UdZForschung 1/2020

11 UdZForschung – Unternehmen der Zukunft 1/2020 Leitthema: Industrie & Umwelt – FIR-Forschungsprojekte Fördergemeinschaft für das Süddeutsche Kunststoff-Zentrum e. V. (SKZ – Das Kunststoff-Zentrum) realisiert. Die Aufgabe des FIR besteht in diesem Projekt in einem ersten Schritt darin, basierend auf umfassender Recherche und zwölf semistrukturierten Experten- interviews, den Status quo des aktu- ellen Wertschöpfungsnetzwerks in der Kunststoffindustrie zu ermitteln. Dazu wurden die bestehenden Hindernisse und Hemmnisse bei der Realisierung einer zirkulären Wirtschaft detailliert. Diese und die einzelnen Rollen inner- halb des Wertschöpfungsnetzwerks der Kunststoffindustrie wurden definiert und Austauschbeziehungen visualisiert. So konnte beispielsweise ein mangelndes Vertrauen in die Qualität der Sekundär- kunststoffeentlangder Prozesskette identi- fiziert werden, was bei den Kunststoffver- arbeitern zu überzogen scharfen Kunden- anforderungen an die Rohstoffe führt und so den Einsatz von Sekundärrohstoffen verhindert. Diese Erkenntnisse wurden rollenspezi- fisch aufbereitet und dienen im weiteren Projektverlauf als Grundlage der Erstellung einesPflichtenheftesanderdigitalenLösung ‚Di-Link‘. In dieser ist, neben einer Infor- mationsplattform, die innovative und in diesem Forschungsprojekt zu entwi- ckelnde Prozessmesstechnik integriert, die zur Entwicklung eines nachhaltigen Vertrauens in die Qualität von Rezyklaten beitragen wird. Im weiteren Projektverlauf wird das FIR zusammen mit den Forschungspartnern auf Basis des Business-Ecosystem-Designs – einer Methode zur Visualisierung von Unternehmensnetzwerken, die über eine klassischeWertschöpfungskettehinausgehen – idealtypische Wertschöpfungsnetzwerke für digitale Kunststoffkreisläufe, die den identifizierten Hemmnissen entgegenwir- ken, entwickeln. Die gewonnenen Erkennt- nisse, wie beispielsweise im Rahmen der Kreislaufwirtschaft sichere Versorgungs- strukturen etabliert werden können, sollen im Besonderen KMU zur Verfügung gestellt und durch Weiterbildungsangebote disse- miniert werden. Des Weiteren nutzt das FIR sein breites Netzwerk, um Unternehmen untereinanderzuvernetzen,einenbranchen- übergreifenden Austausch zu ermöglichen und so die Forschungsergebnisse nachhaltig in die Wirtschaft zu transferieren und dort zu realisieren. Zur Gewährleistungeiner schnellenund ziel- gerichteten Umsetzung soll der Einsatz di- rektinderPraxisexperimentellgetestetwer- den. In einem iterativen und dynamischen Prozess kommt es zu einer Co-Creation von Forschungsinstituten und Unternehmen, bei der diePassgenauigkeit der Instrumente weiterentwickelt und erprobt wird. So soll einenachhaltigeKreislaufschließungermög- licht werden. Getreu dem Motto: forschen, innovieren und realisieren . Das Projekt ‚Di-Link – Digitale Lösungen für industrielle Kunststoffkreisläufe‘ wird dazu beitragen, die Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie durch die För- derung von Datentransparenz, -kommu- nikation und -bereitstellung im gesamten Wertschöpfungsnetzwerk auszubauen und nachhaltig zu stärken. So können auf Basis der innovativen Messtechnik und der wei- terführenden digitalen Systemlösung neue vertrauensvolleWertschöpfungsnetzwerke erzeugtwerdenunddieausderPraxis identi- fizierten zentralen Hemmnisse – schlechtes Image von Rezyklaten und Qualitätsrisiken – adressiert werden. Literatur BMBF (Hrsg.): Digitale Lösungen für hochwertiges Recycling. BMBF online, 16.12.2019. https://www. bmbf.de/de/digitale-loesungen-fuer-hochwertiges- recycling-10465.html(Linkzuletztgeprüft:16.06.2020) Heinrich-Böll-Stiftung; Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e. V. (Hrsg.): Plastikatlas – Daten und Fakten über eineWelt voller Kunststoff. 2. Auflage. Berlin, Juli 2019. https://www. boell.de/sites/default/files/plastikatlas_2019_2._auf- lage.pdf (Link zuletzt geprüft: 25.06.2020) European Commission (Hrsg.): Communication from thecommissiontotheEuropeanparliament,thecoun- cil,theEuropeanandsocialcommitteeandthecommit- tee of the regions. A European Strategy for Plastics in aCircularEconomy.Brüssel,16.01.2018.https://eur-lex. europa.eu/resource.html?uri=cellar :2df5d1d2-fac7-11e7- b8f5-01aa75ed71a1.0001.02/DOC_1&format=PDF (Link zuletzt geprüft: 16.06.2020) Projekttitel: DiLinK Forschungs-/Projektträger: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Förderkennzeichen: 033R235C Projektpartner: HOFFMANN + VOSS Technische Kunststoffe GmbH; MKV GmbH Kunststoffgranulate; SKZ - KFE gGmbH; Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH; Infosim GmbH & Co. KG Internet: www.di-link.de Ansprechpartner: Gerrit Hoeborn, M.Sc. FIR e. V. an der RWTH Aachen Wissenschaftlicher Mitarbeiter Bereich Business-Transformation Tel.: +49 241 47705-324 E-Mail: Gerrit.Hoeborn@fir.rwth-aachen.de Ruben Conrad, M.Sc. FIR e. V. an der RWTH Aachen Bereichsleiter des Bereichs Business-Transformation Tel.: +49 241 47705-302 E-Mail: Ruben.Conrad@fir.rwth-aachen.de

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