UdZForschung 2/2020
UdZForschung 2-2020 / 35 FIR-FORSCHUNGSPROJEKTE – Leitthema: Gesellschaft & Digitalisierung Projekt: SubscriptionCanvas Erarbeitung eines KMU-gerechten Subscription-Canvas Kompaktes Tool zur übersichtlichen Konzeptionierung von Subscription-Geschäftsmodellen Für produzierendeUnternehmen imMaschinen- undAnlagenbau eröffnen Subscription-Geschäftsmodelle (SGM) neue Potenziale, die sowohl auf Seiten des Anbieters, durch das Entwickeln langfristiger Kundenbeziehungen, als auch auf Seitendes Kunden, durchdiebessere Erfüllungdes individuellenNutzens mithilfe der verfügbaren Nutzungsdaten, entstehen. Trotz einer guten Ausgangslage durch Investitionen in Industrie 4.0 sind KMU jedoch noch weit davon entfernt, diese Geschäftsmodelle erfolgreich umzu- setzen. Grund dafür ist unter anderem das Fehlen eines strukturierten Ansatzes, der die Unternehmen dabei unterstützt, die relevanten Handlungsfelder richtig auszugestalten. Ziel des Forschungsvorhabens ‚SubscriptionCanvas‘ ist es daher, bei der erfolgreichen Entwicklung von individuellen Subscription- Geschäftsmodellen zu unterstützen. Als Ergebnis soll dabei ein KMU-gerechtes Subscription-Canvas ein systematisches Vorgehen ermöglichen, welches anhand von Fallstudien, Umsetzungsleitfäden und Expertengesprächenvalidiertwird. Das IGF -Vorhaben2120 1Nder ForschungsvereinigungFIRe. V. anderRWTH Aachen wird über die AiF imRahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. as primäre Ziel des Forschungs- vorhabens ‚SubscriptionCanvas‘ liegt in der Unterstützung von KMU bei der strukturierten Entwicklung von Subscription-Geschäftsmodellen (SGM). Hierfür soll ein systematisches Vorgehen in Form eines KMU-gerechten Subscription Canvas entwickelt werden, welches als Leitfaden zur Konzeptionierung von kundenindividuellen, performanceorien- tierten Nutzenversprechen im Rahmen eines SGMs dienen soll. Dabei zeichnen sich die Subscription-Geschäftsmodelle vor allem dadurch aus, dass nicht der Kauf eines Produkts, sondern das be- darfsgerechte Abonnieren eines Nutzen- versprechens im Mittelpunkt steht. So erwirbt der Kunde beispielsweise statt D einer Druckmaschine die Möglichkeit, zu drucken oder anstelle des Kompressors die Verfügbarkeit von Druckluft. Die durch Industrie 4.0 und das Internet der Dinge zur Ver fügung stehenden großen Mengen aktueller Nutzungsdaten bilden die Grundlage, um ein qualitativ hochwertiges digitales Abbild zu schaf- fen. Dieser sogenannte digitale Schatten kann dafür genutzt werden, Lieferketten zu optimieren, Maschinen präziser zu machen, Ausfälle vorherzusagen und somit die Produktivität zu steigern. Diese neuen Möglichkeiten der permanenten Optimierungmüssen allerdings über neue Geschäftsmodellemonetarisiert werden 1 . Trotz dieser guten Ausgangslage und einer durchgängigen Digitalisierungsoffensive ist es den meisten Unternehmen jedoch bisher nicht gelungen, SGM erfolgreich in der Breite umzusetzen 2 . So liegen die Herausforderungen einerseits in den bislang häufig fehlenden praxisgerechten strukturierten Vorgehensweisen zur Aus- gestaltung des Geschäftsmodells und andererseits in den zu entwickelnden notwendigen organisationalen und tech- nischen Voraussetzungen beziehungs- weise Fähigkeiten³. Für KMU stellt sich bei der Transformation ihres Geschäftsmodells in Richtung eines 1 s. Schuh et al. 2018, S. 1 ² s. Deutscher 2019, S. 3 ³ s Tzuo 2018, S. 14ff.; s. Affenzeller et al. 2018, S. 87ff.
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