UdZ 3-2012

65 Unternehmen der Zukunft 3/2012 UdZ Instandhaltungsmanagement als Erfolgsfaktor RWE Gas Storage s. r. o. – der größte Betreiber unterirdischer Gasspeicher in Tschechien – optimierte gemeinsammit dem FIR die Instandhaltung an sechs Standorten RWE Gas Storages s.r.o. ( RWE GS ) ist der führende Betreiber von unterirdischen Gasspeichern in der Tschechischen Republik. RWE GS betreibt sechs unterirdische Gasspeicher mit einem Gesamtvolumen von über 2,3 Billionenm³, was dem tschechischenGasbedarf von 2Monaten ent- spricht. Die Kernprozesse bestehen in der Einlagerung und Bereitstellung von Gas. RWE GS bietet heute eineVerfügbarkeit von fast 100 Prozent. Soerreicht RWEGS einehoheKundenzufriedenheit und eine sehr geringe Beschwerderate. RWE GS hat diese führende Rolle erlangt und ist aktuell dabei, die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern, nachdem erkannt wurde, welch hohen Einfluss das Instandhaltungsmanagement auf die operative Leistungsfähigkeit hat. Durch stei- gende Kundenanforderungen, welche sich in der Forderung nach einer hohen Lagerkapazität bei gleichzeitiger hoher Flexibilität für Gaslieferungen manifestieren, hängt der Erfolg von RWE G S mehr denn je von einer exzellenten Instandhaltung ab, welche garantiert, dass das erforderliche Equipment bedarfsgerecht verfügbar ist. Um das Instandhaltungsmanagement weiter zu stärken und auszubauen, wurde gemeinsam von RWE GS und dem FIR ein Projekt gestar- tet, mit dem Ziel der langfristigen Nutzung der in der Instandhaltung bisher noch unge- nutzten Potenziale. Der erste Schritt im Projekt bestand in der Analyse der Instandhaltungsorganisation an den einzelnen Standorten. Die Grundlage für die Analyse bildete der vom FIR entwickelte „IH-Check“, welcher an die Bedürfnisse und Rahmenbedingungen von RWE GS angepasst wurde. Im Rahmen der Analyse wurde die Relevanz ausgewählter Gestaltungsfelder für RWE GS bewertet und der Reifegrad innerhalb dieser ermittelt. Im Zuge der Status-quo-Analyse und der avi- sierten organisatorischen Reife wurden zwei Handlungsfelder identifiziert: • Die Entwicklung und Einführung eines Performance-Management-Systems für das Instandhaltungsmanagement, umTransparenz über die aktuelle Leistungsfähigkeit der Instandhaltung zu erlangen und Maßnahmen bedarfsgerecht zu initiieren und • die Einführung eines Optimierungsprogramms für die Instandhaltungsstrategie inklusive einer detaillierten Analyse der aktuellen Instandhaltungsstrategie, mit dem Ziel der Verbesserung der Planbarkeit in der Instandhaltung, beispielsweise durch den Einsatz von Zustandsdatenerfassung. • Einführung eines Performance-Management- Systems (PMS) für die Instandhaltung. Zu Beginn des Projekts war die Leistung der Instandhaltung an den verschiedenen Standorten nicht bekannt. Die Arbeit der Instandhaltungsabteilungen wurde kaum ge- messen, sodass die Leistungsfähigkeit der Instandhaltung nicht ermittelt werden konnte. Aufgrund der fehlenden Informationen über die Instandhaltung wurde von RWE GS und dem FIR gemeinsam ein System entwickelt, welches in der Lage sein muss, die Instandhaltungsleistung der einzelnen Standortemessbar sowie den Beitrag der Instandhaltung am Unternehmenserfolg transpa- rent zu machen. Darüber hinaus muss das System den Anforderungen der Mitarbeiter auf verschie- denen Unternehmensebenen gerecht werden. Das PMS wurde in Anlehnung an den Deming-Circle in vier Phasen entwickelt (siehe Bild 2, S. 66). In der ersten Phase („Plan“) wurden die re- levanten Kennzahlen identifiziert und de- ren Zielwerte definiert. Anschließend („Do“) wurden die Kennzahlen erstmals erfasst und die Zielerreichung geprüft. Im Falle der Nicht- Erreichung folgte eine detaillierte Analyse der Ursachen („Check“) sowie die Definition adä- quater Maßnahmen („Act“). Die Entwicklung und Einführung erfolgte in zwei Phasen, der Pilot-Phase und der Roll-out- Ansprechpartner am FIR Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Fabry Bild 1: RWE GS: Unterirdischer Gasspeicher Industrieprojekte – Analysieren und optimieren

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