGebr. Kuffe- rathAG, GerryWeber, Freudenberg&Co.KG,GNT Gesellschaft für Nahrungs- mitteltechnologiembH Ansprechpartner Dipl.-Ing. Marcel Groten die Einhaltung von Lieferterminen ermöglichen. Jedoch resultiert hieraus zugleich die Erhöhung der Logistikkosten [4]. Die Schnittstellen zwischen den Mitgliedern einer Supply- Chain werden unmit telbar vom Konflik t zwischen den Zielgrößen Logistikkosten, Lieferser vice, Flexibilität und Reaktionszeit beeinflusst. Die Kunden- Lieferanten-Schnittstellen können unter Zuhilfenahme von SCM-Konzepten gestaltet werden. Zu den in der Praxis bekanntesten Methoden zählen z. B. das Vendor-Managed- Inventory (VMI) sowie das aus der Lean- Production bekannte Prinzip Just-In-Time (JIT). Die Implementierung von SCM-Konzepten Bild 1: Dynamisches Unternehmens- umfeld und seine Auswirkungen auf die Logistik

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