UdZ 3-2014

23 Unternehmen der Zukunft 3/2014 UdZ Elektromobilitätsaktivitäten durch die Politik zu erhöhen, um Forschungsprojekte und Initiativen prominenter zu platzieren und die Akzeptanz und Wahrnehmung in der Bevölkerung zu stei- gern. Unternehmen sollten zum einen stärker auf Kooperationen setzen, umTechnologienundWissen zu teilen und Skaleneffekte zu nutzen. Darüber hi- naus ermöglichen Kooperationen unterschiedlicher Unternehmen die Gestaltung neuer, innovativer Geschäftsmodelle. Zum anderen sind sie ange- halten, Einstiegsbarrieren für die Elektromobilität möglichst gering und nutzerfreundlich zu ge- stalten. Hierzu zählen beispielsweise einheitliche Bezahlsysteme für landesweite Ladesäulen oder ein einfacher Zugang zu Carsharing-Fahrzeugen. Verbände, als Interessenvertretung, sollten noch enger mit Endkunden zusammenarbeiten, um deren Interessen präziser an Unternehmen und die Politik herantragen und kommunizieren zu können. Ausführliche Ergebnisse der Expertenbefragung werden zusammen mit dem IAO und KSRI in einer Publikation veröffentlicht, in der detaillierter auf die Rolle von Dienstleistungen bei der Umsetzung von Elektromobilität in Deutschland eingegangen werden wird. Neben der Expertenbefragung ist zudemdie Fokus- gruppenbetreuung von diversen Forschungs- projekten mit Elektromobilitätsbezug als zentrales Element des Projekts DELFIN fortgeschritten. Diese zielt darauf ab, Forschungsprojekte mit gemein- samen Interessen, Inhalten oder Zielsetzungen miteinander zu verknüpfen und somit symbiotische Effekte zu erzielen. Aktuell werden sieben (Stand: August 2014) Forschungsprojekte innerhalb von zwei Fokusgruppen, „Geschäftsmodelle und Kompetenzentwicklung“ sowie „Sharing und kooperative Dienstleistungsnetzwerke“, durch die Projektpartner betreut und in ihrer Arbeit in Form von Workshops unterstützt. In naher Zukunft werden weitere, durch den Bund geförderte Forschungsprojekte in die Fokusgruppenbetreuung aufgenommen, um eine weitere Dissemination der internen Projektergebnisse zu erreichen. Zusammenfassung Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Weg zu einer „elektromobilen Gesellschaft“ nicht einfach zu bewerkstelligen ist und vereinte Kräfte von Politik, Unternehmen, Verbänden, aber auch der breiten Masse der Bevölkerung benötigt werden. Das Forschungsprojekt DELFIN macht es sich zur Aufgabe, zum einen unterschiedlichste Forschungsprojekte zu unterstützen und dabei den Wissenstransfer zu koordinieren und zum an- deren eigene Forschung zu den oben genannten Themengebieten zu betreiben. Den Schwerpunkt des FIR bildet die Analyse von Marktstrukturen und Zukunftsszenarien. Aktuell werden hierfür sämtliche Akteure imElektromobilmarkt erfasst und deren Beziehungen untereinander abgebildet, um Rückschlüsse auf Marktentwicklungen zu ziehen. Im kommenden Jahr werden basierend auf diesen Ergebnissen Schlüsselfaktoren identifiziert, die eine mögliche Entwicklung der Elektromobilität bis in das Jahr 2020 beeinflussen können. Mithilfe dieser Faktoren werden unterschiedliche Szenarien der zukünftigen Elektromobilitätsentwicklung in Deutschland abgebildet und Rückschlüsse auf zu erwartende Probleme und Hemmnisse gezogen. Literatur [1] NPE (Hrsg.): Fortschrittsbericht der Nationalen Plattform Elektromobilität (Zweiter Bericht). Berlin, Mai 2011. [2] Kraftfahr-Bundesamt: Pressemitteilung Nr. 10/2014 – Der Fahrzeugbestand am 1. Januar 2014. http://www.kba.de/DE/Presse/ Pressemitteilungen/2014/Fahrzeugbestand/ pm10_fz_bestand_pm_komplett.html;jsessioni d=34B0D2EA286B7D0A41A8756B7CC71576. live2053?nn=646300. Stand: 03.09.2014. Bild 1: Kraftfahr-Bundesamt, Neuzulassungen von Pkw in den Jahren 2005 bis 2013 nach ausgewählten Kraftstoffarten (Teil 2) Dipl.-Wirt.-Ing. Dominik Kolz, M.Sc. (li.) FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppe Service-Engineering Tel.: +49 241 47705-244 E-Mail: Dominik.Kolz@fir.rwth-aachen.de Marcel Schwartz, M.Sc. (re.) FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppe Community-Management Tel.: +49 241 47705-203 E-Mail: Marcel.Schwartz@fir.rwth-aachen.de FIR-Forschungsprojekte