UdZ 3-2013

80 Unternehmen der Zukunft 3/2013 UdZ Dienstleistungsmanagement Bild 1: Schalenmodell des ganzheitlichen Instand- haltungsmanagements Wissen wird ein in der Zukunft entscheidender Wettbewerbsfaktor sein. Das spiegeln die tech- nologischen Entwicklungen in den nächsten zwei bis zehn Jahren wider. So werden Maschinen und Anlagen in ihrem Aufbau zunehmend komplexer und das Aufgabenspektrum für die Instandhaltung wächst u. a. durch den zuneh- menden Einsatz mobiler Endgeräte zusätzlich. Die Herausforderungen beschränken sich dabei nicht auf die technologische Integration inno- vativer Entwicklungen, sondern betreffen auch die Organisation der Instandhaltung. Mobile Endgeräte ermöglichen weltweiten Zugriff auf Daten und Informationen und können operative Abläufe nicht nur unterstützen und beschleu- nigen, sondern auch prägen. Wissen und Informationen sind auch strategische Faktoren: Unternehmen sind dazu angehalten, Wissens- und Know-how-Transfer generationenübergreifend zu ermöglichen und die Mitarbeiterakzeptanz ge- genüber der IT-Integration in der Instandhaltung sicherzustellen. Daneben führt die steigende Komplexität der Maschinen und Anlagen zu ei- ner umfassenden Verflechtung von Entwicklung und Instandhaltung, um das Know-how des Instandhalters bereits in der Anlagenkonstruktion zur Vorbeugung späterer Maschinenfehler zu nutzen. Die Verflechtung von IT und Organisation ermög- licht neue Formen der Leistungserbringung und der Nutzenkalkulation. Entscheidungen werden nicht mehr nach persönlichen Erfahrungswerten und Bauchgefühl, sondern auf Basis in Echtzeit generierter Prognose- und Simulationsdaten getroffen. Diese Möglichkeiten werden den Stellenwert der Instandhaltung zusätzlich erhöhen. Ein entsprechendes intensiviertes Instandhaltungsmarketing kann dazu beitragen, den durch die Instandhaltung geschaffenen Mehrwert auf Unternehmensebene sichtbarer zu gestalten [2]. Konzeption eines ganzheitlichen IH- Managements Die Projektmanager des Competence-Centers Instandhaltung haben die Herausforderungen und Trends in der Instandhaltung der Zukunft erkannt, aufgegriffen und auf dieser Basis ein Konzept für ein ganzheitliches Instandhaltungsmanagement entworfen, welches den hohen Anforderungen an Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität unter minimalem Kostenaufwand gerecht wird. Bild 1 zeigt das im CC-IH entwickelte Schalen- modell der ganzheitlichen Instandhaltung. Um im Wettbewerb erfolgreich zu sein, ist es nicht mehr ausreichend, die Instandhaltung durch eine Instandhaltungsstrategie losgelöst von der Unternehmensstrategie zu betrachten – viel- mehr muss der Instandhaltungsstrategiemix einen relevanten Beitrag zur Verfolgung der Unternehmensstrategie leisten. Eine separierte Betrachtung der im Schalenmodell dargestellten Disziplinen ist für ein ganzheitliches Instandhaltungsmanagement ungenügend, der Betrachtungsfokus muss auf die jeweiligen Schalenschnittstellen gelenkt werden. So ist der Einsatz von zukunftsweisenden Technologien in der Instandhaltung wie die Einbindung von Echtzeitdatenzustandserfassungssystemen und Simulationsmodellen zur Optimierung von Lebensdauerprognosen auf Bauteilebene ohne ein auf den Technologieeinsatz abgestimmtes nachhaltiges Ersatzteilmanagement nur begrenzt wirkungsvoll. Die Instandhaltungsprozesse können folgerichtig nur optimiert werden,

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