UdZ 3-2013

44 Unternehmen der Zukunft 3/2013 UdZ Dienstleistungsmanagement lich die Abhängigkeiten bzw. Zusammenhänge zwischen diesen drei Ebenen erklären lassen. Mit diesemWissen werden Unternehmen in die Lage versetzt, ihre kundenseitige Dienstleistungsvielfalt intern mit geringer Komplexität und damit wirt- schaftlich mithilfe modularer Strukturen zu be- herrschen. Die Methodik wird in einem IT-Tool anwendungsorientiert umgesetzt. Vor dem Hintergrund der Interdisziplinarität des Vorhabens erfolgt die Entwicklung der Modularisi erungsmethodik gemeins am durch das FIR an der RWTH Aachen und das Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen (WZL) . Dabei bringt das FIR seine Kompetenz im Bereich des Dienstleistungsmanagements, speziell der Gestaltung und Entwicklung von Dienstleistungen, ein. Ebenso geht die Kompetenz des WZL s im Bereich des Variantenmanagements sowie der Modularisierung von Sachgütern in das Projekt ein. In einem ersten Schritt des Forschungsprojekts werden Komplexitätstreiber auf der Ergebnis-, Prozess- und Ressourcenebene mit Relevanz für industrielle Dienstleistungen identifiziert, die von KMU angeboten werden. Auf Basis der Komplexitätstreiber erfolgt die Identifikation von Modultreibern, durch die sich die interne Komplexität bei industriellen Dienstleistungen in Leistungssystemen reduzieren lässt. Um eine systematische Priorisierung der identifizierten Modultreiber gewährleisten zu können, wird im Rahmen des Projekts ein Kriteriensystem zur Modultreibergewichtung erarbeitet und validiert. Im zweiten Schritt erfolgt die Entwicklung eines Formalisierungsansatzes zur systematischen Abbildung industrieller Dienstleistungen in Leist- ungssystemen mit differenzierter Betrachtung der Ergebnis-, Prozess- und Ressourcenebene. Der Formalisierungsansatz dient dazu, Inter- dependenzen zwischen den Ebenen kenntlich zu machen (siehe Bild 1). Bild 1: Modulbildung unter Berücksichtigung aller drei Ebenen Dipl.-Wirt.-Ing. Maximilian Lukas (li.) FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppe Lean Services Tel.: +49 241 47705-226 E-Mail: Maximilian.Lukas@fir.rwth-aachen.de Stefan Breunig M.Eng. (re.) WZL, Lehrstuhl für Produktionssystematik Abteilung Innovationsmanagement Tel.: +49 241 80-28196 E-Mail: S.Breunig@fir.rwth-aachen.de Im dritten Schritt erfolgt die Entwicklung ei- ner formalisierten Modularisierungsmethodik. Die Steuerung der Methodik wird durch ein Kennzahlensystem realisiert, mit dem sich der optimale Modularisierungsgrad identifizieren lässt. Darüber hinaus bietet die Methodik die Funktionalität der Modularisierungssimulation und eignet sich damit dazu, das Potenzial einer Modularisierung ex ante prognostizieren zu können. Um die KMU-Tauglichkeit gewährleisten zu können, erfolgt eine fortlaufende Validierung und Optimierung der Methodik gemeinsam mit dem projektbegleitenden Ausschuss sowie in Expertengesprächen. Im Anschluss daran wird die Methodik in ein praxistaugliches IT-Tool überführt. Das IT-Tool wird in den am Forschungsprojekt beteiligten KMU getestet und optimiert. Literatur [1] Bartoschek, M.: Effektive Angebotsvielfalt industrieller Leistungssysteme. Diss. RWTH Aachen 2010.

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