UdZPraxis 1-2015
17 UdZ Praxis diese weitaus schneller real als derzeit vorstellbar. Aktuell existieren Prototypen der zuvor genannten Technologien und vereinzelt finden diese bereits ihre Anwendung. Exoskelette werden gegenwärtig in der Rehabilitation eingesetzt. Die Autoindustrie arbeitet mit Hochdruck an ihrer Zukunft der auto- nom fahrenden Fahrzeuge. In Kalifornien können nun selbstfahrende Autos auf öffentlichen Straßen getestet werden. Die technische Konzeption von HMDs und 3D-Druckern sind in ihrer derzeitigen Form noch nicht für einen industriellen Service- einsatz geeignet und finden daher nur als Prototyp ihre Anwendung. Heute werden aber beispielswei- se schon hochbelastete Bauteile wie Triebwerke in der Luftfahrt per Laserauftragsschweißen repa- riert. Zukünftig werden solche Anwendungen auch mobil verfügbar sein. Es existieren vielversprechende Technologien, die in technischen Serviceprozessen eingesetzt werden können. Allerdings fehlt es bislang an einer vollständigen Integration der Konzepte in tatsächliche Anwendungsszenarien im techni- schen Service. Um den Weg für Veränderungen dieser Art bestmöglich zu ebnen, forscht das FIR für und mit seinen Partnern bereits heute aktiv an den Services der Zukunft. Dass die mit der die eingangs aufgezeigten Szenarien gar nicht mehr so weit in der Ferne liegen, zeigen auch aktuelle Studien des FIR. So belegt die jährlich vom FIR durchgeführte KVD-Service-Studie die zunehmende Bedeutung der digi- talen Unterstützung von Serviceprozessen. Im Jahr 2013 konnte bereits zu dem übergreifenden Thema Digitalisierung festgestellt werden, dass unterstützende, technische Assistenzsysteme insbesondere bei der Durch- führung eines Serviceauftrags und zur Fakturierung eines Auftrags immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die zunehmende Relevanz von Technologi- en und der verstärkte Technologieeinsatz im Serviceprozess wurden in der Studie aus dem Jahr 2014 mit dem Fokus Smart Services bestätigt. Hierbei stehen der Einsatz von mobilen Endgeräten und Remotesystemen im Vor- dergrund. Des Weiteren bestätigte sich in dieser Studie, dass erfolgreichere Unternehmen sich heute schon durch den Einsatz von mobilen Kommuni- kationsformen, Remotesystemen und Cloud-Plattformen auszeichnen. Da- rüber hinaus konnte in der vom FIR durchgeführten Benchmarking-Studie Lean Services festgestellt werden, dass sich erfolgreichere Unternehmen durch eine hohe Servicequalität und innovative Services gegenüber ihren Wettbewerbern differenzieren konnten. Hierbei zeigte sich beispielsweise, dass diese Unternehmen das Potenzial von Informations- und Kommuni- kationstechnologien erkannt haben und dieses bereits heute für eine Zu- standsüberwachung nutzen, um ihre Kapazitäten zu glätten. Somit kann zusammenfassend konstatiert werden, dass der Umbruch im technischen Service bereits begonnen hat und es für die Wettbewerbsfähigkeit der Un- ternehmen entscheidend sein wird, diesen Wandel aktiv zu gestalten. se
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