UdZ 3-2014
48 Unternehmen der Zukunft 3/2014 UdZ Im Soll-Prozess werden die beschriebenen Aktivitäten durch die EUMONIS-Plattform unterstützt. Die Anfrage des Betriebsführers (oder einer beliebigen anderen Rolle) geht nun über die EUMONIS-Plattform beim Dienstleister ein. Durch den hinterlegten Standard auf EUMONIS wird von vornherein sichergestellt, dass die notwendigen Informationen für eine Anfrage sofort verfügbar sind. Unnötige Rückfragen des Dienstleisters aufgrund un- klarer Informationsbedarfe bei der anfragenden Rolle werden so vermieden. Der Dienstleister kann die notwendigen Informationen vorab festlegen. Über zusätzliche Dienste können die Anfrage und die zugehörigen Informationen über die EUMONIS-Plattform zentral hinter- legt werden, sodass der Dienstleister diese beliebig intern weiterleiten kann. Der Verteiler, welche die Anfrage von vornherein erhält, ist beliebig konfigurierbar, sodass verschie- dene Unternehmensstrukturen, aber auch kundenindividuelle Einstellungen möglich sind. Systembrüche werden durch die zen- trale Plattform vermieden. Zur Prüfung der Anfrage kann der Dienstleister ebenfalls auf EUMONIS zurückgreifen. Je nach Umfang der gewünschten Unterstützung durch EUMONIS kann eine Prüfung (z. B. auf Verfügbarkeit von Ressourcen) beispielsweise über einen zusätz- lichen Dienst automatisch durch das System erfolgen. Ein umständlicher Abgleich von Informationen über mehrere Systeme hinweg wird so vermieden. Das Beispiel unterstreicht die Potenziale, welche durch digitale Plattformen bei der Unterstützung betrieblicher Abläufe erzielt werden können. Die dafür notwendigen Vorarbeiten gehen über eine reine IT-technische Entwicklung weit hinaus. Als wesentlich an- spruchsvoller gestalten sich hier häufig die Entwicklung organisatorischer Standards für Rollenkonzepte, prozessuale Abläufe oder Datenstrukturen. Diese sind jedoch notwen- dig, damit verschiedene Unternehmen eine einheitliche Sprache sprechen können. Die branchenweite Verbreitung der im Projekt entwickelten Standards ( Lebenslaufakte, Dienstleistungsklassifikation etc.) wurde teil- weise über DIN-Spezifikationen und andere standardisierende Gremien ermöglicht, sodass die Ergebnisse auch unabhängig von der tech- nologischen Entwicklung im Projekt nutzenstif- tend eingesetzt werden können. Dipl.-Wirt.-Ing. Philipp Jussen FIR, Bereich Dienstleistungsmanagement Fachgruppenleiter Lean Services Tel.: +49 241 47705-228 E-Mail: Philipp.Jussen@fir.rwth-aachen.de FIR-Forschungsprojekte
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