UdZPraxis 1-2016

32 UdZ Praxis Gerade kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) tun sich mit der komplexen Thematik schwer und schaffen es meist nicht, ihre eigenen Vorausset- zungen für Industrie 4.0 zu bestimmen und damit Implementierungen einzuleiten und durchzuführen. Das hat häufig zur Folge, dass diese Unternehmen an der Umsetzung scheitern. Um Abhilfe zu leisten, erarbeitet die acatech-Projekt- gruppe „Industrie-4.0-Maturity-Index“ im gleichna- migen Projekt ein Reifegradmodell für Industrie 4.0. Auf der Hannovermesse der Industrie (HMI) 2016 wurde das Vorhaben unter Leitung des FIR vorge- stellt. Umfragen unter produzierenden Unternehmen zei- gen momentan häufig einen geringen Umsetzungs- grad von Industrie 4.0, trotzdem sind die meisten Unternehmen an einer systematischen Einführung interessiert. Der Grund für die fehlende Umsetzung liegt zumeist in einem unklaren Entwicklungspfad und ungenauem Nutzen von Industrie 4.0. Ziel der Anwendung des Reifegradmodells ist es, zunächst den Standort der Unternehmen bestimmen zu kön- nen, anschließend Ziele abzuleiten und zuletzt den Unternehmen den Entwicklungspfad aufzuzeigen. Credo des Projekts ist es, bei der Einführung von Industrie 4.0 schrittweise vorzugehen. Dabei bringt jeder einzelne Schnitt bei Umsetzung schon einen messbaren Nutzen für die Unternehmen und die Im- plementierung wird somit zu einer beherrschbaren Aufgabe. Explizit werden in dem Reifegradindex die folgenden Reifegradstufen genutzt, die mit einem di- rekten Nutzenversprechen hinterlegt sind. Das Wichtigste ist vorab, bei den Reifegradstufen eine Industrie-4.0-Basis zu erreichen, indem entspre- chende IT-Systeme vorhanden sind und diese die Ge- schäftsprozesse widerspiegeln. Mitarbeiter können so von manuellen Aufgaben entbunden werden. Nun müssen relevante Daten aufgenommen und gesam- melt werden. Ist die Datengrundlage vorhanden, gilt es, diese zu verstehen. Die aufgenommenen Daten müssen in Zusammenhang gebracht werden, um zu wissen, warumVorgänge passieren. Sind einmal diese Zusammenhänge hergestellt und werden die Daten interpoliert, können Unternehmen vorbereitet sein Computerization Connectivity Industrie-4.0-Reifegrad Industrie 3.0 Was passiert? Warum passiert es? Was wird passieren? Wie kann eine Selbststeuerung aussehen? “ sehen ” “ verstehen ” “ vorbereitet sein ” “ Selbstoptimierung ” Visibilität Industrie 4.0 Entwicklungspfad Industrie 4.0 Transparenz Vorher- sehbarkeit Adaptabilität „Die Einführung von Industrie 4.0 muss schrittweise und nutzenorien- tiert erfolgen“

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