UdZPraxis 1-2016
17 UdZ Praxis griffen, das Bewusstsein und die Kompetenz des Einzelnen hier mehr zu schärfen. Wie bewerten Sie diesen Aspekt der Problematik? A. Mertens: Meine Antwort liegt wohl in der goldenen Mitte. Jüngste Studien zeigen, dass sich deutsche Bürger zu ei- nem sehr hohen Prozentsatz darauf verlassen, dass Geset- ze, Normen und Regularien sie schützen, wenn sie eingehal- ten werden. Ich sehe dieseTendenzen grundsätzlich positiv, weil ein Hinterfragen eines jeden Prozesses das Leben sehr erschweren würde. Ich denke, man sollte Institutionen und gewählten Instanzen, die unser Rechtssystem bilden, ver- trauen, da nicht jeder selbst die Expertise aufbauen kann, die Experten haben. Dennoch können die genannten Instanzen nur auf einer gewissen Ebene regulierend eingreifen. Wenn freiwillig Daten zur Verfügung gestellt werden, kann kein Staat eingreifen. Das, was der Bürger privat an Daten preisgibt und was auch im rechtlich korrekten Rahmen liegt, kann jedoch im Rahmen der Digitalisierung trotzdem zu Problemen führen. DieseMündigkeit, wannwaswie preisge- geben werden sollte, besonders beispielsweise in Bezug auf Medienkompetenz bei der Nutzung Sozialer Netzwerke oder von Fotodiensten, muss erst erzeugt werden. Diese Sensibi- lisierung sollte über alle Altersgruppen hinweg stattfinden. Nichtsdestotrotz bestehen natürlich bezüglich der digitalen Welt große Potenziale, wie z. B. der sozialenTeilhabe für älte- re Menschen übers Internet, die mehr Lebensqualität bieten kann. Die Reflexion über die Inhalte ist in diesem Kontext der zentrale Punkt für die Mündigkeit der Bürger. Gesellschaft Freiheit Gemeinschaft Moral Teilhabe Natur Gesundheit Mensch Technik Digitalisierung Industrie 4.0 Verantwortung Gut und Böse Fürsorge Demokratie Datenschutz miteinander Fairness Werte Sozialer Frieden Zuversicht Ethik
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzcyMw==