UdZPraxis 1-2015

11 UdZ Praxis Umweltanforderungen stehen im Clinch mit un- ternehmerischen Zielen wie Effizienz, Kosten- reduktion und Qualitätssicherung. Das FIR hat einen Weg eingeschlagen, der die Kol- laborationsproduktivität als entscheidenden An- satz für den Erfolg der Zukunftsprojekte in den Mittelpunkt stellt, die Stärken deutscher KMU aber klar einbezieht. Eine bessere Kollaboration aller beteiligten Partner durch Vernetzung und Integration dezentraler Intelligenz bildet dafür den Grundstein. Das FIR arbeitet erfolgreich an der Umsetzung und Etablierung unterschiedli- cher Industrie-4.0-Anwendungen für den deut- schen Mittelstand. Dabei liegt der klare Fokus auf dem (wirtschaftlichen) Nutzen dieser Projekte, da allein dieser ausschlaggebend für Investitionen ist. Entscheidend ist die Entwicklung von Anwen- dungsfällen, welche die Produktivität steigern oder Prozesse vereinfachen. Industrie 4.0 steht dabei nicht nur für „Smart Factory“, sondern auch für „Smart Operations“: In einer intelligenten Fabrik kommen innovative Produktionsmetho- den auf Basis einer vernetzten Infrastruktur zum Einsatz. Zur Umsetzung dieser Konzepte sind Technologien nötig, die sorgfältig für den spezifi- schen Anwendungsfall auszuwählen sind. Es gilt: Ohne Smart Operations keine Smart Factory und damit keine Industrie 4.0. In der Produktion der Zukunft sind als Grundlage Technologien vonnöten, die eine automatische Rückmeldung von Produktionsschritten ermöglichen, wie z. B. RFID zur automatischen Identifizierung und RTLS (Real-time-Localizati- on-Service) zur Lokalisierung. Ihnen ist eine „Künstliche Intelligenz“ übergeord- net, die nicht nur Rückmeldedaten analysieren und komprimieren kann, son- dern zudem in der Lage ist, Aufträge oder „Befehle“ zu formulieren, die an die Arbeiter, Maschinen oder beispielsweise an die Smart Products selbst gesendet werden. Der höchste Grad einer Industrie-4.0-Fabrik ist dann erreicht, wenn diese Aufträge und Befehle von den betroffenen Entitäten automatisch umge- setzt werden können. Vorstufen dieser Entwicklung wären halbautomatische Lösungen oder auch eine visuelle Ausgabe von Informationen. Zudem lassen sich mit intelligenten Lösungen wie Pick-by-Vision oder Pick-by-Voice auch heu- te schon Kommissionierungsprozesse vereinfachen und beschleunigen. Neben der essenziellen Analyse von Maschinendaten (MDE/BDE) steht jedoch ebenso die vollständige Integration planerischer IT-Software, wie zum beispielsweise ERP-, PLM- und SCM-Software, da nur so tatsächliche Vernetztheit und folg- lich gewünschte Transparenz und Flexibilität erreicht werden kann. So werden beispielsweise im Sinne der Smart Factory Stück für Stück derartige Elemente in der Aachener Demonstrationsfabrik implementiert und vernetzt, um im Rahmen industrienaher Forschung den neuartigenNutzen durch Industrie 4.0 praxisnah verdeutlichen zu können. Bis zu einer umfassenden „Unternehmensabfrage per Knopfdruck“ braucht es noch, aber der Weg dorthin hat längst begonnen. Machen Sie sich selbst ein Bild von „anfassbaren“ Ansätzen in unserer Demonstrationsfabrik, einer Referenzfabrik für Industrie 4.0, und diskutieren Sie gerne mit uns dasThema Industrie 4.0. Seien Sie herzlich eingeladen, uns im ClusterSmartLogistikzubesuchen,spannendeEinblickeindieWeltderIndustrie 4.0 zu erhalten und den Weg dorthin gemeinsammit uns zu gestalten. fy · stk · su Quellen Bröhl, B.: Herausforderung Industrie 4.0 – Über die Technik und Organisation der industriellen Zukunft. 05.03.2015. https:// jaxenter.de/herausforderung-industrie-4-0-16071 ; Stand: 10.03.2015. Felser, W.: R.I.P. German „Industrie 4.0“. In: Huffington Post online, 17.10.2014. www.huffingtonpost.de/winfried-felser/rip- german-industrie-4-0-e_b_6001530.html; Stand: 10.03.2015. Frost, S.: Digitalisierung und Industrie 4.0: Deutsche Unternehmen als Treiber und Getriebene. In: Tagesspiegel online, 09.03.2015. http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/digitalisierung-und-industrie-4-0-deutsche-unternehmen-als-trei- ber-und-getriebene/11472838.html; Stand: 10.03.2015. Kagermann, H. et al. (Hrsg.): Smart Service Welt – Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt „Internetbasierte Diens- te für die Wirtschaft“. März 2014. Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, Berlin. www.acatech.de/fileadmin/ user_upload/Baumstruktur_nach_Website/Acatech/root/de/Projekte/Laufende_Projekte/Smart_Service_Welt/BerichtSmartS- ervice_mitUmschlag_barrierefrei_HW76_DNK2.pdf; Stand: 10.03.2015. Maier, A.; Student, D.: Industrie 4.0 – der große Selbstbetrug. In: manager magazin online, 13.02.2015. 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