UdZ 3-2012

25 Unternehmen der Zukunft 3/2012 UdZ unterstützt die Kunden und Lieferanten in ihren Kooperations- und Kommunikationsprozessen, indem sie die planenden, informationssteu- ernden Prozesse zusammenfassen. Überdies verhelfen die genannten Konzepte zur Kom- plexitätssenkung von Logistiknetzwerken.Die Beteiligten einer Supply-Chain sind gefordert, unter Berücksichtigung der geschilderten Herausforderungen ihre Logistikkosten niedrig zu halten und zugleich ihren Lieferservice zu ma- ximieren sowie Flexibilität, Reaktionsfähigkeit und Wandlungsfähigkeit sicherzustellen. Zielsetzung des Projekts Das Forschungsvorhaben intendiert die Ent- wicklung einer wandlungsfähigen Kunden- Lieferanten-Schnittstelle, das zugleich die be- schriebenen Zielgrößen der Logistik berücksich- tigt und auf die wachsende Marktdynamik flexibel reagiert. Daher sollen Rahmenbedingungen bestimmt werden, mit deren Hilfe die Eignung eines SCM-Konzepts im vorherrschenden Unter- nehmensumfeld geprüft wird. Diese Rahmen- bedingungen sind vergleichbar mit messbaren Einflussfaktoren, welche zum effizienten Einsatz alternativer SCM-Konzepte beitragen sollen. Demnach bedarf es einer Anpassung, falls Einflussfaktoren die vordefinierten Schwellwerte der SCM-Konzepte über- oder unterschreiten sollten. Somit kann abhängig von den sich verän- dernden Marktanforderungen die Ausgestaltung der Kunden-Lieferanten-Schnittstelle angepasst werden (siehe Bild 2). Lösungsweg zur Erreichung des Forschungsziels Die geplante Vorgehensweise zur Erreichung des Forschungsziels setzt sich aus fünf Schritten zus ammen. Im er sten Schrit t wird das Unternehmensumfeld analysiert sowie die relevanten Einflussfaktoren auf die Kunden- Lieferanten-Schnittstelle identifiziert und klassifiziert. Es wird dabei zwischen sta- tischen (z. B. Netzwerkposition, physische Produkteigenschaf ten, überbetriebliche Infrastruktur etc.) und dynamischen Einfluss- faktoren (z. B. Mengen, Kosten, Zeit etc.) dif- ferenziert. Anschließend werden die Unternehmensziele im Bereich des Supply-Chain-Managements ermittelt und ein generisches Zielsystem auf- gestellt, welches die Ziele gemäß einer hierar- chischen Anordnung in Ober- und Unterziele unterteilt. Im darauffolgenden Arbeitsschritt werden auf Basis der bereits ermittelten statischen Einflussfaktoren Merkmale und Merkmalsausprägungen definiert, die in mor- phologische Kästen übertragen werden. Diese sollen als Grundlage für eine erste Einordnung der SCM-Konzepte dienen. Im Anschluss werden die betrachteten SCM-Konzepte modelliert. Das Ziel dieser Simulation besteht in der Aufdeckung der Wirkungszusammenhänge der SCM-Konzepte sowie der Festlegung der Schwellwerte. Abschließend sollen die Schnittstellen zwischen Lieferant und Konzept sowie Konzept und Kunde standardisiert wer- den, sodass die bei einem Konzeptwechsel benötigten bzw. überflüssigen Prozesse so- wie Informationen aktiviert bzw. deaktiviert werden. Mithilfe eines Demonstrators sollen die Ergebnisse in unternehmensindividuelle Gestaltungsempfehlungen für eine wand- lungsfähige Logistik übertragen werden. Bild 2: Wandlungsfähige Logistik im dynamischen Unternehmensumfeld FIR-Forschungsprojekte

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