UdZ 3-2013
46 Unternehmen der Zukunft 3/2013 UdZ Dienstleistungsmanagement zu neuen technologischen Entwicklungen aus verschiedenen Regionen erleichtert. Obwohl auch KMU ihre Geschäftstätigkeit zunehmend in- ternationalisieren, sind ihre Zugriffsmöglichkeiten auf Informations- und Technologiequellen in Regionen außerhalb ihres angestammten Standorts immer noch sehr eingeschränkt [3]. Ein innovativer Ansatz zur Unterstützung kleinerer und mittlerer Unternehmen bei der Durchführung von Technologiemanagement- und insbesondere Technologiefrüherkennungs- und Technologiebewertungsaktivitäten stellt das Konzept der sozialen Netze und Communitys dar. Reale, soziale Netze werden hierbei durch virtuelle Netzwerke (Communitys) ergänzt. Unter einer Community wird eine Gemeinschaft rechtlich unabhängiger Teilnehmer verstanden, die ein gemeinsames Ziel verfolgen [6; 12; 5; 1]. Zentraler Bestandteil ist die Erstellung und der Austausch von Leistungen durch Kommunikation und Interaktion über Technologien des Webs 2.0 (z. B. Chats, Blogs, semantische Suche, soziale Verknüpfungen, Alerts etc.). Die Inhalte und Funktionalitäten einer Community schaf- fen Vertrauen und damit eine emotionale, loyale Bindung zwischen den Teilnehmern und ihren Leistungen. Dabei können über ihre Funktionalitäten unterschiedlichste Aufgaben erledigt werden (z. B. Wissensaustausch, Zugang zu Experten, Monitoring etc.). Dabei stellt die bloße Anwendung dieser neuen Formen sozialer Vernetzung keine ausreichende Neuerung dar. Wichtig sind vor allem der zielgerichtete und zweckmäßige Einsatz [5]. Dafür benötigen ins- besondere KMU Modelle und Leitfäden, um ihre eigene Community aufzubauen und sich diese im Technologiemanagement zunutze zu machen. Das Vorhaben TiCo zielt darauf ab, insbesondere KMU aus technologienahen Branchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau zu befähigen, ein erfolgreiches Technologiemanagement unter Einsatz von Experten-Communitys zu etablie- ren und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Dabei soll es ermöglicht werden, neue Technologiefelder schneller zu identifizieren, eigene Technologien diversifiziert einzusetzen und langfristig in Wertschöpfungsnetzwerken zu bestehen. Dazu wird aufbauend auf einem Gestaltungsmodell ein praxistaug- licher Leitfaden entwickelt, der KMU bei der erfolgreichen Nutzung von Communitys zur effizienten und effektiven Entwicklung ihres Technologiemanagements und insbesondere ihrer Technologiefrüherkennung, -akquise, -ver- wertung und -bewertung unterstützt. Im Ergebnis wird KMU durch die angestrebten Projektergebnisse von TiCo Hilfe zur Selbsthilfe bereitgestellt, um eine Professionalisierung des Technologiemanagements über den Einsatz von Communitys zu erreichen. Dies wird im Wesentlichen durch die Bildung einer eigenen Community für eine bestimmte Technologie bzw. ein bestimmtes Technologiefeld ermög- licht (Bild 1). Dabei kommen unterschiedliche Anbieter und Nachfrager zusammen und kön- nen zu einer bestimmten Technologie bzw. zu einem definierten Themenfeld ihr Wissen austauschen. So entsteht über die unter- schiedlichen Funktionalitäten der Interaktion (z. B. Chats,Wikis, Digi-Bibs etc.) in der Community sowohl explizites als auch implizites Wissen, das sich KMU für ihr Technologiemanagement zunut- ze machen können. Über ein solches Community- Konzept wird Unternehmen ein Werkzeug geboten, welches KMU ein flexibles Reagieren Bild 1: Grundidee eines Community-Konzepts zum Technologiemanagement
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