UdZ 3-2013
49 Unternehmen der Zukunft 3/2013 UdZ ServSync Service-Synchronisation mittels Takt Im Forschungsprojekt ServSync wird ein Ansatz zur Produktivitätssteigerung bei technischen Dienstleistungen entwickelt. Im Kern des Forschungsvorhabens steht die Entwicklung eines Konzepts zur Synchronisation der Erstellungsprozesse von technischen Dienstleistungen mittels Taktung. Dieses Konzept wird es kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ermögli- chen, ihre spezifischen Prozesse der Dienstleistungserbringung zeitlich und inhaltlich optimal aufeinander abzustimmen und die Produktivität zu steigern, ohne in ein teures Planungs- und Steuerungssystem investieren zu müssen. Das Projekt ServSync wird über die AiF im Rahmen des Förderprogramms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit dem Förderkennzeichen 17743N gefördert. Das Angebot von Dienstleistungen stellt KMU vor die Herausforderung, ihre begrenzten Ressourcen so einzusetzen, dass sowohl die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden optimal erfüllt als auch die Leistungserstellungsprozesse effizient abgewickelt werden. Dies impliziert die Notwendigkeit, die ver- fügbaren Ressourcen sowie die bereitgehaltenen Potenziale so auszulasten, dass die Produktivität dauerhaft verbessert werden kann und so eine Generierung von Wettbewerbsvorteilen möglich ist [1]. Das Forschungsvorhaben adressiert ein in der Praxis äußerst relevantes Problem, da KMU eine geringere Produktivität bei Dienstleistungen im Gegensatz zu Sachleistungen aufweisen. In den vergangenen Jahren blieben die jährlichen Produktivitätssteigerungen bei Dienstleistungen weit hinter denen des Industriegütersektors von ca. 2,5 Prozent zurück [2]. Die Auseinandersetzung mit den unter- schiedlichen Methoden zur Produktivitäts- s te i ge r ung l ä s s t den Rück s ch lus s zu, dass insbesondere die Synchronisation der Dienstleistungserstellungsprozesse einen großen Stellhebel für nachhaltige Produk- tivitätsverbesserungen bei KMU darstellt. Die Synchronisation als zeitliche und inhalt- liche Abstimmung zwischen Prozessen und RessourceneinsatzhatinderindustriellenProduktion bereits zu großen Produktivitätssteigerungen geführt. Die Synchronisation durch Taktung ist für KMU gut geeignet, weil diese Methode weit- gehend ohne zusätzlichen Ressourceneinsatz angewendet werden kann. Die Taktung von Produktionsprozessen ist eine Methode des Lean Thinkings und wird bereits seit vielen Jahren sehr erfolgreich im Bereich der Sachgutproduktion zur Synchronisation der Leistungserstellung eingesetzt. Bild 1 stellt die Synchronisation der Prozessschritte mittels Takt dar. In der Ausgangssituation sind die einzelnen Prozesse nicht synchronisiert. Die einzel- nen Prozessschritte dauern unterschiedlich lang. Die erreichbare Produktionsgeschwindigkeit wird durch das langsamste Glied in der Prozesskette bestimmt. Dadurch kommt es zu einer ineffizi- enten Nutzung von Ressourcen oder einer im Vergleich zu den Kundenanforderungen zu hohen Durchlaufzeit. Um die Prozesse miteinander zu synchronisieren, werden die einzelnen Zykluszeiten der Prozessschritte an den Takt angepasst. Die Anpassung an den Takt erfolgt durch die Reduzierung nicht-wertschöpfender Tätigkeiten und durch Neuverteilung von Tätigkeiten zur Projekttitel ServSync Projekt-/ Forschungsträger AiF; BMWi Förderkennzeichen 17743N Projektpartner KSA Kubben + Steinemer GmbH & Co. KG; Forum Vision Instandhaltung (FVI) e. V. KVD Der Service Verband; GreenGate AG; Autohaus Piper GmbH & Co. KG Aachen; Top Mehrwert-Logistik; GmbH & Co. KG; Peter Amshoff Treppenbau; Franz Fabry KG Ansprechpartner Dipl.-Wirt.-Ing. Philipp Jussen Internet forschungsprojekte. fir.de Bild 1: Prozesssynchronisation mittels Takt [3] FIR-Forschungsprojekte
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