UdZForschung 2/2020

46 / UdZPraxis 2-2020 FIR-FORSCHUNGSPROJEKTE – Leitthema: Städte & Infrastuktur or dem Hintergrund aktueller Entwicklungen rücken Themen- stellungen wie die Elek tro - mobilität und auch die Bereitstellung von regener ativen Energien durch Energiequar tiere zunehmend in den Fokus. Insbesondere ein ef fizienter Einsatz und eine effiziente Nutzung der zur Verfügung gestellten Energie haben dabei oberste Priorität 1 . So bietet eine Kopplung der Sektoren Energie und Mobilität durch eine zielgerichtete Bereitstellung des Energiebedarfs wesent- liches Optimierungspotenzial im Hinblick auf die Förderung der Verbreitung von Elektromobilität². Für eine erfolgreiche Sektorenkopplung ist jedoch ein hohes Maß an Flexibilität und Vernetzung erfor- derlich³. Genau an diesem Punk t se t zt das Forschungsprojekt ‚iP4MoVE‘ an. Zur Realisierung der Sektorenkopplung soll im Rahmen des Projekts eine Intelligente Plattform zur Vernetzung entwickelt werden, welche den Austausch und die Verarbeitung von Informationen der beiden Sektoren „Energie“ und V „Mobilität“ in Echtzeit ermöglicht und als Steuerungselement für die Optimierung des Energieeinsatzes realisiert wird (s. Bild 1, S. 47). Weitere Hauptziele des Vorhabens sind die Stärkung der Akzeptanz und d ie zunehmende Ve r bre i tung von Elektromobilität. Zu diesem Zweck soll der optimale Elektrifizierungsgrad von multimodalen Logistiknetzwerken er- mittelt werden. Dabei wird der Einsatz von E-LKW unter Berücksichtigung lo- gistischer, ökonomischer und ökolo- gischer Szenarien analysiert und bewertet. Aufseiten des Energiesektors steht die Ermittlung geeigneter Zonen zur Bildung lokaler (ländlicher und urbaner) Energiequartiere im Mittelpunkt, was zusätzlich die Berücksichtigung der opti- malen Positionierung der Ladepunkte an den Transportrouten erfordert. Durch die Kopplung dieser Sektoren ist, neben dem bedarfsgerechten Informationsaustausch zwischen Fahrzeug und Ladeinfrastruktur und der Versorgungsunterstützung durch die Quartiere, die Vermittlung von lokalem Angebot und Nachfrage möglich 4 . Die Kommunikation zwischen Bedarfsträgern (z. B. E-LKW) undAnwendern der Plattform ermöglicht so eine ökologisch und ökono- misch sinnvolle Planung und Steuerung von Angebot, Ladezyklen, -zeiten und -orten. Dabei werden neben der Optimierung des Ressourceneinsatzes die verfügbare Energie sowie ihre Preise und technische Randbedingungen direkt mitberücksichti- gt. Ebenfalls wird ein Intelligenter Ausbau der Netz- und Lade-Infrastruktur mitsamt einer optimalen Speicherdimensionierung auf Basis gewonnener Daten und Er- kenntnisse möglich, welche zusätzlich als Basis für die Optimierung von Transporten und Routen dienen kann. Das Vorhaben leistet damit einen Beitrag zur Smarten Mobilität („Mobilität 4.0“). Die Arbeit am Forschungsprojekt ‚iP4MoVE‘ begann am 01.10.2019; das Projekt hat eine Gesamtlaufzeit von drei Jahren. Das Konsortium befindet sich aktuell im Ab- Projekt: iP4MoVE Intelligente Plattform für E-Mobilität und Vernetzung von Energieinformationen Konzeptionierung und Entwicklung einer intelligenten Plattform MitdemForschungsvorhaben‚iP4MoVE‘wirddasZielverfolgt,eineIntelligentePlattformzuroptimalenKopplung derSektorenMobilitätundEnergiefüreineSmarteMobilitätzukonzeptionierenundzuentwickeln.AufBasisdie- serEntwicklungeinerdatenbasiertenPlattformundeinerkontextbasiertenApplikationbestehtdasKernelement aus der Vermittlung zwischen Energieangebot und -nachfrage (Energieinformationen) sowie der Realisierung eines echtzeitfähigen Austauschs zwischen Elektrofahrzeug und Quartier bzw. Ladestationen innerhalb und außerhalbdesQuartiers.MithilfedieserPlattformundApplikationsollkünftigderoptimaleElektrifizierungsgrad (Lastverkehr)ermitteltwerden.HierbeiwirdderressourcenoptimaleEinsatzvonTransportenundLogistikketten berücksichtigt. Auf diese Weise werden die Ergebnisse des Forschungsvorhabens einen Beitrag zur ökolo- gischen und ökonomischen Gestaltung der Elektromobilität, insbesondere von Lastverkehren, und der nach- haltigen Quartiersbildung sowie zur Reduktion der Treibhausgasemissionen durch Integration regenerativer Energiequellen und Speichertechnologien leisten. Die prototypische Umsetzung im Projekt soll exemplarisch synergetischePotenziale,insbesondereamStandortNRW,aufzeigenundeinenBausteinfüreineSmarteMobilität (Mobilität 4.0) bilden. Das Vorhaben wird imRahmen des Leitmarktwettbewerbs „Mobilität & Logistik.NRW“ durchden EuropäischenFondsfürregionaleEntwicklung(EFRE.NRW) unddie LandesregierungNordrhein-Westfalen unter der Fördernummer EFRE-0801707 gefördert. 1 s. Ritzau 2017 ² s. Urban 2020 3 s. Kirmann u. Besser 2018, S. 6 4 s. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie 2016, S. 5

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