UdZ 3-2012

30 Unternehmen der Zukunft 3/2012 UdZ Dienstleistungsmanagement InfoHand: Informationsmanagement im Sanitärhand- werk für den Aufbau optimierter Geschäftsprozesse Vereinfachte, vorhabenbezogene Suche nach Regelwerken und relevanten Informationen für die Prozesse eines Handwerksbetriebs Zielsetzung Ziel des Forschungsprojekts war es, handwerk- liche Geschäftsprozesse und Informationsflüsse wissenschaftlich fundiert und praxisgerecht zu strukturieren und aufzubereiten, damit eine Informationsbereitstellung der relevanten Regel- werke situationsspezifisch in den Workflow inte- griert werden kann. Dabei sollten dieMöglichkeiten zur IT-unterstützten Bereitstellung von Regelungen und Normen in den handwerklichen Geschäftsprozessen genauer untersucht werden, um eine elektronische Lösung aufzubauen. Ebenso sollten entsprechende tragfähige Geschäftsmodelle für den wirtschaft- lichen Betrieb eines Informationsproviders, mit Berücksichtigung der Besonderheiten des Handwerks, untersucht werden. Die Betriebe des Sanitärhandwerks stehen bei der Umsetzung immer mehr einer stark wachsenden Anzahl von Regelwerken und herstellerspezifischen Vorgaben gegenüber. Dies führt dazu, dass für ein bestimmtes Vorhaben zahlreiche Regelwerke beachtet werden müssen. Diese Regelwerke sind jedoch meist sachlich und technisch orientiert und nicht auf handwerkliche Prozesse ausgerichtet. Zudem ist der Handwerksbetrieb immer häufiger mit Sachverständigen konfrontiert, deren Auftrag es ist – auch bei korrekt durchgeführten Arbeiten – durch Feststellung von Regelwerksabweichungen finanzielle Minderungen durchzusetzen. Dadurch wird das finanzielle Risiko der Handwerksbetriebe gesteigert. Mit der Komplexitätssteigerung durch die zahlreichen Regelwerke sind viele Handwerksbetriebe aus kapazitiven Gründen überfordert, sodass in der Praxis nicht immer alle Regelungen und Normen beachtet werden [1]. Handwerksbetriebe wünschen sich folglich eine situationsspe- zifische Bereitstellung der relevanten Regelwerke. Das IGF -Vorhaben 16489 N des FIR e. V. an der RWTH Aachen wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Laufzeit des Projekts war von 01.05.2010 – 30.04.2012. Grundlegend wurde ein strukturiertes und standardisiertes Referenzprozessmodell der Auf- tragsabwicklung des Sanitärhandwerks von der Angebotserstellung bis hin zur Umsetzung ange- strebt. Ausgehend von diesem Prozessmodell wur- de ein Informationsmodell mit prozessorientierter Informationsbereitstellung von Regelungen und Normen abgeleitet. Diese beidenModelle bildeten die Basis für den IT-gestützten Informations- provider. Dieser wurde im Rahmen des Projekts prototypisch, als Demonstrator, entwickelt. Realisierung des Projekts Zu Beginn des Forschungsvorhabens wurde zu- nächst ein Kern-Leistungsprozess als ein typischer Geschäftsprozess eines Handwerksbetriebs defi- niert. Dieser beschreibt den Prozess von der Kunden- gewinnung über die Angebotserstellung und die Projekttitel InfoHand Projekt-/ Forschungsträger BMWi, AIF Förderkennzeichen 16489 N Projektpartner ZVSHK (Zentralverband Sanitär Heizung Klima) Ansprechpartner Dipl.-Inf. Univ. Martin Birkmeier Internet www.projekt- infohand.de Bild 1: Struktur der Parameter für Tätigkeiten im Sanitär- handwerk (vereinfacht)

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