UdZ / Edition 03.21

UdZ 03.21 / 7 I n den vergangenen Monaten haben Gesellschaft, Industrie und Politik länderübergreifend feststellen können und müs- sen, was es bedeutet, großem Veränderungsdruck ausge- setzt zu sein. Einerseits wurden ganze Branchen innerhalb kürzester Zeit vollständig digitalisiert. Andererseits war zu spüren, wie handlungsunfähig ein jeder ist, wenn zu eingefah- renen Abläufen keine differenzierenden Alternativen verfügbar sind. Dies reicht in manchen Unternehmen von Freigaben über Laufzettel bis zum Auftragseingang über das Faxgerät im Büro. Unabhängig von temporär auftretenden und kaum beeinfluss- baren Ereignissen, entwickeln sich aus konkreten technischen Entwicklungen und IT-Lösungen zunehmend Megatrends, die für ganze Branchen Umwälzungen bedeuten. Ausgelöst von der digitalen Transformation zeigen sich aktuell große Veränderun-gen in Industrie und Arbeitswelt, die sich massiv nicht nur auf Deutschland, sondern global auswirken. All die- sen Veränderungen ist im Kern gemein, dass sie sich ohne eine sukzessive und systematischere Datennutzung nicht vollziehen können. Unabhängig davon, ob die Energie-, die Ernährungs-, die Gesundheits-, die Dienstleistungs- oder Produktionswende im Fokus steht, sind der daraus resultierende Datenhunger und der damit korrespondierende -konsumnicht zuvernachlässigen. Darüber hinaus konkretisieren sich weitere Trends, die auf den Fähigkeiten basieren, Daten mit Künstlicher Intelligenz um- fassend zu nutzen. Dabei entwickeln Unternehmen rund um ihre Produkte Technologieplattformen, damit sie software- basiert an die kundenspezifischen Bedürfnisse angepasst wer- den können. Somit endet der ewige ressourcenaufwendige Überbietungswettbewerb, weil nicht mehr ausschließlich die Hardware, sondern die Fähigkeit entscheidet, den produkt- induzierten Kundenerfolg bereits in der Nutzungsphase zu unterstützen. Neben all den sozio-kulturellen Heraus- forderungen, solche Trends zu etablieren, sind es die Kom- petenz und die Fähigkeit, systematisch Daten zu erfassen, zu beherrschen und zu verwerten, die den Unterschied machen. Erstaunlicherweise wird jedoch im noch jungen Jahrzehnt kon- statiert, dass viele Organisationen noch immer nicht die ers- ten notwendigen Schritte in Richtung eines digital vernetzten und agil lernfähigen Unternehmens, eines Unternehmens der Zukunft, vollzogen haben. Die beste Zeit, damit zu beginnen, war gestern, die nächstbeste Zeit ist jetzt. Während das produzierende Gewerbe eher zögerlich in Gang kommt, bieten die sogenannten Hyperscaler 1 heute schon ein Ökosystem, das Daten erfasst, verarbeitet, analysiert und als I n recent months, society, industry and politics across the world have realized what it means to face increasing pressure to transform. On the one hand, entire industries were completely digitalized within weeks. On the other hand, it has become apparent how incapable of action everyone is when no alternatives to deeply entrenched processes are available. In some companies, this ranged from approvals using routing slips to order entry via fax machines in the office. Regardless of temporary events that can hardly be influenced, megatrends are increasingly emerging from specific technical developments and IT solutions that result in upheavals for entire industries. Triggered by digital transformation, major changes are currently taking place in industry and the world of work that are having a massive impact on Germany and globally. What all these changes have in common at their core is that they are based on the successive and systematic use of data. Regardless of whether the focus is on transformation in the energy, nutrition, health, service or production sectors, the increasing hunger for – and consumption of – data cannot be ignored. In addition, other trends are taking shape based on the ability to make comprehensive use of data with artificial intelligence. Here, companies develop their products into technology platforms, so that they can be adapted to customer-specific needs on a software basis. This puts an end to the eternal resource- intensive outbidding competition because it is no longer exclusively hardware that is decisive, but the ability to support product-based customer success as early as in the usage phase. In addition to all the socio-cultural challenges of establishing such trends, it is the skill and ability to systematically capture, master, and exploit data that make the difference. Surprisingly, however, in the still young decade, it has been established that many organizations have still not taken the first steps towards becoming a digitally connected, agile, and learning enterprise, a company of the future. The best time to start was yesterday, the next best time is now. While the manufacturing industry is rather hesitant to get going, the so-called hyperscalers 1 today already offer an ecosystem that collects, processes, analyzes 1 Unter Hyperscalern versteht man imAllgemeinen die drei großenCloud-An- bieterAmazon, Microsoft undGoogle. Die AmazonWeb Services (AWS), Microsoft Azure und die GoogleCloud Platform decken zusammen etwa 75 Pro- zent desGesamtmarktes bei Public-Cloud-Angeboten ab.GroßeUnternehmen nutzen oft die Dienste von mehrals einemPublic-Cloud-Anbieter. (Quelle: https://www.it-business.de/was-sind-hyperscaler-a-664638/) 1 Hyperscalers are generally understood to be the threemajorcloud providers Amazon, Microsoft andGoogle. AmazonWeb Services (AWS), Microsoft Azure andGoogleCloud Platform togethercoveraround 75 percent of the total market for public cloud offerings. Large enterprises often use services from more than one public cloud provider. (Source: https://www.it-business.de/ was-sind-hyperscaler-a-664638/)

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