UdZForschung 2/2019

13 UdZForschung – Unternehmen der Zukunft 2/2019 Leitthema: Industrie & Umwelt – FIR-Forschungsprojekte die existierende Konfiguration wird da- bei überschrieben. Der Datenfluss des aktuell laufenden Prototyps ist in Bild 2 dargestellt. Diese Funktionalität lässt sich auch für die Betrachtung der energetischen Aus- wirkungen von Investitionsentschei- dungen nutzen. Durch eine geänderte Konfiguration kann der Zielzustand defi- niert und Produktionsplanungen können auf Basis des Zielzustands optimiert wer- den. Jene können anschließend manuell mit optimierten Produktionsplanungen auf Basis der existierenden Infrastruktur v e r g l i c h e n we r d e n . N e b e n d e r Möglichkeit einer energieoptimierten Produktion wurde somit eine Möglichkeit zur ökolog ischen Evaluier ung von Investitionsentscheidungen geschaffen. Die aktuell auf der EWIMA-Plattform betr iebenen prototypischen Imple- mentierungen unterstützen die in den Hubs angesiedelten Unter nehmen in anwendungsfallspezifischen Ent- scheidungssituationen. Im EWIMA- Hub Wa r e ndo r f i s t d i e ECOWE ST Entsorgungsverbund Westfalen GmbH angesiedelt, ein kommunaler Abfall- entsorger, der an dem Standort eine Müllsortierungsanlage betreibt. Zentrale Steuerungsgröße sind Menge und Sorte des angelieferten Abfalls. Aktuell werden die Anlagen situativ und basierend auf dem Erfahrungswissen der Mitarbeiter betrieben. Durch eine bereitgestellte Prognose der Abfallmenge kann die Ent- scheidungsqualität deutlich gesteigert und die Harmonisierung mit der eben- falls am Standort vorhandenen, lokalen Energieerzeugung erreicht werden. Im EWIMA - Hub Düren ist mit dem Unternehmen DTG GmbH ein Vertreter des klassischen produzierenden Gewerbes angesiedelt. Hier steht ebenfalls die Optimierung der Produktionsplanung im Vordergrund. Eine zentrale Schwierig- keit hierbei ist der hohe Anteil an Einzel- aufträgen und Prototypen. Diese Art von Produktionsprogramm stellt besondere Herausforderungen an einen selbstler- nenden Prognosealgorithmus, da dieser vergleichsweise wenig Trainingsdaten zur Verfügung hat. Im EWIMA-Hub Blomberg ist die Phoenix Contact GmbH & Co. KG angesiedelt. Dort wird auf Basis von externen Daten und dem Produktionsprogramm eine Entscheidungsunterstützung im Ge- bäudemanagement realisiert. In diesem Fall wird eine Energieverbrauchsprognose Bild 1: Schematische Darstellung Nordrhein-Westfalens und der 5 EWIMA-Hubs (eigene Darstellung) auf Basis des Produktionsprogramms erstellt; dieses wird um weitere, externe Daten wie Wetterdaten angereichert. Diese Daten können für eine Optimierung der Gebäudesteuerung genutzt werden; ebenfalls lässt sich die Produktion auf die existierenden Energieverbräuche hin optimieren. Die Umsetzung und der aus der EWIMA- Plattform resultierende Nutzen wer- den aktuell mittels der Validierung in den EWIMA-Hubs evaluiert. Durch die aktive Nutzung des Tools können die Konsortialpartner den Nutzen bewerten undetwaigeVerbesserungspotenzialenoch während der Projektlaufzeit identifizieren. Bild 2: Darstellung der Informationsflüsse von den Sensordaten bis zur Entscheidungsunterstützung (eigene Darstellung) Realdaten Prognosemodell Optimierungsmodell Energiesteuerung

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