UdZ 3-2012

69 Unternehmen der Zukunft 3/2012 UdZ Ausgehend von den positiven Ergebnissen im Pilotbereich, erfolgt die Ausweitung des Planungs- und Steuerungskonzepts auf den Bereich der ergänzenden Instandhaltung. Hierunter fallen neben Zuverlässigkeitsbewertungen für Airlines sämtliche konstruktive Anpassungen an den Flugzeugen, angefangen von der Idee über die Wirtschaftlichkeitsermittlung hin zur konkreten Beschreibung der durchzuführenden Tätigkeiten an der Maschine inkl. Terminstellung. Als Grundlage für die Weiterentwicklung des Konzepts wurden zunächst gemeinsam mit den Mitarbeitern der Lufthansa Technik die zugrun- deliegenden Wertströme aufgenommen und die Abhängigkeiten zwischen einzelnen Aufträgen und Ressourcen identifiziert. Neben der Er- mittlung auftragsspezifischer Besonderheiten wurden Kriterien ermittelt, anhand derer sich der kapazitative Aufwand je Auftrag prognostizieren lässt. Es folgte die konzeptionelle Ausweitung des auf dem Pull-Prinzip basierenden Planungs- und Steuerungskonzepts zur zeitlichen und inhaltlichen Synchronisation der erforderlichen Mitarbeiter auf weitere Auftragsarten. Aktuell wird die Leistungsfähigkeit des Konzepts im Rahmen von verschiedenen Testläufen über- prüft, um, ein positives Ergebnis vorausgesetzt, das Konzept in einer nächsten Phase wiederum informationstechnisch zu unterstützen und im Unternehmen auszurollen. Dipl.-Wirt.-Ing. Christian Fabry (li.) FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Leiter Fachgruppe Lean Services Tel.: +49 241 47705-229 E-Mail: Christian.Fabry@fir.rwth-aachen.de Andreas Pakszies (re.) Director Aircraft System Engineering & Modifications Lufthansa Technik AG Identifikation und Bewertung IT-relevanter Optimierungspotenziale Vorstudie für die drei Aachener Hilfswerke Vor allem Dienstleistungsunternehmen mit wissensintensiven Geschäftsmodellen stehen permanent vor der Herausforderung, ihre internen Prozesse zu optimieren und bestmög- lich durch IT-Einsatz zu unterstützen. Diesem Anspruch haben sich die drei Hilfswerke „ Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e. V. “, „ Kindermissionswerk: `Die Sternsinger` e. V. “ und „ Missio e. V. “, jeweils mit Sitz in Aachen, in einem gemeinsamen Projekt gestellt. Der mit dem FIR e. V. an der RWTH Aachen zusammen durchgeführten Vorstudie lag die Kernfragestellung zugrunde, inwieweit die durchaus vergleichbaren Aktivitäten der drei Hilfswerke mit ähnlichen und damit synergetischen Prozessen und Strukturen bewältigt werden können. Dazu wurden die IT-relevanten Anknüpfungspunkte für eine Optimierung der Prozess- und IT-Strukturen identifiziert und entsprechende Handlungsempfehlungen abgeleitet. Ansprechpartner am FIR Dipl.-Wirt.-Ing. Arno Schmitz-Urban Grobprozess- und IT-Strukturanalyse Im ersten Schritt erfolgte bei den Aachener Hilfswerken eine Grobanalyse der Prozesse und IT-Strukturen mit dem Ziel, unterschied- liche Optimierungspotenziale zu identifizieren. Aufbauend auf der Sichtung vorhandener Prozess- und IT-Dokumentationen wurden verschiedene Auslöser bzw. Initiatoren für den Einstieg in die Kernprozessaufnahme der einzelnen Hilfswerke strukturiert und durch die Aufnahme von Prozesslandkarten kon- kretisiert. Eine Prozesslandkarte beinhaltet jeweils die relevanten Kernprozesse, z. B. das Veranstaltungsmanagement, sowie die Schnittstellen zu den vor- und nachgelager- ten Prozessen. Die beteiligten Akteure und Abteilungen werden dabei in Form sogenannter „Swimlanes“ dargestellt. Anschließend wurde die IT- und Hardware- Landschaft der Aachener Hilfswerke dokumen- tiert. Hierzu wurde auf Basis der Prozessland- karten eine strukturierte Vorlage erstellt, die anschließend durch die Mitarbeiter der Aachener Hilfswerke mit Angaben zu konkreten An- wendungen, Serverplattformen, Datenbanken etc. gefüllt wurden. Industrieprojekte – Analysieren und optimieren

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