UdZ 3-2013
43 Unternehmen der Zukunft 3/2013 UdZ ServMo: Service-Modularisierung Entwicklung einer Methodik zur multikriteriellen Analyse und Modularisierung industrieller Dienstleistungen Die zunehmende Forderung des Marktes nach komplexen Leistungssystemen, ein steigender Wettbewerb im Bereich industrieller Dienstleistungen sowie häufig historisch gewachsene Serviceorganisationen stellen KMU vor die Herausforderung, die Kundenbedürfnisse optimal zu befriedigen, gleichzeitig die Komplexität der Leistungsportfolios zu beherrschen sowie die daraus resultierenden Kosten nachhaltig zu senken. Einen Ansatz zur Beherrschung der internen Komplexität stellt die in der Sachgüterindustrie bereits etablierte Methodik der Modularisierung von Produkten dar. Im Rahmen des Forschungsprojekts ServMo wird dieser Ansatz aufgegriffen und eine geeignete Methodik zur Modularisierung industrieller Dienstleistungen in Leistungssystemen entwickelt. Das Projekt wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit dem Förderkennzeichen 17651N/2 gefördert. Ausgangssituation Unternehmen stehen vor der Herausforderung, das Verlangen der Kunden nach individuellen Lösungen komplexer Problemstellungen zu stillen, die Verfügbarkeit ihrer angebotenen Dienstleistungen sicherzustellen und gleichzeitig die Kosten für die Vorhaltung angebotener, aber nicht stetig abgefragter Leistungen zu optimie- ren. In diesem Spannungsfeld zu bestehen, ist nur möglich, wenn Überkapazitäten sukzessive abgebaut werden und die Beherrschbarkeit des Serviceangebots sichergestellt wird. Dies stellt insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit ohnehin begrenzten Ressourcen ein Problem dar. Eine hohe An- gebotsvielfalt zur bestmöglichen Befriedigung individueller Kundenbedürfnisse führt grund- sätzlich zu einer erhöhten internen Komplexität. Dadurch entstehen erhebliche Kosten für die Bereitstellung komplexer Leistungssysteme im Unternehmen. Diese Kosten gilt es zu be- herrschen. Angesichts dieser Situation müssen KMU geeignete Strategien finden, um dieser Herausforderung zu begegnen und wettbewerbs- fähig zu sein. Einen Ansatz zur Beherrschung der Komplexität der Angebotsvielfalt stellt die Modularisierung dar [1]. Durch die Modularisierung ergeben sich für industrielle Dienstleistungen in Lei- stungssystemen wirtschaftliche Vorteile durch eine einfache Bedienung des Marktes mit vorge- fertigten Leistungsmodulen sowie eine effiziente Ressourceneinbindung. Neben den Kostenvorteilen aufgrund des gebündelten Ressourceneinsatzes führt die Modularisierung zu einer Reduzierung von typischerweise hohen Fixkosten, welche durch die Vorhaltung vielfältiger Leistungen entstehen. Ziele und Vorgehen Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Wettbewerbsfähigkeit von KMU durch einen Ansatz für die Modularisierung industrieller Dienstleistungen in Leistungssystemen zu stei- gern. Dazu wird eine Methodik entwickelt, mit der sich Module auf der Ergebnis-, Prozess- und Ressourcenebene beschreiben lassen und zusätz- Projekttitel ServMo Projekt-/ Forschungsträger AiF; BMWi Förderkennzeichen 17651N/2 Projektpartner WeierAntriebeund EnergietechnikGmbH; psmNaturePowerService &ManagementGmbH& Co.KG;KielMontagebau GmbH;VDMA;Wallstein ServiceGmbH;EDMTechnik MaschinenbauGmbH; BardenhagenMaschinenbau undDienstleistungsGmbH& Co.KG;VerbandDeutscher Maschinen-undAnlagenbau e.V.(VDMA);4JET TechnologiesGmbH,Center ofMaritimeTechnologies e.V.(CMT);Lehrstuhlfür Produktionssystematikam Werkzeugmaschinen-labor WZLderRWTHAachen Ansprechpartner Dipl.-Wirt.-Ing. Maximilian Lukas Internet forschungsprojekte. fir.de [16] Wildemann, H.: Lean Management – Leit faden zur Einführung s chlanker Unternehmensstrukturen und Geschäfts- prozesse. München 2013, S. 200. [17] Bruhn,M.;Meffert,H.:HandbuchDienstleistungs- marketing – Planung, Umsetzung, Kontrolle. Springer Gabler, Wiesbaden 2012, S. 621. [18] Lovelock, C.: Product Plus. How Product + Service = Competitive Advantage. New York 1994, S. 255. [19] Corsten, H.; Gössinger, R.: Dienst leistungs- management. München 2007, S. 329. [20] Rother, M.; Harris, R.: Kontinuierliche Fließ- fertigung Organisieren – Praxisleitfaden zur Einzelstück-Fließfertigung für Manager, Ingenieure und Meister in der Produktion. Aachen 2004, S. 13. Michael Honné, M. Sc. (li.) FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppe Lean Services Tel.: +49 241 47705-248 E-Mail: Michael.Honne@fir.rwth-aachen.de Dipl.-Ing. Philipp Stüer (re.) FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Wissenschaftlicher Mitarbeiter bis 01.10.2013 FIR-Forschungsprojekte
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