UdZForschung 1/2020
58 UdZForschung – Unternehmen der Zukunft 1/2020 Studien, Standards und Publikationen it der Einführung von Industrie 4.0, also der Implementierung vonKonzeptenwie der „Smart Factor y“, „Smart Products“, „Smart Data“ und „Smart Services“, kann in der Zukunf t der Industr iest andor t Deutschland gesicher t werden. Eine erste Studie von Schuh et al. zeigte, dass eine erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0 nur mit einem begleitenden IT-Komplexitätsmanagement möglich ist, aufgrund der starken Korrelation zwischen Industrie-4.0-Anwendungen und IT-Komplexität. Wie genau sich die IT-Komplexität eines produzierenden Unternehmens dabei veränder t und welche Auswirkungen dies auf vorhan- dene Hürden bei der Implementierung von Industrie 4.0 hat, wurde bislang nicht ausreichend wissenschaftlich un- tersucht. Zusätzlich muss identifiziert werden, welche Managementaktivitäten eine Beherrschbarkeit der Treiber der IT- Komplexität ermöglichen. Diese Fragestellungen wurden nun von den Experten des FIR in einer Studie in den Fokus gerückt, detailliert untersucht und aufgelöst. In diesem Artikel werden die Kernergebnisse der Studie zusam- mengefasst, die im dritten Quartal 2020 veröffentlicht wird. Marktstudie: IT-Komplexität IT-Komplexität und ihre Bedeutung für produzierende Unternehmen im Kontext von Industrie 4.0 KeinemoderneProduktionkommt heutzutageohne IT-Anwendungenaus. Besonders imZugevon Industrie 4.0kommt es zueiner signifikantenVerschmelzungvon Informations- undProduktionstechnik. DerUmfang von IT-Anwendungen inUnternehmensteigt dabei permanent anund führt zueiner höheren IT-Komplexität. Für die erfolgreicheUmsetzung von Industrie 4.0 ist eingezieltes IT-Komplexitätsmanagement notwendig. Hierbei stellen sicheinige Fragen:Welche Treiber der IT-Komplexitätmüssenbesonders betrachtetwerden? Welchen Einfluss haben diese Treiber auf die Hürden von Industrie 4.0? Und viel wichtiger, mit welchen Managementaktivitäten können diese Treiber beherrscht werden, damit die steigende IT-Komplexität die Einführung von Industrie 4.0 nicht verhindert, sondern unterstützt bzw. ermöglicht? Im Rahmen einer vom FIR durchgeführten Studie wurden die zentralen Fragestellungen systematisch untersucht und ausgewertet. Die Ergebnisse sind vor allem für IT-Verantwortliche interessant, die einen vertiefenden Überblick über die relevanten IT-Komplexitätstreiber sowieManagementaktivitäten gewinnenmöchten. Der Text bietet einen ersten Einblick. Bild 1: Spannungsfeld zwischen der IT- und Geschäftskomplexität eines Unternehmens (eigene Darstellung) M zu hohe IT-Komplexität im Vergleich zur Geschäftskomplexität, z. B. Mehraufwände durch vermeidbare Managementaktivitäten Nichtwertschöpfende IT-Komplexität IT-Komplexität Zielkorridor Geschäftskomplexität gering gering hoch hoch zu geringe IT-Komplexität im Vergleich zur Geschäftskomplexität, z. B. keine ausreichende Unterstützung der Geschäftsprozesse
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