UdZForschung 2/2020
32 / UdZForschung 2-2020 FIR-FORSCHUNGSPROJEKTE – Leitthema: Gesellschaft & Digitalisierung ie Digitalisierung der Wirtschaft führt zu einemWandel der Markt- log iken und zur Ent stehung plattformbasierter Geschäftsmodelle. Diese digitalen Plattformen sind Wachs- tums- und Innovationstreiber des digi- talen Wandels 1 . Durch verstärkten Wett- bewerbsdr uck in der Br anche sind Logistikdienstleister dazu gezwun- gen, solche Innovationstreiber zu nut- zen und innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln 2 . D Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es daher, KMU der Kontraktlogistik dabei zu unterstützen, digitale Plattformen er- folgreich zu implementieren. Das Ergebnis wird ein Entscheidungstool sein, das Logistikunternehmen bei der Auswahl der passenden Plattformstrategie struktu- riert unterstützt und entsprechende Um- setzungsstrategien in Form eines 365-Tage- Plans und mithilfe von Managementtools aufzeigt. Der Projektablauf im Überblick ist in Bild 1 (s. S. 23) dargestellt. Im bisherigen Projektverlauf wurden be- reits drei unterschiedliche Plattformtypen, die aktuell auf dem Markt existieren, identifiziert. Der erste Plattformtyp sind erweiterte Frachtenbörsen. Dabei han- delt es sich um einen digitalen Marktplatz zum Handel von Ganz- und Teilladungen sowie Transportkapazitäten zwischen Projekt: Fit4Platform Plattformgründung von oder Beitritt zu digitalen Plattformen in der Kontraktlogisitk Chancen und Risiken der Plattformnutzung Digitale Plattformen verändern den Logistikmarkt nachhaltig und eröffnen zahlreiche neue Möglichkeiten, wie etwa eine effizientere Planung und Verwaltung oder die Vermeidung von Leerfahrten durch automatisierte Auftragsvergabe. Für viele Logistikdienstleister stellt sich dabei die Frage, ob sie einer bestehenden Plattform beitreten, was unter Umständen mit einer gewissen Aufgabe an Autonomie verbunden ist, oder ob sie selbst eine eigene Plattform gründen. Durch die Nutzung einer solchen Plattform entstehen für die Logistikdienstleister einerseits viele Chancen, aber andererseits auch einige Risiken, die bei der Entscheidungsfindung gegeneinander abgewogenwerdenmüssen. Das Forschungsprojekt ‚Fit4Platform‘ wird federführend vom FIR e. V. an der RWTH Aachen in Kooperation mit dem IPRI International Performance Research Institute durchgeführt und durch einen projektbeglei- tenden Ausschuss aus Logistikunternehmen validiert. Das Projekt ‚Fit4Platform‘ (Förderkennzeichen: 20802N) wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) imRahmen der Richtlinie über die Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) gefördert. 1 s. Baums et al. 2015, S.17 ² s. Ebert u. Özsucu 2012, S. 53
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