UdZ 3-2014
25 Unternehmen der Zukunft 3/2014 UdZ sind allerdings nur dann interessant, wenn sicherge- stellt wird, dass die errechneten Teilnutzenwerte für alle Probanden jeweils auf dem gleichen Nullpunkt und den gleichen Skaleneinheiten basieren. Die sogenannte Normierung stellt somit einen ent- scheidenden Schritt dar, um die Analyse korrekt durchführen zu können [6]. Die normierten und vergleichbaren Ergebnisse der Befragung für KMU sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Dabei sind die angegebenen Nutzenwerte folgen- dermaßen zu lesen: Je positiver der angegebene Teilnutzenwert, desto stärker wird die jeweilige Merkmalsausprägung präferiert [7] (siehe Bild 1, S. 24). Das Produkt bzw. die Community mit dem höchsten Gesamtnutzen wäre demnach unter- nehmensgeführt und für die eigenen Mitarbeiter ausgerichtet. Siewürde über eine Standardsoftware verfügbar sein und ausschließlich exklusiven Zugang und immaterielle Anreizmechanismen zulassen. Ferner wären die Inhalte mitgliedergeneriert. Die Community mit dem geringsten Gesamtnutzen wäre kundengeführt und für Partner mit einer Individualsoftware offen sowie über materielle Anreize und betreibergenerierte Inhalte verfügbar. KMU – Wichtigkeitsverteilung Zu den bisherigen Ausführungen sind die einzelnen TeilnutzenwertederAusprägungendargestelltworden. Doch auch wenn einzelne Ausprägungen sehr hohe Teilnutzenwerteaufweisen,kanndarausnochnichtauf die Wichtigkeit innerhalb einer Leistungskombination geschlossen werden [6]. Diese werden mit dem so- genannten Spannweitensatz berechnet [8]. Das Bild 2 zeigt die so ermittelten Bedeutungsgewichte der Merkmale. Demnach ist für die Wahlentscheidung der KMU in besonderem Maße die Organisation der Community vonBedeutung. Ferner ist erkennbar, dass die Merkmale Zielgruppe, Anreizmechanismen und ZugangsarteinehoheRelevanzfürdiePräferenzbildung von KMU im Kontext der Communitygestaltung haben. Die Inhaltsgenerierung und das technolo- gische System spielen dagegen nur eine unterge- ordnete Rolle. Ausblick Die zukünftigen Arbeitsschritte sehen die Zu- sammenführung der bisherigen Ergebnisse vor. Dabei lagder Fokus des FIR ander RWTHAachen auf der Analyse relevanter Community-Merkmale und deren Bedeutung für KMU, wobei das Fraunhofer IPT parallel die Identifikation von KMU-spezifischen Anforderungenandas Technologiemanagement vo- rantrieb. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung eines Gestaltungsmodells, welches den Anforderungen von KMU an den Einsatz von Communitys im Technologiemanagement genügt. Dabei gilt es, ein entsprechend umfassendes Modell einer „Technologiemanagement-Community“ zu ent- wickeln, die die spezifischen Aufgaben des Technologiemanagements durch entsprechende Communityfunktionalitäten unterstützt. Literatur [1] Schmitz-Urban, A.: Entwicklung einer Morphologie für Business-Communities. Schriftemreihe Rationalisierung; Bd. 120. RHrsg.: G. Schuh. Apprimus, Aachen 2013. – Zugl.:Aachen,Techn.Hochsch.,Diss.,2013,S.155–159. [2] Chui, M.; Manyika, J.; Bughin, J.; Dobbs, R.; Roxburgh, C.; Sarrazin, H.; Sands, G.; Westergren, M.: The social economy: Unlocking value and productivity through social technologies. McKinsey Global Institute. McKinsey & Company , NewYork 2012. [3] Himme, A.: Conjoint-Analysen. In: Methodik der Empirischen Forschung. Hrsg.: S. Albers [et al.]. Gabler, Wiesbaden 2009, S. 283 – 298. [4] Cunningham, C.; Deal, K.; Chen, Y.: Adaptive Choice- Based Conjoint Analysis – A New Patient-Centered Approach to the Assessment of Health Service Preferences, 2010, S. 260. [5] Orme, B.: Sample Size Issues for Conjoint Analysis. In: Getting started with conjoint analysis: Strategies for productdesignandpricingresearch.ResearchPublishers LLC, Madison 2010, S. 57 – 66. [6] Woldeab, S.: Leistungsdifferenzierung im Energie- versorgungswettbewerb. Eine Conjoint-Analyse am BeispieldesdeutschenEnergiemarktesunterbesonderer Berücksichtigung von Smart Meter. In: Hamburger SchriftenzurMarketingforschungBd.92.München2014, S. 150 – 153. [7] Gieseking, T.: Gewinnoptimale Preisbestimmung in werbefinanziertenMärkten–Eineconjoint-analystische Untersuchung eines Publikums-zeitschriftenmarktes. Gabler, Wiesbaden 2009, S. 70 – 77. [8] Beck, A.: Die Einkaufsstättenwahl von Konsu- menten unter transaktionskostentheoretischen Gesichtspunkten – Theoretische Grundlegung und empirische Überprüfung mittels der Adaptiven Conjoint-Analyse. Passau, Univ., Diss., 2004, S. 225 – 233. Bild 2: Bedeutungsgewichtung einzelner Produktmerkmale für KMU Marcel Schwartz, M.Sc. (o.) FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppe Community-Management Tel.: +49 241 47705-203 E-Mail: Marcel.Schwartz@fir.rwth-aachen.de Wirt.-Ing. Linda Kramer, M.Sc. (li.) Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT Telefon: +49 241 8904-225 E-Mail: Linda.Kramer@ipt.fraunhofer.de Florian Schiller (re.) FIR, Bereich Dienstleistungs-management Wisschenschaftliche Hilfskraft E-Mail: Florian.Schiller@fir.rwth-aachen.de FIR-Forschungsprojekte
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