UdZForschung 2-2018

36 UdZForschung – Unternehmen der Zukunft 2/2018 FIR-Forschungsprojekte Projekt: MeProLI Entwicklung einer Methodik zurGestaltung von Prozessbaukästen und Standardisierung der Leistungserstellungsprozesse Überführung der Projektergebnisse in eine DIN SPEC mit einem Leitfaden zur Standardisierung von Instand- haltungsprozessen Das ForschungsprojektMeProLI zielt darauf ab, sowohl kleineundmittlereUnternehmen (KMU) des industriellenService als auch große Instandhaltungsorganisationen dazu zu befähigen, ihre Leistungserstellungsprozesse effizient und mit konstant hoher Qualität zu durchlaufen. Hierzu wurde für Unternehmen eine Methode zur Prozessstandardisierung entwickelt. Mithilfe dieser Methode werden Schwachstellen im Instandhaltungsprozess identifiziert. Anschließend werden diese Schwachstellen durch standardisierte Prozessbausteine aus einem Prozessbaukasten ausgetauscht. Diese standardisierten Prozessbausteine werden basierendauf denReferenzprozessenaus derNormDINEN17007 erstellt. DadurchkanndenAnwendern schnell ein standardisier- ter Sollprozess aufgezeigt werden. Die DIN SPEC wird als Leitfaden zur Implementierung von Standardisierungsmaßnahmen zur Verbesserung von Prozessschwachstellen dienen. Dieser Leitfaden soll Instandhaltungsorganisationen dabei unterstützen, den AufwandfürdieProzessauslegungunddieProzessstandardisierungzureduzieren.DieKonsolidierungderProjektergebnisseinder DIN SPEC erfolgt in Kooperation zwischen DIN e. V. und FIR e. V. und in Zusammenarbeit mit einem Ausschuss aus Unternehmen der Instandhaltungsbranche . Hierzu werden mit den Unternehmensvertretern insgesamt vier Workshops durchgeführt, in de- nen die Methode aus dem Projekt in Handlungsleitfäden für den Anwender überführt werden soll. Die DIN SPEC wird somit für die Praxis von großem Nutzen sein, da auf ihrer Basis die Unternehmen schnell und einfach befähigt werden, Schwachstellen in ihren Instandhaltungsprozessen zu identifizieren und mittels Standardisierung zu verbessern. So wird in Zusammenarbeit mit der Praxis das Ziel, Qualität und Effektivität in der Instandhaltung durch Standardisierung der Leistungserbringung zu steigern, leichter und schneller erreichbar. Das IGF-Vorhaben 19388N der Forschungsvereinigung FIR e. V. an der RWTH Aachen und des DIN e. V. wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium fürWirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. D i e I n s t a n dh a l t u ng von Prozess- und Produktionsanlagen ist ein wichtiger Er folgsfaktor für die Leistungsfähigkeit von Unternehmen. Fü r Un t e r n e hme n , d i e e n t s p r e - chende industrielle Dienstleistungen von Instandhaltungsorganisationen in Anspr uch nehmen, stehen folg- lich die Effektivität und Qualität der Auftragsdurchführung im Zentrum des Interesses. Die Steigerungdieser Zielwerte führt zu einer höheren Prozesskontrolle und Stabilität 1 . Dabei variieren die je- we iligen Ins t andhaltungsprozesse in Abhängigkeit von verschiedenen heterogenen Einf lussfaktoren, wie z. B. Gewerk (Maschine oder Anlage), Ausführungsort oder Personalbedarf. So unterscheiden sich beispielsweise die Gewerke in hohemMaße u. a. hinsichtlich Hersteller, Anlagenalter, Konfiguration, technischer Funktionsweise, Verschleiß und Anwendungsfeld 2,3 . Trotz der bestehenden, hohen Prozess- varianz müssen die Instandhaltungs- organisationen zur effizienten und quali- tativ hochwertigen Leistungserbringung in der Lage sein, ihr Leistungsportfolio im Hinblick auf immer neue Anforderungen flexibel anzupassen. Dazu zählt, dass Kunden beispielsweise immer öf ter Verfügbarkeitsgarantien anstatt einzel- ner Services anfordern können 4. Hierzu wurde im Projekt MeProLI eine Methode entwickelt, mit der die Schwachstellen von Ins t andha ltung sprozessen im Hinblick auf Ef fizienz und Qualität identifizier t und bewer tet werden können 5,6 . Dabei werden Daten der Instandhaltungsprozesse, wie z. B. die Häufigkeit der Rückfragen zur Erfüllung der Dienstleistung, aufgenommen. Mittels einer Datenanalyse kann daraus identifi- 1 s. WVIS 2016, S. 1 – 3 2 s. Kasiri u. Guan Cheng 2017, S. 91 – 97 3 s. Mĺkva et al. 2016, S. 329 – 332 4 s. Schuh 2006, S. 70 – 71 5 s. Lukas et al.2017,S. 25 – 41 6 s. Leiting u. Goroncy 2017,S. 25 – 27

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