UdZForschung 2/2020

52 / UdZForschung 2-2020 STUDIEN, STANDARDS & PUBLIKATIONEN Studie mit FIR-Beteiligung High-Tech meets High-Touch: Die Dienstleistungswende als Chance für die Wertschöpfung und Beschäftigung der Zukunft Zukunft derWertschöpfung Die Weltwirtschaft steht vor einschnei- denden Veränderungen: Künstliche Intelligenz gestaltet Prozesse neu, die Datenökonomie bringt neue Geschäfts- modelle hervor, Vernetzung schafft Möglichkeiten zur Globalisierung und die Notwendigkeit für Nachhaltigkeits- bestrebungen führt zu neuen Werten in der Gesellschaft. Gleichzeitig zeigen der Handelskrieg zwischen den USA und China und die COVID-19-Pandemie scho- nungslos die Schwächen des globalen sowie nationalen Wertschöpfungssys- tems auf und zeigen das Szenario einer globalen „Bifurkation“ auf (Raap 2020). Diese Fragmentierungen belasten die deutsche Wirtschaft und stellen die vor- herrschende Wertschöpfung infrage. Sie bieten zugleich aber auch die Chance für eine Neuausrichtung der bisherigen Sicht auf Produktion, Dienstleistung und Arbeit, die die „Zukunft der Wertschöp- fung“ maßgeblich prägen wird. „Digitale Dienstleistungen als Erfolgsfaktor für dieWert- schöpfung der Zukunft“ – Das Projekt DL2030 Das Wettrennen um die Technologie- führerschaft und die Digitalisierung ent- faltet seine Wirkung in allen Branchen – angefangen von der Automobilindustrie am Beispiel von Tesla über die Monopo- lisierung von Handelsplattformen wie Amazon bis hin zu neuen Medienimpe- rien, die durch Beispiele wie Facebook, TikTok oder Netflix den privaten Alltag der Bürger*innen prägen. Gleichzeitig zeigt die COVID-19-Pandemie die natio- nale Leistungsfähigkeit auf: Einerseits werden die Grenzen der Resilienz sys- temrelevanter Branchen wie Gesundheit, Handel und Bildung deutlich, anderer- seits aber auch die Chancen der Konver- genz der digitalen und physischen Welt. In der Realisierung genau dieser Chan- cen liegt die Hauptherausforderung für den Standort Deutschland. Die Studie „High-Tech meets High-Touch“ greift eine zentrale Debatte über die Kom- petenzen der Dienstleistungsforschung zur Gestaltung der „Wertschöpfung von morgen“ auf. Das prognostizierte Wachs- tum gehandelter Dienstleistungen mit einer Steigerung um 31 Prozent zwischen 2019 und 2025 (von 6,1 Billionen US-Dollar auf 8,0 Billionen US-Dollar) lässt den be- schäftigungsintensiven Dienstleistungs- markt weiter an Bedeutung gewinnen (Western Union 2020). Insbesondere digitale Dienstleistungen werden – nicht zuletzt verstärkt durch die COVID-19-Pan- demie – einen enormen Aufschwung er- fahren. Ziel dieser Untersuchung war es daher, Forschungsfelder aufzuzeigen, die die deutsche Wirtschaft, die künfti- ge Arbeitswelt und das Miteinander der Bürgerinnen und Bürger maßgeblich be- einflussen werden. Die Untersuchungs- ergebnisse verdeutlichen, wie künftige Forschungsaktivitäten nicht nur in der Dienstleistungswirtschaft, sondern in al- len Branchen einen Beitrag leisten kön- nen. Dafür hat das Projektkonsortium ge- meinsammit dem Projektträger Karlsruhe zahlreiche nationale und internationale Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis befragt, existierende Erkennt- nisse aus der wissenschaftlichen Literatur analysiert sowie die resultierenden Ergeb- nisse wissenschaftlich aufgearbeitet und konsolidiert. Die Studie können Sie kostenfrei über den oben genannten Link beziehen. Kostenfreier Download publikationen.fir.de Literatur Rapp, H.-W.: [Cognitive Briefing] Globale Bifurkation oder „New Cold War“? – Spaltung der Weltwirtschaft als strategisches Risikoszenario. Bad Homburg, Mai 2020. https://www.feri.de/content/download/2695/file/ fcfi_cb_bifurkation_052020.pdf (Link zuletzt geprüft: 17.12.2020) Western Union Company (Hrsg.): [Report] The Global Services Trade Revolution – Fuelling post-pandemic economic recovery and growth. Denver (CO) [u. a.] 2020. https://www.oxfordeconomics.com/publication/ open/339128 (Link zuletzt geprüft: 17.12.2020)

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