UdZ 3-2013
58 Unternehmen der Zukunft 3/2013 UdZ Dienstleistungsmanagement ihren Entwicklungsstand und ihre Tauglichkeit hin analysiert. Aus Organisationssicht wurden die relevanten Dienstleistungsproduktionsmodelle auf ihre Anwendbarkeit im Kontext der Heraus- forderungen im Zuge der Technikintegration bei personenbezogenen Dienstleistungen untersucht und es wurde auf Basis etablierter Modelle ein eigenes Dienstleistungsproduktionsmodell ent- worfen. Im Hinblick auf die Perspektive der Person wurden etablierte Akzeptanzmodelle auf ihre Übertragbarkeit in den gegebenen Kontext hin eva- luiert und entsprechend relevante Einflussfaktoren und Wirkungszusammenhänge modelliert. Ausgehend von den erlangten Kenntnissen und ersten Ergebnissen, wurden drei konkrete Fallstudien – Technische Haushaltshilfe, Virtueller Trainer und Technische Mobilitätsassistenz – ent- wickelt. Diese Fallstudien wiesen verschiedene Reifegrade der Produkte und Dienstleistungen – Konzeptstudie, Prototyp und am Markt einge- führtes Produkt – auf. So konnten die spezifischen Anforderungen und Bedarfe, die sich in den unterschiedlichen Entwicklungsstufen ergeben, berücksichtigt werden und für jede Perspektive relevante Erkenntnisse erlangt und spezifische Fragestellungen detailliert werden. Mittels der Fallstudien konnte ein weiterer wesentlicher Grundstein für die Entwicklung von Hypothesen für eine Delphi-Studie gelegt werden. Dazu wurden weitere Analysen bezüglich der Möglichkeiten zur Technikintegration bei Dienstleistungen auch vor dem Hintergrund industrieller Dienstleistungen durchgeführt. Hierzu wurde zusammenmit dem Kundendienst- Verband Deutschland e. V. eine groß angelegte Studie im industriellen Dienstleistungskontext durchgeführt, die wesentliche Erkenntnisse im Hinblick auf bestehende Potenziale und mögliche Hindernisse lieferte. Die Bedeutung und Übertragbarkeit dieser Ergebnisse hin- sichtlich der spezifischen Anforderungen der personenbezogenen Dienstleistungen wurde Tech4P: Identifikation zukünftiger Innovations- und Handlungsbedarfe für die Technikintegration bei personenbezogenen Dienstleistungen Band 9 der FIR -Edition Forschung erschienen Die Integration neuartiger und innovativer Technologien in die Leistungserbringung gewinnt vor dem Hintergrund, dass personenbezogene Dienstleistungen einen immer wichtigeren Teil des gesellschaftlichen, privaten, aber auch wirtschaftlichen Lebens darstellen, zunehmend an Bedeutung. Vor dieser Herausforderung wurden in dem Verbundvorhaben Tech4P Strategien für die Technikintegration bei personenbezogenen Dienstleistungen am Beispiel seltener Krankheiten entwickelt. Das Forschungsprojekt Tech4P, Förderzeichen 01FG10002, wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Der Projektträger Arbeitsgestaltung (AuD) im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betreute das Projekt. Ziel des Verbundprojekts Tech4P war es, Szenarien und Strategien für den Technologieeinsatz bei der Gestaltung zukünftiger, personenbezogener Dienstleistungen zu entwickeln und zu erproben. Im Rahmen einer Roadmap sollten zukünftig relevante Handlungsfelder identifiziert und Empfehlungen abgeleitet werden, die die weitere Entwicklung technologieintegrierender, perso- nenbezogener Dienstleistungen gestalten. Dazu wurden in diesem Projekt erstmals personen- bezogene Dienstleistungen interdisziplinär be- trachtet und anhand eines integrativen Rahmens untersucht, der die drei elementaren Perspektiven Technologie, Organisation und Person umfasst. Um die Roadmap und Handlungsempfehlungen auf einer fundierten Grundlage zu erstellen, wurde im Rahmen des Projekts eine Vielzahl von Tätigkeiten – von umfangreichen Recherchen und Expertengesprächen über verschiedene Fallstudien und Workshops bis zu empirischen Studien und Szenarioworkshops – durchgeführt. Im Folgenden sollen die wesentlichen Aktivitäten und deren Ergebnisse kurz dargestellt werden: In einem ersten Schritt wurden zusammen mit den anderen Projekten aus der vordringlichen Maßnahme „Personenbezogene Dienstleistungen am Beispiel seltener Krankheiten“, namentlich EIVE, ServCare und Mobile-HybriCare, die vorlie- genden Ergebnisse analysiert. So konnten erste Entwicklungen und Tendenzen aufgezeigt wer- den, die als Ausgangsbasis für eine tiefergehende Analyse der Anforderungen aus Sichtweise der drei Perspektiven, Technologie, Organisation und Person gedient haben. Anschließend erfolgte eine tiefergehende Analyse der Technikintegration bei personen- bezogenen Dienstleistungen in den jeweiligen Perspektiven: Aus Perspektive der Technik wurden anhand von ausgewählten Beispielen technische Möglichkeiten, z. B. zur Steigerung und Erhaltung der Selbständigkeit, zur Unterstützung des Pflege- personals sowie der Telepräsenz eruiert und auf Ansprechpartner Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.Ing. Benedikt Brenken Internet www.tech4p.de FIR-Edition „Tech4P – Strategien für die Technik- integration bei perso- nenbezogenen Dienst- leistungen“; ISBN: 978-3-943024-11-1; Preis: 25,00 Euro zzgl. Porto und Verpackung; über Amazon oder www.fir-edition.de erhältlich
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