UdZForschung 1-2018
31 UdZ – Unternehmen der Zukunft 1/2018 FIR-Forschungsprojekte SmartBuilding: Forschungsprojekt erfolgreich abgeschlossen Entwicklung eines Vorgehens zur Erschließung eines neuen Geschäftsfeldes Der Bereich der intelligenten Gebäudetechnik bietet großes Potenzial zur Entwicklung von datenbasierten Dienstleistungen und innovativen Geschäftsmodellen. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus dem Bereich der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) haben dieses Potenzial erkannt. Der Aufbau des Geschäftsfeldes Smart Building erfordert jedoch technologische und organisatorische Forschungs- und Entwicklungsarbeit für die Hersteller von TGA sowie ein abgestimm- tes und konsistentes Vorgehen auf der strategischen Unternehmensebene. Im Projekt SmartBuilding haben wir uns dieser Problematik angenommen, um den Transformationsprozess von Herstellern von TGA (technischer Gebäudeausrüstung) in speziellen KMU zum Anbieter datenbasierter Dienstleistungen methodisch sowie inhaltlich zu unterstützen. Das Projekt SmartBuildingmit demFörderkennzeichen 18858Nwurde über die AiF imRahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. D ie Hersteller von Gebäude- technik stehen vor der Herausforderung, den Wande l vom p r oduz i e r enden Unternehmen hin zum Dienstleister er- folgreich zu bewältigen. Insbesondere die Entwick lung hin zu ver netzten intelligenten Gebäuden, sogenannten Smar t Buildings, bietet die Chance, durch die Integration von Sensorik, beispielsweise in Komponenten der Beleuchtungs- oder Belüftungsanlagen oder der zentralen Steuerungssoftware für den Gebäudebetrieb, an dieser Ent- wicklung zu partizipieren. Neue Umsatz- potenziale liegen dabei insbesondere in der Entwicklung und Vermarktung datenbasierter Dienstleistungen und der Integration intelligenter Komponenten in das Gebäudenetzwerk. Zahlreiche Hersteller von technischer Gebäudetechnik haben diesen Trend erkannt und sind vermehrt dazu überge- gangen, die Digitalisierung des eigenen Unternehmens voranzutreiben und so ihr Dienstleistungsportfolio zu erwei- tern. Eine zentrale Problemstellung l i eg t f ü r v i e le KMU jedoch i n de r Frage, wie ein Geschäftsbereich Smart Building systematisch aufgebaut wer- den kann. Dies beinhaltet nicht weni- ger als die Identifikation von neuen Kundenbedürfnissen, die Auswahl ge- eigneter Technologien zur Integration in die TGA und die Anpassung der Unternehmensorganisation. Daher hatte das Projekt SmartBuilding zum Ziel, den Transformationsprozess vom Hersteller technischer Gebäude- ausr üstung zum Anbieter datenba- sierter Dienstleistungen methodisch sowie inhaltlich zu unterstützen. Ein konkreter Unterstützungsbedarf der Unternehmen wurde dabei insbeson- dere in der Analyse und Beschreibung de s neuen Ge s c hä f t s f e l de s , dem Aufbau damit verknüpf ter notwen- diger Kompetenzen, der Analyse von Barrieren im Transformationsprozess, d e r E n t w i c k l u n g e i n e r a g i l e n Projektmanagementmethode sowie der Entwicklung eines Instruments zu r e r f o l g r e i c hen St eue r ung de s Geschäftsfeldaufbaus identifiziert. Die Erarbeitung der Projektinhalte erfolgte dabei in enger Zusammenarbeit mit dem projektbegleitenden Ausschuss, der insbesondere die Praxisrelevanz de r E r gebn i s s e s i c he r s t e l l t e und a l s Va l i d i e r u n g s p a r t n e r zu r Ve r- fügung stand. In fünf Schritten zum Anbieter datenbasierter Dienstleistungen Im Folgenden soll der entwickelte Trans- formationsprozess kur z vorgestellt und erläutert werden. Bild 1 (s. S. 27) zeigt dabei den strukturierten Weg zur Erschließung des Geschäftsfeldes Smart Building. Initial galt es, das zukün f tige Ge - schäftsfeld Smart Building auf strate- gischer Ebene präzise zu beschreiben. Unter Ver wendung von Me thoden w i e be i sp i e l swe i s e de s Bu s i ne s s - Model-Canvas konnte das zukünftige Geschä f t smodell s t r uk tu r ie r t und analysiert werden [1]. Ergänzt wurde dies durch ein Auswahlassessment, bei dem verschiedene datenbasier- te Dienstleistungen für intelligente Gebäude in Bezug auf den Kundennutzen und den Umsetzungsaufwand evaluiert wurden. Das Assessment basierte auf einem entwickelten Katalog daten- basierter Dienstleistungen, der mög- liche Leistungen definiert und für die Unternehmen einfach und transparent darstellt. Mit Abschluss von Phase I wur- de das neue Geschäftsfeld strukturiert und potenzialträchtige datenbasierte
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