UdZForschung 2/2019
27 UdZForschung – Unternehmen der Zukunft 2/2019 Leitthema: Gesellschaft & Digitalisierung – FIR-Forschungsprojekte Bild 1: Das EU-weite INEDIT-Partnernetzwerk und die vier Fallstudien (eigene Darstellung) Bild 2: Angestrebtes Werteversprechen für die verschiedenen Stakeholder im DIT-Ansatz (eigene Darstellung) als auch bei der Nutzung der Produkte nicht richtig ausgeschöpft werden. Dies bietet für alle Stakeholder in der EU, die am Produktionsprozess beteiligt sind, neue Geschäftsmöglichkeiten durch ver- netzte lokale Fertigungskompetenzen und Produktionsstätten. Das so entste- hende Wertschöpfungsnetzwerk der Möbelherstellung aus Konsumenten, Designern, Praktikern ( Makern ) und Herstellern wird dabei auf einen starken Kundenfokus und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Im Projekt 'INEDIT' werden durch den „Do- it-together“(DIT)-Ansatz die klassischen Strukturen aufgebrochen, in denen die Kunden bislang selbst nicht viel beeinflus- sen können und große Hersteller die ge- samte Wertschöpfungskette beherrschen. In dem so entstehenden kollaborativen Wirtschafts-bzw.Unternehmensökosystem werden Kunden, Designer, Maker und Hersteller auf der digitalen Plattform und in lokalen "FabLabs" gemeinsam an der Ent-wicklung und der Herstellung beteili- gt, wobei die Partizipierung des Kunden im Vordergrund steht. Die Treiber für diese neue Form der Zusammenarbeit werden dabei die Geschäftsmodelle und Prozesse darstellen, die alle Stakeholder der Wertschöpfungskette auf Augenhöhe miteinander verknüpfen. Dafür wird je- dem Stakeholder über die Plattform ein Werteversprechen in Form von Werk- zeugen, Methoden und Geschäftsge- legenheiten geboten. Die Projektziele werden durch ein europa- weitesPartnernetzwerkvon14Forschungs- einrichtungen und Industrieunternehmen über einen Zeitraum von drei Jahren gemeinsam erarbeitet. Das Konsortium besteht aus einem überwiegenden Anteil anKMU, die über die Projektzeit hinaus von den Ergebnissen nachhaltig profitieren. Im Projekt ist vorgesehen, neben der digitalen Plattform ein vielfältiges Ökosystem aus verschiedenen lokalen "FabLabs" durch die Fallstudien in Spanien, Portugal, Italien und Frankreich zu entwickeln (s. Bild 1). Um das Ziel von „ design globally – pro- duce locally “ umzusetzen,müssen im G e s c h ä f t smo d e l l v i e r Ke r n k om - ponenten vereint sein: (1) Of fene Innovationsplattform, die Interessen- gruppen in einem kundenorientierten Co-Creation-Prozess verbindet; (2) of- fene Produktionsplattform, die agile Lieferketten und Kompatibilitätsebenen vomDesign bis zur Produktionsanweisung ermöglicht; (3) Co-Creation-Bereiche, in denen sich die Stakeholder treffen und zusammenarbeiten können; (4) verfügbare Produktionskapazitäten, in denen Möbel
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==