UdZForschung 2-2018

37 UdZForschung – Unternehmen der Zukunft 2/2018 FIR-Forschungsprojekte ziert werden, welche Eingangsvariablen (z. B. Abstimmungskanal mit Kunden) kr itisch für einen stabilen Instand- haltungsprozess sind. Auf diese Weise können die Prozessschwachstellen identifiziert werden, die durch gezielte Maßnahmen eliminiert werden können. Zur Verbesserung der Stabilität dieser kritischen Eingangsvariablen werden Standardisierungsmaßnamen für die Pro- zesse durchgeführt. Da mit der Methode quantitative Prozessdaten ausgewertet werden, können hiermit relativ genaue Rückschlüsse auf den Nutzen einzelner Standardisierungsmaßnahmen gezogen werden. Weiterhin kann abgeschätzt wer- den, wie aufwendig die Implementierung einer Standardisierungsmaßnahme ist. Als nächstes wird diese Methode in eine DIN SPEC überführt, damit sie zukünftig in der Praxis breite Anwendung finden kann. Dafür ist erforderlich, dass die Standardi- sierungsmaßnahmen mit wenig Aufwand in der Praxis implementiert werden kön- nen. Um das sicherzustellen, werden dem Anwender diese Maßnahmen innerhalb eines Baukastensystems als modulare Bausteine bereitgestellt. Durch deren Integration in den bestehenden Prozess können instabile Prozessbausteine ver- bessert werden. Die Prozessbausteine hierfür sollen auf Basis von bestehenden Referenzprozessen entwickelt wer- den und auch konkrete Vorgaben zur Umsetzung der Maßnahme beinhalten. Mit der DIN SPEC wird die entwickelte Methode aus dem Projekt zum einen in die bestehende Normenlandschaft eingegliedert; zum anderen wird selbige auf diese Weise den Unternehmen im Sinne einer möglichst aufwandsarmen Anwendung zugänglich gemacht (s. Bild 1). Dies soll erfolgen, indem innerhalb der DIN SPEC ein Leitfaden samt Checklisten für den Anwender entwickelt und bereit- gestellt wird. Konzept für den Prozess- baukasten der DIN SPEC Da in der Norm DIN EN 17007 7 bereits Re ferenzprozesse zu den Inst and - haltungsmaßnahmen Instandsetzung, Wartung und Verbesserung nach DIN 31051 8 beschrieben sind, ist ein Aufbau auf dieser Norm für die zu erstellende DIN SPEC sinnvoll. Die in jener Norm beschr iebenen Prozesse können in Prozessbausteine für die DIN SPEC über- führt werden. Hierzu wurde bereits im Projekt ein Katalogmit Prozessbausteinen für einen modularen Prozessbaukasten erstellt, in den die Referenzprozesse der Norm überführt werden können. Dieser Katalog entstand auf Basis aufgenom- mener Instandhaltungsprozesse. Hierzu wurden 14 Instandhaltungsprozesse bei sowohl innerbetrieblichen als auch externen Instandhaltungsdienstleistern aufgenommen. Der Fokus lag auf den Gr undmaßnahmen Ins t andse t zung und Wartung nach DIN 31051 8 . Aus den Prozessen konnten durch einen Abgleich die relevantesten Prozessabschnitte und Merkmale identifiziert werden (s. Bild 2, S. 38). Für den Baukasten wurden die Teilprozesse ausgewählt, die in minde- stens zwei Dritteln der Prozesse vorla- gen. Die Abschnitte Auftragseingang, Verarbeitung, Vorbereitung, Durch- führung, Nachbereitung und Abschluss bilden die Grundstruktur jedes gesamten Prozesses, unabhängig von der Art der erbrachten Dienstleistung. Erarbeitung der DIN SPEC mit Normierungsausschuss In der Erstellungsphase der DIN SPEC wird zusammen mit Anwendern aus der Praxis in Workshops erarbeitet, wie Bild 1: Entwicklung einer DIN SPEC aus dem Projekt MeProLI in Ergänzung mit der DIN EN 17007 (eigene Darstellung) 7 s. DIN EN 17007, 2017 8 s. DIN 31051, 2012

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