UdZ 3-2013

54 Unternehmen der Zukunft 3/2013 UdZ Dienstleistungsmanagement Bild 1: Zyklus der Organisations- strukturen hin zu einem Social Business [5] to connect and share information and insights more effectively with others, both inside and outside the organization” [1]. Durch den Aufbau von Business-Communitys entsteht eine völlig neue Unternehmenskultur, die idealerweise Mehrwerte für die Mitarbeiter und auch das gesamte Unternehmenmit sich bringt. Die Nutzungsmöglichkeiten und Anreize zur Nutzung von Business-Communitys im Social Business sind vielfältig. Zum einen kann das Expertenwissen von Mitarbeitern besser geteilt, organisiert und gesammelt werden. Durch die Vernetzung kön- nen Mitarbeiter z. B. bei Fragen zunächst auf der Plattform nach der Lösung suchen, dort den ent- sprechenden Ansprechpartner identifizieren oder die breite Masse durch ihre Frage adressieren. In dieser Funktion übernehmen Soziale Technologien die Aufgabe eines Wissensmanagement-Tools. Des Weiteren lassen sich Arbeitsprozesse auf diese Weise transparenter gestalten; Mitarbeiter können rückverfolgen, inwieweit die Integration individuell bearbeiteter Aufgaben in den Gesamtprozess erfolgt. Insgesamt erhält der Mitarbeiter das Gefühl, Teil eines Ganzen zu sein und zeigt sich dadurch engagierter. Letztendlich trägt die Vielzahl der kleinen Veränderungen dazu bei, die Gesamtproduktivität imUnternehmen zu erhöhen und wertvolle wirtschaftliche Verbesserungen zu erzielen. Die strategischen Beratungsunternehmen, wie beispielsweise M c K insey [2], oder auch Anbieter Sozialer Technologien, wie beispielsweise J ive [3], haben die Potenziale in umfassenden Studien auf- gezeigt und erläutern jene ausführlich im Hinblick auf die unterschiedlichen Unternehmensbereiche (Marketing, Service etc.). InderPraxisfindetmanbereitseinigeErfolgsbeispiele: Beginnend mit der Firma IBM aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie, die im Jahr 2007 eine der ersten Lösungen auf den Markt gebracht hat, haben bis ins Jahr 2013 bereits viele Unternehmen, wie beispielsweise Bayer , Bosch , Dell oder Porsche die Vorzüge von Business- Communitys erkannt und nutzen verschiedene Soziale Technologien bereits intensiv. Erste Erfahrungen zeigen aber, dass es auch gewisse Hürden gibt, die es bei einer unterneh- mensweiten Einführung Sozialer Technologien zu überwinden gilt. Neue IT-Systeme stoßen regelmäßig bei einem Teil der Mitarbeiter auf Widerstand. Insbesondere ältere Mitarbeiter oder nicht-technikaffine Mitarbeiter, die in der Regel auch privat den Umgang mit Social Media meiden, müssen erst von den Vorzügen überzeugt werden. Des Weiteren können Unklarheiten bezüglich der Verantwortlichkeit der Aufgabenbearbeitung und somit das Problem von Social Loafing („Sozialem Faulenzen“) auftreten. Verfolgen alle Mitarbeiter das gleiche Ziel, fühlt sich keiner persönlich verant- wortlich, eine Aufgabe zu übernehmen. Es lässt sich festhalten, dass die Entwicklung der Unternehmen hin zu einemSocial Business sich der- zeitzwarnochinderEntwicklungbefindet,inZukunft aber wettbewerbsentscheidend seinwird [4]. Dabei ermöglicht das Social Business eine hohe Flexibilität bei sinkendemKoordinationsbedarf imVergleich zu klassischen hierarchischenUnternehmensstrukturen (siehe Bild 1). Bis der Transformationsprozess sich allerdings vollständig in einer Vielzahl an Unternehmen etabliert hat, wird es vermutlich noch einige Jahre dauern.

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